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VR46 in der MotoGP: «Podestplätze realistisches Ziel»

Von Nora Lantschner
Das neu formierte Mooney VR46 Racing Team geht mit hohen Erwartungen in die MotoGP-Saison 2022. Teamdirektor Alessio Salucci und Teammanager Pablo Nieto trauen vor allem Luca Marini viel zu.

Luca Marini kam im Vorjahr als Moto2-Vizeweltmeister in die MotoGP-Klasse, er erlebte auf der GP19 im Sky VR46 Avintia Team allerdings eine mühsame Rookie-Saison und landete nur auf WM-Rang 19. 2022 steht dem Rossi-Bruder im hauseigenen Mooney VR46 Racing Team eine aktuelle Ducati Desmosedici GP22 zur Verfügung. Beim Mandalika-Test setzte der 24-jährige Italiener mit der drittschnellsten Zeit ein erstes Ausrufzeichen. Geht es nach dem VR46-Mangement, ist das nur der Anfang.

«Ich glaube, dass das vergangene Jahr in der MotoGP ungemein wichtig war», hielt Alessio «Uccio» Salucci im Rahmen der offiziellen Teamvorstellung fest. «Als wir entscheiden mussten, ob wir [mit Marini] 2021 in die MotoGP gehen oder bei unserem Team in der Moto2 bleiben sollten, war ich für die MotoGP, auch wenn ich wusste, dass die Situation ein bisschen schwierig war – im Avintia Team, mit einem Motorrad, das ein bisschen ‚müde‘ war. Jetzt macht sich die Arbeit des Vorjahres aber bezahlt, schon seit den Tests in November. Denn nun fährt er ein Motorrad mit einer besseren Performance, in einem maßgeschneiderten Team aus Leuten, die er wollte, und natürlich ist er ein starker Fahrer.»

«Ich will jetzt keinen unnötigen Druck aufbauen, aber man muss schon sagen, dass wir stark waren, auf weichen und gebrauchten Reifen. Er hat gut gearbeitet», fuhr der Teamdirektor mit Verweis auf die Wintertests fort. «Wir sind ein neues Team, er ist in seinem zweiten Jahr – aber ich hoffe wirklich, dass wir stark sind und regelmäßig in den Top-10 und besser zu finden sind.»

Enea Bastianini, Marinis Widersacher aus der Moto2-WM, sammelte in seinem Rookie-Jahr schon zwei Podestplätze. Luca sitzt jetzt zudem auf der neuesten Ducati. Ist das Podium für den VR46-Schützling ein realistisches Ziel? «Ja, das ist ein realistisches Ziel. Wenn du konstant in den Top-10 bist, kommt auch der Podestplatz», ist Uccio überzeugt. «Ich sehe es nicht so, dass Luca im Vorjahr langsam war, es war Enea, der stark war und eine beeindruckende Saison gezeigt hat. Ich ziehe meinen Hut – und jetzt versuchen wir, genauso stark oder gar stärker zu sein.»

Pablo Nieto stimmte zu: «Ich bin sehr, sehr optimistisch. Vielleicht muss ich mich auch ein bisschen bremsen. Luca hat aber unglaubliches Potenzial. Dieses Mal war ich in Malaysia und in Indonesien mehr an der Strecke, dafür habe ich sonst nicht oft Zeit. Und ich muss sagen, dass ich beeindruckt bin, wie stark Luca ist. Ich glaube, dass wir – wenn er alles zusammenfügen kann, was ich gesehen habe – zu den echten Protagonisten zählen können.»

Mit Blick auf Rookie Marco Bezzecchi ergänzte der VR46-MotoGP-Teammanager: «Marco arbeitet wirklich gut. Er ist wie ein Schwamm, er saugt alles auf und lernt ungemein viel. Er ist ein sehr intelligenter Fahrer und er weiß auch, dass es sehr wichtig ist, ein gutes Verhältnis zu Luca zu pflegen, der mehr Erfahrung hat. Wir haben schon in der Moto2 gesehen, dass wir wirklich gut gearbeitet haben. Ich glaube, dass er um den ‚Rookie of the Year‘-Titel kämpfen kann. Das ist in diesem Jahr unser Ziel mit Marco.»

Welches Ziel aber verfolgt das VR46-MotoGP-Team auf lange Sicht? Die eigenen Fahrer für ein Werksteam aufzubauen oder mit dem eigenen Team Erfolge anzustreben?

«Das ist eine gute Frage», erwiderte Salucci. Ich hoffe für unser Team und unsere Fahrer, dass unsere Fahrer es ins Werksteam schaffen. Vielleicht nicht in den nächsten zwei Jahren, aber danach schon. Wir arbeiten für Marini und Bezzecchi und ich hoffe, dass sie ins Ducati-Werksteam oder ein anderes kommen. Deshalb sind wir hier.» Im Moment stehen beide Fahrer noch bei VR46 unter Vertrag, bestätigte der Team Director.

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