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Marco Bezzecchi: Wechsel in die Moto2 war mühsamer

Von Nora Lantschner
MotoGP-Rookie Marco Bezzecchi spricht über seine ersten Eindrücke von der Königsklasse. Der VR46-Fahrer sieht sich auf der älteren Ducati Desmosedici GP21 nicht im Nachteil.

In etwas mehr als einer Woche wird Marco Bezzecchi in Doha erstmals in der MotoGP-Startaufstellung stehen. Ging ihm schon durch den Kopf, dass er sich jetzt mit den besten Fahrern der Welt misst? «Ich habe daran gedacht, aber in Wahrheit ist das eine Sache, die mir auch in der Moto3 und der Moto2 passiert ist. Dass man sich sagt: ‚Hier sind die besten Moto3-Piloten der Welt, hier sind die besten Moto2-Piloten der Welt‘. Jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich glaube, dass es nicht noch besser geht. Es ist schon ein bisschen ein merkwürdiges Gefühl», räumte der 23-Jährige aus Rimini ein.

Sein Teamkollege Luca Marini sprach im Rahmen der Vorstellung von Mooney VR46 Racing über die Schwierigkeiten, die ihm im Vorjahr ein unterlegenes technischen Paket bereitet hatte. Damit beschäftigt sich «Bez», der im Gegensatz zu Marini keine GP22, sondern eine GP21 steuert, noch nicht. «Ich sehe es nicht als Nachteil, nicht das aktuelle Motorrad zu haben. Ich habe noch nicht genug Erfahrung, um das Werksmotorrad zu steuern», erklärte er. «Für mich ist es gut, mit dem letztjährigen Motorrad Erfahrung zu sammeln, um zu lernen, wie ich fahren muss und wie ich mit den Reifen und allem umgehen muss. Wenn ich dann über mehr Erfahrung verfüge, hätte ich sicherlich gerne ein Factory-Bike. Im Moment fühle ich mich aber gut so, ich habe auch die Möglichkeit, die Daten von allen anzuschauen und mit den Ducati-Jungs zu sprechen. Ich glaube, ich habe ein gutes Paket, auch wenn es kein Werksmotorrad ist. Aber ich glaube auch nicht, dass ich bereit wäre für ein Factory-Bike. Es ist okay so.»

Wen zieht der Klassen-Neuling unter seinen Markenkollegen gerne als Beispiel heran? «Alle haben einen guten Fahrstil. Pecco, Bastianini, Martin… Luca fährt aber auch sehr gut und ich glaube, dass ich ziemlich ähnlich wie Luca fahre, das war schon in der Moto2 so, da gab es keine großen Unterschiede.»

Die Wintertests in Sepang und Mandalika beendete der VR46-Ducati-Pilot als bestplatzierter Rookie. Was lernte er bisher schon über die Königsklasse? «Man muss sehr präzise sein, wenn man Feedback gibt, vor allem bei der Elektronik. Auch auf Zeitenjagd muss man so sauber wie möglich sein. Was mir an der Ducati sehr gefällt, ist das Verhalten der Front in der Bremsphase», zählte Bez auf.

«Was mich im Gegensatz zur Moto2 beeindruckt hat, sind die Unterschiede zwischen den Motorradmarken. Man sieht wirklich auf der Strecke, wo der eine und wo der andere verliert. Ich habe es leider nicht geschafft, vielen Fahrern zu folgen, aber ich habe zum Beispiel Mir oder Franco [Morbidelli] gesehen. Es war cool, andere Motorräder zu sehen, weil sie ganz andere Dinge machen», schilderte Bezzecchi. «Der Level ist sehr hoch, das ist sehr schön.»

Insgesamt stellte der VR46-Schüler jedoch fest: «Der Wechsel von der Moto3 in die Moto2 war schwierig, weil das Motorrad komplett anders ist. Die Größe, der volle Tank, die Reifen – das war eine sehr große Veränderung. Von der Moto2 in die MotoGP dagegen ist es natürlich eine große Umstellung, weil das Motorrad sechs Mal so stark ist. Du weißt aber wenigstens schon ungefähr, wie es mit vollem Tank funktioniert, und die Reifen sind gleich groß, auch wenn es Michelin sind. Du musst vor allem deinen Fahrstil anpassen und lernen, die Elektronik und alles abzustimmen, was ein langer Prozess ist. Einen Großteil der Dinge hast du aber schon in der Moto2 gelernt, das war zumindest mein Eindruck. Daher hatte ich ein bisschen weniger Mühe als bei der Umstellung von Moto3 auf Moto2. Noch bringe ich die Ducati aber nicht ganz ans Limit, wir arbeiten daran.»

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