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Stefan Bradl: «Honda für Test ordentlich vorbereitet»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl beim Sepang-Test: Zweitbester Testfahrer

Stefan Bradl beim Sepang-Test: Zweitbester Testfahrer

Honda-MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl hatte in Sepang keine Möglichkeit, mit weichen Reifen auf Zeitenjagd zu gehen. Er ist aber überzeugt, dass er für Marc Márquez & Co. ein konkurrenzfähiges Motorrad hinterlassen hat.

Stefan Bradl musste sein Pensum beim Shakedown-Test in Sepang/Malaysia reduzieren, weil sein Material aus Jerez nicht rechtzeitig in Kuala Lumpur eintraf und er nur an zwei von drei Tagen fahren konnte. Der 32-jährige Bayer, der in seine fünfte Saison als MotoGP-Testfahrer bei Honda geht, versicherte aber, er habe das geplante Testprogramm trotzdem abspulen können.

Mit einer Zeit von 2:00,449 min sicherte sich der siebenfache GP-Sieger den siebten Platz. Von den Testfahrern war nur Ducati-Pilot Michele Pirro schneller. «Aber meine Rundenzeit ist komplett zu vernachlässigen. Ich habe im Gegenteil zu allen anderen an den zwei Tagen keinen einzigen weichen Reifen benutzt», berichtete Bradl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich bin kein einziges Mal auf Zeitenjagd gegangen. Erstens war keine Zeit dafür, zweitens haben wir überhaupt keinen Fokus darauf gelegt, denn wir haben viel improvisieren müssen. Dadurch ist für eine ‚time attack’ keine Zeit geblieben. Sonst hätte ich schon gerne einmal gleich in der Früh um 10 Uhr mit einem weichen Reifen geschaut, was bei den Rundenzeiten geht. Aber es gab keine Gelegenheit dazu. Am Ende des Tages ist das komplett egal, denn ob ich jetzt die Rundenzeit fahre oder am Wochenende dann unsere offiziellen Stammfahrer, spielt keine Rolle. Wir haben das Motorrad jedenfalls so hingebracht, dass die Basis in Sepang gut funktioniert und Honda für den ersten Test ordentlich vorbereitet ist. Aber ich habe dafür ein bisschen in den sauren Apfel beißen müssen.»

Kann Bradl nach den ersten drei Testtagen schon einschätzen, wie es bei den Kräfteverhältnissen bei Honda im Vergleich zu Ducati, KTM, Aprilia, Suzuki und Yamaha aussieht?

«Die Bestzeit von Viñales mit Aprilia ist absolut keine Überraschung. Wenn es nach den Wintertests gehen würde, hätte er schon 28 MotoGP-Weltmeistertitel gewonnen», meint Stefan. «Beim Aleix weiß man auch seit Jahren, dass er ein ‚one lap wonder‘ ist. Man darf den Shakedown nicht überbewerten. Die Zeiten haben bisher nicht viel Aussagekraft. Schau‘ dir die Yamaha-Testfahrer an, die sind ganz hinten, aber komischerweise ist Yamaha 2021 Weltmeister geworden.»

Was sagte Bradl zu den KTM-Tech3-Rookies Gardner und Fernández? «Sie waren stark, aber auch Bezzecchi», meinte der Honda-Pilot anerkennend. «Für die Rookies ist es heutzutage keine Kunst mehr, in die MotoGP zu kommen und eine schnelle Rundenzeit hinzuballern. Schwieriger ist es dann, diese Zeiten über eine Renndistanz zu fahren. Bei Michelin ist es so, dass die Entwicklung der Reifen, die eine einzelne schnelle Runde ermöglichen, stark vorangetrieben wurde. Deshalb werden die Zeiten am Wochenende beim offiziellen Test wieder sehr eng beisammen liegen. Aber am Ende zählt, wer über die Renndistanz die schnellere Pace hat. Da geht es dann meistens nimmer so eng zu wie über eine einzelne Runde im Qualifying oder bei einer Zeitenjagd bei den Tests.»

Die Anwesenheit von Stefan Bradl ist bei Honda am Wochenende in Sepang nicht mehr erforderlich, der Fokus liegt dann auf den GP-Piloten Marc Márquez und Pol Espargaró (Repsol) und Nakagami und Alex Márquez (LCR).

Aber von 22. bis 24. Februar wird Stefan Bradl schon wieder auf dem Circuito de Jerez – Ángel Nieto testen, gemeinsam mit KTM. Dort wird er am 1. Mai 2022 auch sein erstes Rennen in diesem Jahr bestreiten, wenn er nicht vorher irgendwo als Ersatzfahrer einspringen muss.

Shakedown-Test, Sepang, 2. Februar:

1. Maverick Viñales,Aprilia Racing, 1:58,942 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia Racing, 1:59,086
3. Raúl Fernández, Tech3 KTM Factory, 1:59,468
4. Marco Bezzecchi, Mooney VR46 Racing, 1:59,711
5. Michele Pirro Bike 2, Ducati Lenovo Team, 1:59,805
6. Remy Gardner, Tech3 KTM Factory, 2:00,046
7. Stefan Bradl, HRC Repsol Honda, 2:00,449
8. Sylvain Guintoli, Suzuki Test Team, 2:00,491
9. Darryn Binder, WithU Yamaha RNF, 2:00,928
10. Michele Pirro Bike 1, Ducati Lenovo Team, 2:01,060
11. Mika Kallio Bike 1, Red Bull KTM Factory, 2:01,074
12. Mika Kallio Bike 2, Red Bull KTM Factory, 2:01,505
13. Yamaha Test 1, 2:01,819
14. Yamaha Test 2, 2:02,257
15. Takuya Tsuda, Suzuki Test Team, 2:02,661

Shakedown-Test, Sepang, 1. Februar:

1. Maverick Viñales, Aprilia Racing, 1:59,833 min
2. Michele Pirro Bike 1, Ducati Lenovo Team, 2:00,565
3. Marco Bezzecchi, Mooney VR46 Racing, 2:00,734
4. Raúl Fernández, Tech3 KTM Factory, 2:00,819
5. Michele Pirro Bike 2, Ducati Lenovo Team, 2:00,822
6. Sylvain Guintoli, Suzuki Test Team, 2:01,102
7. Remy Gardner, Tech3 KTM Factory, 2:01,177
8. Darryn Binder, WithU Yamaha RNF, 2:01,297
9. Stefan Bradl, HRC Repsol Honda Team, 2:01,361
10. Mika Kallio Bike 2, Red Bull KTM Factory, 2:01,923
11. Mika Kallio Bike 1, Red Bull KTM Factory, 2:01,936
12. Lorenzo Savadori Bike 1, Aprilia Racing, 2:02,043
13. Lorenzo Savadori Bike 2, Aprilia Racing, 2:02,683
14. Yamaha Test 1, 2:02,870
15. Yamaha Test 2, 2:03,000

Shakedown-Test, Sepang, 31. Januar:

1. Raúl Fernandez, Tech3 KTM Factory Racing, 2:00,898 min
2. Michele Pirro 1, Ducati Team, 2:01,042
3. Mika Kallio 1, Red Bull KTM Factory Racing, 2:01,250
4. Lorenzo Savadori, Bike 2, Aprilia Racing, 2:01,676
5. Remy Gardner, Tech3 KTM Factory Racing, 2:01,852
6. Marco Bezzecchi, Mooney VR46 Racing Team, 2:02,012
7. Darryn Binder, WithU Yamaha RNF MotoGP Team, 2:02,146
8. Sylvain Guintoli, Suzuki Test Team, 2:02,181
9. Mika Kallio 2, Red Bull KTM Factory Racing, 2:02,297
10. Fabio Di Giannantonio, Gresini Racing MotoGP, 2:02,596
11. Lorenzo Savadori Bike 4, Aprilia Racing, 2:02,890
12. Lorenzo Savadori Bike 1, Aprilia Racing, 2:03,193
13. Michele Pirro 2, Ducati Team, 2:03,426
14. Yamaha Test 2, Yamaha Factory, 2:03,442
15. Yamaha Test 1, Yamaha Factory, 2:03,616
16. Lorenzo Savadori Bike 3, Aprilia Racing, 2:04,633
17. Takuya Tsuda, Suzuki Test Team, keine Zeit

 

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