Sensation: Alex Márquez geht von Honda zu Ducati
Auch beim elften Grand Prix in diesem Jahr überschlagen sich die Neuigkeiten auf der Transferbörse. Und von Tag zu Tag wird die Situation bei den Teams mit offenen Plätzen etwas übersichtlicher. Miguel Oliveira dürfte tatsächlich bei WithU-RNF-Aprilia landen, er könnte dort Raúl Fernández als Teamkollegen vorfinden. Bei KTM sind die Verantwortlichen bereits seit dem Sachsenring-GP überzeugt, dass Oliveira das Tech3-Angebot nicht annehmen wird.
Aber es besteht noch ein Problem: KTM hat eine Option auf Oliveira für 2023 und ihm noch keine Freigabe erteilt. Zur Erinnerung: Auch Jorge Martin musste sich vor zwei Jahren aus seinem KTM-Vertrag herauskaufen, um das Pramac-Ducati-Angebot annehmen zu können. «Wir wollen keine gerichtlichen Probleme mit KTM heraufbeschwören», stellte RNF-Teambesitzer Razlan Razali gegenüber SPEEDWEEK.com fest.
Dazu bahnt sich eine gehörige Überraschung bei Gresini Racing und LCR-Honda an. Denn bei Gresini ist jetzt klar, warum Nadia Padovani keine Anstalten machte, auf den Ducati-Vorschlag mit dem vierfachen MotoGP-Sieger Miguel Oliveira einzugehen: Emilio Alzamora bietet der italienischen Mannschaft 1 Million Euro von Sponsor Estrella Galicia 0,0 an, einem Hersteller von alkoholfreiem Bier, wenn Alex Márquez den Platz von Enea Bastianini und eine Ducati Desmosedici erhält.
Ducati hätte wohl lieber Oliveira bei Gresini gesehen. «Was die Gespräche zwischen Alex Márquez und Gresini betrifft, so ist das eine Angelegenheit, die im Momentan mehr vom Team als von Ducati betrieben wird», erklärte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti am Freitag in Assen.
Gresini wird also aller Voraussicht nach 2023 mit Fabio Di Giannantonio und Alex Márquez antreten. Bei Honda wird das bisher nicht bestätigt, aber nach Informationen von SPEEDWEEK.com haben Alzamora und Alex Márquez das LCR-Angebot bereits klar abgelehnt.
Es gab zwischen Alex und HRC schon mehrmals atmosphärische Störungen. Denn der zweifache Weltmeister wurde zwar für 2020 ins Repsol-Honda-Team geholt, aber schon vor dem ersten Rennen in Jerez für 2021 durch Pol Espargaró ersetzt.
Emilio Alzamora, persönlicher Manager von Marc und Alex Márquez, sieht jetzt bei Ducati die besseren Erfolgsaussichten für den jüngeren Márquez-Bruder, während Marc bis Ende 2024 bei HRC unter Vertrag ist.
Übrigens: Als sich Alzamora und Alex Márquez einmal für einen Platz bei Yamaha interessierten, winkten die Japaner ab. Sie wollten Alzamora nicht in der Box sehen, der sich auch dauernd bei Marc Márquez in der Repsol-Honda-Box aufhält und dort auch in der Hospitality aus und ein geht. Die Yamaha-Manager befürchteten, Alex würde seinem Bruder in den rennfreien Tagen alle Entwicklungspläne und Testprogramme von Yamaha verraten.
Bei LCR-Honda wird jetzt der dreifache MotoGP-Sieger Alex Rins andocken, dazu entweder Ai Ogura – oder Taka Nakagami bekommt eine weitere Chance für 2023.
«Alex Rins ist eine Option für uns», stellte LCR-Teambesitzer Lucio Cecchinello fest. «Ob Nakagami bleibt oder Ogura kommt, das wird bei HRC demnächst entschieden.»
Das bedeutet: Bei LCR-Honda könnten 2023 gleich zwei neue Fahrer am Start stehen – Rins und Ogura.
Fix ist jetzt schon: Die beiden bisherigen Suzuki-Asse Mir und Rins werden bei Honda Unterschlupf finden.
Ergebnis MotoGP FP1, Assen, 24. Juni
1. Miller, Ducati, 1:42,589 min
2. Mir, Suzuki, + 0,109 sec
3. Pol Espargaró, Honda, + 0,302
4. Alex Márquez, Honda, + 0,370
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,441
6. Oliveira, KTM, + 0,502
7. Rins, Suzuki, + 0,527
8. Zarco, Ducati, + 0,561
9. Martin, Ducati, + 0,600
10. Viñales, Aprilia, + 0,828
11. Bagnaia, Ducati, +0,835
12. Di Giannantonio, Ducati, + 0,892
13. Binder, KTM, + 0,925
14. Bezzecchi, Ducati, + 0,953
15. Morbidelli, Yamaha, + 1,135
16. Nakagami, Honda, + 1,229
17. Quartararo, Yamaha, + 1,659
18. Bradl, Honda, + 1,676
19. R. Fernández, KTM, + 1,696
20. D. Binder, Yamaha, + 2,013
21. Dovizioso, Yamaha, 2,236
22. Savadori, Aprilia, + 2,379
23. Gardner, KTM, + 2,693
24. Marini, Ducati, + 2,803
25. Bastianini, Ducati, + 3,857