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Pecco Bagnaia nach Rennsturz: «Ich verstehe es nicht»

Von Simon Patterson
Pecco Bagnaia im Kiesbett von Turn 13

Pecco Bagnaia im Kiesbett von Turn 13

Als Titelverteidiger präsentierte sich Pecco Bagnaia in dieser MotoGP-Saison bisher souverän und gereift – bis zum Sturz im Argentinien-GP. Über den Rückfall in alte Muster ärgerte sich der Ducati-Star selbst am meisten.

Bei zwei Dritteln des Regenrennens von Las Termas war Pecco Bagnaia drauf und dran, als Zweiter 20 Punkte einzusammeln. Stattdessen rutschte er dann in Kurve 13 aus und warf die WM-Führung in das Kiesbett. Der Ducati-Werksfahrer fuhr danach zwar weiter, schaffte es als 16. aber nicht mehr in die Punkteränge.

Was war passiert? «Ich bin gestürzt, ich bin gestürzt», erwiderte der 26-jährige Italiener mit einem Seufzen. «Ich bin sehr verärgert. Es gibt diese Art Sturz, den ich nicht verstehe. Manchmal stürzt du und du weißt nicht, warum du gestürzt bist. Das sind die schwierigsten Stürze zu verstehen und es ist am schwierigsten, daraus zu lernen. Ich bin 16 Runden gefahren und habe in den 16 Runden immer dasselbe Manöver gemacht – und in der 17. Runde bin ich dann aber gestürzt. Es ist auch kein normaler Crash. Denn normalerweise rutscht dir das Vorderrad weg, weil du zu hart bremst oder die Bremse zu früh wieder löst. Heute bin ich in dem Moment über die Front gestürzt, als ich ans Gas gegangen bin. Das ist schwieriger zu verstehen – aber so ist es.»

«Ich habe einen Fehler gemacht», ging der MotoGP-Weltmeister mit sich selbst hart ins Gericht. «Ich dachte, dass ich in diesem Jahr ein besserer Fahrer wäre, präziser und mit weniger Fehlern, der bessere Dinge macht – und dann stürze ich schon im zweiten Rennen der Saison. Das macht mich sehr wütend.»

Immerhin erweckte Bagnaia bis zum Sturz den Eindruck, ein besserer Regenfahrer als in der Vergangenheit zu sein. «Ja, ich habe mich großartig gefühlt. Ich habe es nicht erzwungen, ich habe keine verrückten Dinge getan und war Zweiter. Ich wusste schon, dass Marco vorne zu schnell war, er hatte bereits fünf Sekunden Vorsprung. Ich war dort in meiner Position, mit Alex Márquez, und ich habe nur noch den Hinterreifen kontrolliert. Und aus diesem Grund bin ich so wütend. Wenn du kontrollierst, darfst du normalerweise nicht so stürzen. Das muss ich verstehen.»

Ließen vielleicht die Reifen nach? Der zwölffache MotoGP-Sieger dachte kurz nach und entgegnete dann: «Ich habe keinen großen Drop gespürt. Ich war zu Beginn so konservativ unterwegs. Ich war der Ansicht, dass Alex vor mir mehr gepusht hat. Ich habe zurückhaltender begonnen und gewusst, dass ich nach der Rennmitte den Rückstand aufholen konnte. Und dann bin ich gestürzt. Der Hinterradgrip war noch okay, ich habe gut beschleunigt und auch mit dem Vorderreifen war das Gefühl gut. Alles schien unter Kontrolle zu sein. Aus diesem Grund verstehe ich es nicht. Wir wissen aber, dass wir am Limit waren, denn die Rundenzeiten waren sehr konkurrenzfähig. Vielleicht war das der Grund. Klar ist: Wenn ich stürze, dann nur, weil ich einen Fehler gemacht habe.»

Durch den Fehler übergab der Titelverteidiger die WM-Führung an seinen VR46-Kumpel Marco Bezzecchi. Zu dessen Premierensieg in der Königsklasse meinte Bagnaia: «Ich freue mich für Marco. Ich glaube, dass er den Sieg wirklich verdient hat. Er war an diesem Wochenende unschlagbar. Er war am Samstag sehr konkurrenzfähig und am Sonntag im Nassen genauso. Sein erster Moto3-Sieg war hier in Argentinien, sein erster MotoGP-Sieg nun auch. Er kann sehr stolz auf sich sein und ich bin zuversichtlich, dass er die ganze Saison hindurch sehr konkurrenzfähig sein wird.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen, Termas de Rio Hondo (2. April):

1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 25 Runden in 44:28,518 min
2. Johann Zarco (F), Ducati, +4,085 sec
3. Alex Márquez (E), Ducati, +4,681
4. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +7,581
5. Jorge Martin (E), Ducati, +9,746
6. Jack Miller (AUS), KTM, +10,562
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,095
8. Luca Marini (I), Ducati, +13,694
9. Alex Rins (E), Honda, +14,327
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +18,515
11. Augusto Fernández (E), KTM, +19,380
12. Maverick Viñales (E), Aprilia, +26,091
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +28,394
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +29,894
15. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +36,183
16. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +47,753
17. Brad Binder (ZA), KTM, +48,106

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Las Termas (1. April):

1. Brad Binder, KTM, 12 Rdn in 19:56,873 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,072 sec
3. Marini, Ducati, + 0,877
4. Morbidelli, Yamaha, + 2,354
5. Alex Márquez, Ducati, + 2,462
6. Bagnaia, Ducati, + 2,537
7. Viñales, Aprilia, + 2,643
8. Martin, Ducati, + 3,754
9. Quartararo*, Yamaha, + 4,856
10. Miller, KTM, + 5,143
11. Nakagami, Honda, + 5,574
12. Di Giannantonio, Ducati, + 6,965
13. Zarco, Ducati, + 7,568
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 7,725
15. Rins, Honda, + 8,687
16. Augusto Fernández, KTM, + 9,040
– Aleix Espargaró, Aprilia, 4 Runden zurück
– Mir, Honda, 1. Runde nicht beendet

*= mit 1 Sekunde Zeitstrafe wegen Überholens bei gelber Flagge

WM-Stand nach 4 von 42 Rennen:

1. Bezzecchi, 50 Punkte. 2. Bagnaia 41. 3. Zarco 35. 4. Alex Márquez 33. 5. Viñales 32. 6. Miller 25. 7. Martin 22. 8. Binder 22. 9. Morbidelli 21. 10. Quartararo 18. 11. Marini 15. 12. Rins 13. 13. Aleix Espargaró 12. 14. Augusto Fernández 8. 15. Nakagami 7. 16. Marc Márquez 7. 17. Di Giannantonio 6. 18. Mir 5. 19. Oliveira 3. 20. Raúl Fernández 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 71 Punkte. 2. KTM 38. 3. Aprilia 32. 4. Yamaha 27. 5. Honda 20.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing, 65 Punkte. 2. Prima Pramac 57. 3. Red Bull KTM 47. 4. Aprilia Racing 44. 5. Ducati Lenovo 41. 6. Gresini Racing 39. 7. Monster Energy Yamaha 39. 8. LCR Honda 20. 9. Repsol Honda 12. 10. GASGAS Tech3, 8. 12. CryptoDATA RNF 5.

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