Fabio Quartararo (Yamaha/4.): Zwei Minuten enttäuscht
FP3 in Le Mans: Fabio Quartararo gefolgt von Marc Márquez
Fabio Quartararo verpasste am Samstag die erste Startreihe für seinen Heim-GP. Ist er enttäuscht? «Ich war enttäuscht, aber zwei Minuten später war ich glücklich», entgegnete er. «Im Qualifying fehlt uns etwas – eigentlich nicht nur im Qualifying, sondern immer. Die Ducati schaffen es aber, etwas wirklich Verrücktes zu zeigen – und die Fahrer, es ist nicht nur die Ducati. Wir sind jedoch sehr ähnlich in Sachen Rennpace. Es ist schwierig, einen Unterschied zu machen. Den Unterschied machst du, wenn du dich selbst ans Limit bringst, ein bisschen weniger Sprit im Tank hast und dich selbst in diesen Bereich bringst – das geht aber nicht über 20 Runden.»
«Ich bin recht zufrieden, eine 1:30,6 min mit unserem Motorrad – ich fühle mich am Limit. Ich kann nicht mehr geben und ich glaube, im Vergleich zu den anderen Yamaha ist der Gap ziemlich groß. Das ist auch ein Anhaltspunkt für mich, dass wir einen guten Job machen», unterstrich der 23-jährige Franzose.
Tatsächlich finden sich seine Markenkollegen Morbidelli und Dovizioso nur auf den Startplätzen 19 und 20 wieder. Sie fuhren im Q1 in 1:31,6 sec fast eine Sekunde langsamer als Quartararo im Anschluss im Q2.
Macht sich der WM-Leader Sorgen, dass sich der Rennverlauf von Jerez wiederholt, als er 25 Runden hinter einer Ducati fuhr? «Nein, denn in Jerez war ich schon allein mit dem harten Vorderreifen am Limit. Hier fahren wir mit einem weichen Vorderreifen, der trotzdem nicht überhitzt und somit den Reifendruck nicht nach oben treibt. Ich mache mir keine großen Sorgen. Ich würde nicht sagen, dass es viele Stellen für ein Überholmanöver gibt, weil wir wissen, dass die Ducati in der Beschleunigung immer spielt. Das Rennen ist mit 27 Runden aber lang und man hat immer eine Möglichkeit, um zu attackieren.»
«Ich bin zuversichtlich, egal ob im Trockenen oder im Nassen. Ich hoffe aber, es bleibt trocken», blickte Quartararo auf den Renntag voraus. Laut Wettervorhersage ist morgen in Le Mans mit Gewittern, Regen und heftigem Wind zu rechnen. «Ich habe das Gefühl, dass wir von der Pace her um den Sieg kämpfen können. Wir machen nicht so viele Fehler und sind konstant in den 1:31er-Zeiten. Andere Fahrer haben Mühe, immer dort zu sein. Wir sind mit Medium- oder Soft-Vorderreifen immer dabei. Ich habe ein Extra in Sachen Rennpace. Dieses Selbstvertrauen macht mich glücklich, mehr als die Enttäuschung über diesen vierten Startplatz.»
Im FP3 war heute nicht Quartararo der Verfolger, sondern Marc Márquez. Der Repsol-Honda-Star zog im Schlepptau des Yamaha-Werksfahrers ins Q2 ein. «El Diablo» schien das nicht weiter zu stören, die beiden reichten sich am Ende der Session sportlich die Hand. «Es war okay für mich», bestätigte Fabio. «Denn mein Plan bestand darin, die bestmögliche Runde zu fahren. Wenn Marc dahinter ist, dann weiß ich, dass er im Moment nicht bei 100 Prozent ist. Bei einem anderen Fahrer hätte ich vielleicht abgekürzt.»
MotoGP-Ergebnis, Le Mans, Q2 (14. Mai):
1. Bagnaia, Ducati, 1:30,450 min
2. Miller, Ducati, 1:30,519, min + 0,069 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:30,609, + 0,159
4. Quartararo, Yamaha, 1:30,688, + 0,238
5. Bastianini, Ducati, 1:30,711, + 0,261
6. Zarco, Ducati, 1:30,863, + 0,413
7. Mir, Suzuki, 1:30,943, + 0,493
8. Rins, Suzuki, 1:30,977, + 0,527
9. Martin, Ducati, 1:31,068, + 0,618
10. Marc Márquez, Honda, 1:31,148, + 0,698
11. Pol Espargaró, Honda, 1:31,526, + 1,076
12. Nakagami, Honda, 1:31,595, + 1,145
Die weitere Startaufstellung:
13. Bezzecchi, Ducati, 1:30,940 min
14. Viñales, Aprilia, 1:31,271
15. Marini, Ducati, 1:31,363
16. Di Giannantonio, Ducati, 1:31,487
17. Oliveira, KTM, 1:31,547
18. Brad Binder, KTM, 1:31,610
19. Morbidelli, Yamaha, 1:31,617
20. Dovizioso, Yamaha, 1:31,618
21. Alex Márquez, Honda, 1:31,763
22. Gardner, KTM, 1:31,820
23. Darryn Binder, Yamaha, 1:32,596
24. Fernández, KTM, 1:32,767