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Johann Zarco (13.): «Wir verheizen die jungen Fahrer»

Von Sarah Göpfert
Johann Zarco fordert von den Verantwortlichen ein Umdenken

Johann Zarco fordert von den Verantwortlichen ein Umdenken

Beim Jerez-Test konzentrierte sich Johann Zarco auf die Feinabstimmung seiner Ducati GP23 und erklärte, warum er keine Startübungen durchführte. Außerdem übte der Franzose erneut Kritik am neuen GP-Wochenendformat.

Johann Zarco zeigte sich mit seinem Abschneiden beim Spanien-GP zufrieden, auch wenn er mit Platz 8 im Sprint und einem Sturz im Sonntagsrennen wenig Ruhm erntete. «Ich war am Wochenende schnell, aber habe mich nie wirklich wohlgefühlt. Das wollten wir beim Test ändern.»

Beim Montagstest auf dem Circuito de Jerez konzentrierte sich der Franzose aus dem Prima Pramac Ducati Team daher nur auf Feinheiten und das Gefühl für seine GP23. «Es war ein guter Tag. Ich habe keine Komponenten getetestet, um das Motorrad weiterzuentwickeln. Der Test war eher dazu gedacht, um den Technikern verschiedene Eindrücke zu geben und mit den Einstellungen zu spielen.»

Seit Einführung des Sprints ist die Bedeutung eines guten Rennstarts noch wichtiger geworden, da die Fahrer sich von Beginn an vorne positionieren müssen, um ihre Siegchancen aufrecht zu erhalten. Daher haben Fahrer wie Maverick Viñales oder Aleix Espargaró (Aprilia) am Montag intensiv an ihrer Starttechnik gefeilt.

Zarco hingegen hält dieses Training für weniger bedeutsam. «Ich habe nicht explizit an meinen Starts gearbeitet, da ich diese bereits im Vergleich zum letzten Jahr stark verbessert habe. Außerdem haben wir insgesamt acht Ducatis und damit seitens der Einstellungen viele Referenz- und Vergleichswerte. Aber natürlich ist dies ein kritischer Punkt und schwierig zu verbessern, da man immer den Grad zwischen Vortrieb und Wheelieneigung ausbalancieren muss.»

Nachdem am Samstag im Sprint ein weiterer schwerer Unfall zwischen Fabio Quartaro (Yamaha) und Miguel Oliveira (Aprilia) vorgefallen war, rückte der 32-jährige Ducati-Pilot erneut die Sicherheit der Fahrer in den Mittelpunkt. «Da das Niveau in der MotoGP immer weiter steigt, müssen wir uns immer besser auf die Belastungen vorbereiten und noch mehr Acht auf unseren Körper geben. Daher wiederhole ich mich und sage, dass wir am Samstagmorgen nicht 15 min vor dem Training noch Autogramme schreiben können», bemerkte Zarco und übte damit Kritik am neuen Wochenendformat, das die Fahrer mit Foto- und Autogrammsessions noch näher an die Fans heranbringen soll.

Zarco weiter: «Wir müssen uns gut vorbereiten, um später auf dem Bike die Konzentration aufrecht erhalten zu können. Nur dann sind wir in der Lage, den Tag auf einem gleichbleibend hohen Niveau zu meistern. Einige Fahrer sind in der Lage, die Show und die Rennen in dieser Intensität durchzuführen. Aber das lässt es so aussehen, als wäre es normal, auf einem MotoGP-Bike zu fahren. Aber das ist es nicht.»

Seit Saisonbeginn haben sich eine Reihe von Fahrern Verletzungen zugezogen, darunter Marc Márquez, Pol Espargaró, Miguel Oliveira, Joan Mir und Enea Bastianini. Den zweifachen Moto2-Weltmeister beunruhigt diese Entwicklung. «Die erhöhte Anzahl an Verletzungen könnte insgesamt zu kürzeren Karrieren führen. Wir nehmen die jungen Talente und verheizen sie. Dann kommen die neuen, die wir wieder verheizen. Vielleicht hatte ich bislang auch einfach nur Glück, dass ich mich nicht verletzt habe.»

MotoGP-Test Jerez, 1. Mai:

1. Bezzecchi, Ducati, 1:36,574 min
2. Marini, Ducati, + 0,104 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,151
4. Di Giannantonio, + 0,389
5. Viñales, Aprilia, + 0,390
6. Bagnaia, Ducati, + 0,450
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,486
8. Brad Binder, KTM, + 0,494
9. Martin, Ducati, + 0,515
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,615
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,711
12. Nakagami, Honda, + 0,740
13. Zarco, Ducati, + 0,752
14. Miller, KTM, + 0,857
15. Mir, Honda, + 0,942
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,969
17. Rins, Honda, + 1,148
18. Augusto Fernández, KTM, + 1,165
19. Bradl, Honda, + 1,208
20. Pedrosa, KTM, + 1,823
21. Folger, KTM, + 1,968
22. Savadori, Aprilia, + 1,984

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