Maverick Viñales: «Ich möchte mit Aprilia gewinnen»
Aprilia-Werkspilot Maverick Viñales lag bei Halbzeit des dritten Testtages auf dem Mandalika International Street Circuits auf der Ferieninsel Lombok in Indonesien an sechster Position, dann stellte er sich den Fragen der Journalisten, nachdem er den Samstag bereits auf Platz 3 beendet und seine Schlagkraft unter Beweis gestellt hatte.
«Meine Arbeit für heute ist noch nicht beendet, ich werde am Nachmittag nach der Pause noch einmal drei Stunden fahren», erklärte der 27-jährige Spanier. «Die ersten zweieinhalb Tage auf Lombok waren sehr positiv für uns, wir verstehen jetzt viele Dinge besser. Es war wichtig, jetzt auch einmal auf eine Piste mit einem sehr niedrigen Griplevel zu fahren, um zu sehen, wie das Motorrad unter solchen Umständen funktioniert. Ich denke, ich fühle mich im Rennrhythmus viel besser als über eine einzelne Runde. Ich spüre, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Ich gewöhne mich besser an das Bike, es sieht alles gut aus, aber ich brauche noch mehr Runden, um die Aprilia perfekt zu verstehen.»
Der neunfache MotoGP-Sieger, der Yamaha im Sommer nach viereinhalb Jahren im Krach verlassen hat, fuhr bereits Anfang September sein erstes Rennen auf der Aprilia RS-GP. «Ich brauche aber noch mehr Renntage und mehr GP-Wochenende», ist Maverick überzeugt. «Ich muss kapieren, wie sich das Material auf unterschiedlichen Pisten bei unterschiedlichen Bedingungen anfühlt. Aber ich bin optimistisch, auch wenn mein Gefühl noch nicht makellos ist. Ich bin auch recht zuversichtlich, was unsere Rennpace betrifft.»
Trotzdem begleitet die Fahrer jetzt nach den Tests in Sepang und Mandalika eine gewisse Portion Ungewissheit zum Saisonstart in Katar von 4. Bis 6. März: Denn erstmals seit zehn Jahren wird dort kein Vorsaisontest stattgefunden.
Doch Viñales macht sich keine übertriebenen Sorgen: Am 28. März 2021 hat er auf dem Losail Circuit den Saisonauftakt mit Yamaha gegen die starken Ducati-Bikes gewonnen.
Was erwartet Viñales von seiner ersten Saison mit Aprilia? «Für mich wäre es ein Traum, mit einem dritten Fabrikat ein MotoGP-Rennen zu gewinnen. Ich wäre der einzige in der GP-Geschichte, dem das gelungen ist. Außerdem ist es mein Ziel, Aprilia ganz an die Spitze zu bringen. Aber wir müssen realistisch bleiben. Wir brauchen noch ein paar Zehntel, wenn wir um Siege fighten wollen. Wir müssen also mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Wir haben einen langen Weg vor uns. Und es ist ein steiniger Weg, gepflastert mit einer Menge Arbeit. Es ist schwierig, ein gutes Set-up zu finden, besonders für meinen Fahrstil. Man kann die Aprilia für unterschiedliche Fahrstile abstimmen, deshalb sind wir in gewissen Bereichen noch am Experimentieren, besonders beim Grip. In Sepang waren wir in den Top-3, besonders beim Rennrhythmus. Hier sind wir wieder ähnlich gut dabei. Das ist sehr positiv, weil ich in der Lage bin, auf zwei recht unterschiedlichen Rennstrecken schnell zu fahren.»
Übrigens: In der 2022 begonnenen MotoGP-Viertakt-Ära hat zum Beispiel Rossi auf Honda und Yamaha gewonnen, Biaggi auf Yamaha und Honda, Stoner auf Ducati und Honda, Dovizioso auf Honda und Ducati, Lorenzo auf Yamaha und Ducati, Viñales auf Suzuki und Yamaha, Miller auf Honda und Ducati, aber niemand war auf drei Fabrikaten erfolgreich.