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Honda-Tiefpunkt: Marc Márquez schon bald in der Box?

Von Nora Lantschner
Stefan Bradl sitzt vorerst in der Ecke von Marc Márquez #93

Stefan Bradl sitzt vorerst in der Ecke von Marc Márquez #93

Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig äußert sich zur Honda-Nullnummer auf dem Sachsenring und den Fortschritten von Marc Márquez und gibt einen kurzen Ausblick auf die Dutch TT in Assen.

Der Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland markierte für Honda einen absoluten Tiefpunkt in der MotoGP-Geschichte des größten Motorradherstellers. Nur Márquez-Ersatz Stefan Bradl quälte sich auf einer RC213V ins Ziel, allerdings als 16. und Letzter. Somit war das 30-Runden-Rennen auf dem Sachsenring der erste Grand Prix seit 40 Jahren, in dem kein Honda-Pilot einen WM-Punkt sammelte. Seit 1982 in Jarama war das ununterbrochen der Fall gewesen.

«Ich weiß nichts über Statistiken», winkte Alberto Puig bei dem Thema ab. «Ich weiß nur, dass wir uns im Moment nicht in der richtigen Situation befinden. Wir müssen das komplett verändern. Das ist uns in der Vergangenheit schon oft gelungen – wir sind Honda!»

Puig räumte aber unumwunden ein: «Das Wochenende in Deutschland lief wirklich schlecht. Das ist offensichtlich.» Pol Espargaró musste aufgrund der Nachwirkungen seines Sturzes vom Freitag aufgeben. «Pol hatte zwei Stürze im FP1 am Freitag, einer davon war ein sehr harter Crash. Wir hatten schon vermutet, dass es für ihn sehr schwierig werden würde, und am Ende war es auch so. Er hatte Probleme mit den Rippen, Runde für Runde hatte er mehr Mühe beim Atmen, mit dem Schmerz und der Hitze.»

«Takaaki Nakagami stürzte ebenfalls am Samstag. Er ging schon mit Einschränkungen ins Rennen und stürzte erneut. Alex Márquez hatte ein Problem an seiner RC213V und Stefan Bradl tat, was er konnte. Wir dürfen nicht vergessen, dass er unser Testfahrer ist. Er ist hier, um uns als Ersatzmann für Marc Márquez zu helfen. Insgesamt war es ganz klar kein gutes Wochenende. Wir müssen es schnellstmöglich analysieren, um zu verstehen, wie wir uns aus dieser Situation befreien können.»

Zumindest von Marc Márquez gab es am Wochenende gute Nachrichten, die Ärzte waren mit den Fortschritten nach der vierten Oberarm-OP vom 2. Juni zufrieden. «Ja, aber ich will die Dinge nicht vermischen», betonte Puig. «Marc ist eine andere Geschichte. Er hatte seine OP und zum Glück läuft es gut. Wir können aber nicht glauben, dass alles super positiv ist. Positiv wird es sein, wenn wir ein konkurrenzfähiges Bike bringen und in Sachen Wettbewerbsfähigkeit und Ergebnissen auf unseren normalen Level zurückkehren können.»

«Ich habe mit Marc gesprochen, er ist glücklich und der Arm macht Fortschritte», ergänzte der Spanier. «Er traf die Ärzte und macht das, von dem sie sagen, dass er es tun soll. Wir können aber davon ausgehen, dass er die Situation hier verfolgt und mit Sicherheit bald erscheinen wird, um aus erster Hand zu sehen, was passiert und wie wir versuchen, das Motorrad zu verbessern.»

Ob das noch in Assen passieren wird, ließ Puig offen. Mit Blick auf den letzten Grand Prix vor der Sommerpause stellte er aber klar: «Wir verstecken uns nicht. Wir wissen, dass wir uns verbessern müssen. Zunächst müssen wir uns über die Verfassung der Fahrer im Klaren sein. Wir müssen sehen, wie es Pol und Nakagami körperlich geht. Alex Márquez und Stefan Bradl sind okay.»

«Assen ist immer eine komplizierte und sehr fordernde Strecke», ergänzte der Repsol-Honda-Teammanager. «Man braucht dort ein Motorrad mit einer guten Balance, weil es viele Highspeed-Kurven gibt, aber auch einige sehr langsame Kurven. Du musst dein Motorrad gut unter Kontrolle haben – sonst kannst du in Assen große Probleme haben.»

MotoGP-Ergebnis, Sachsenring (19. Juni):

1. Quartararo, Yamaha, 30 Rdn. in 41:12,816 min
2. Zarco, Ducati, + 4,939 sec
3. Miller, Ducati, + 8,372
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 9,113
5. Marini, Ducati, + 11,679
6. Martin, Ducati, + 13,164
7. Brad Binder, KTM, + 15,405
8. Di Giannantonio, Ducati, + 15,851
9. Oliveira, KTM, + 19,740
10. Bastianini, Ducati, + 21,611
11. Bezzecchi, Ducati, + 23,175
12. Fernandez, KTM, + 26,548
13. Morbidelli, Yamaha, + 29,014
14. Dovizioso, Yamaha, + 30,680
15. Gardner, KTM, + 30,812
16. Bradl, Honda, + 52,040

MotoGP-Fahrer-WM nach 10 von 20 Grand Prix:
1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 138. 3. Zarco 111. 4. Bastianini 100. 5. Brad Binder 82. 6. Bagnaia 81. 7. Miller 81. 8. Rins 69. 9. Mir 69. 10. Oliveira 64. 11. Martin 61. 12. Marc Márquez 60. 13. Marini 52. 14. Vinales 46. 15. Pol Espargaró 40. 16. Nakagami 38. 17. Bezzecchi 35. 18. Alex Márquez 26. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 16. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 221 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 139. 4. KTM 110. 5. Suzuki 93. 6. Honda 81.

Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 197 Punkte. 2. Aprilia Racing 184. 3. Prima Pramac Racing 172. 4. Ducati Lenovo Team 162. 5. Red Bull KTM Factory 146. 6. Suzuki Ecstar 138. 7. Gresini Racing 116. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 87. 10. LCR Honda 64. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.

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