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Pit Beirer (KTM): «Das neue Format macht uns Spaß»

Von Günther Wiesinger
Beim Saisonstart in Portimão waren die Verantwortlichen der Pierer-Gruppe verärgert, aus mehreren Gründen. Inzwischen hat sich der Ärger in Wohlgefallen aufgelöst. Das liegt nicht zuletzt an den guten Ergebnissen.

Es hat nicht allzu lange gedauert, bis sich bei den Managern der Pierer Mobility AG (mit KTM und GASGAS in der MotoGP-WM dabei) eine Begeisterung für das neue GP-Format breit gemacht hat. Aber am Freitag beim Saisonauftakt beim Portimão-GP war Pit Beirer vom neuen Format noch nicht so begeistert wie heute.

Das hatte mehrere Gründe. Erstens ging KTM damals davon aus, dass die guten Ergebnisse 2022 auch stark auf der ausgezeichneten Rennpace der KTM-RC16-Fahrer beruhte. Deshalb machte man sich Sorgen wegen der Sprintrennen und der in der Vergangenheit oft mittelprächtigen Startplätze. Zumal im Sprint nur die Top-9 mit WM-Punkten belohnt werden.

Zweitens hatte sich GASGAS-Werkspilot Pol Espargaró am Freitag im FP2 im Portugal schwer verletzt, als er mit auf 69 Grad abgekühlten Reifen versuchte, im Windschatten hinter Viñales einen Platz in den Top-Ten zu erobern.

Aber nach den starken Ergebnissen vor allem von Brad Binder, der im Sprint (in Termas de Río Hondo und Jerez) schon zweimal gewann und Le Mans Zweiter wurde, wechselten die Österreicher ins Lager der Befürworter des neuen Formats.

«In Portimão haben wir uns weniger über das neue Format geärgert, sondern über die zu nahe stehenden Airfences, über die nicht den Vorschriften entsprechenden Kiesbetten und die Pflicht, für jeden verletzten MotoGP-Fahrer unbedingt einen Ersatzfahrer aufbieten zu müssen», erklärte Pit Beirer, der Motorsport-Direktor der Pierer Mobility AG mit den Marken KTM, GASGAS und Husqvarna, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Aber die Ersatzfahrer-Pflicht hat ihre Gründe: Die Dorna kann als Inhaber der kommerziellen GP-Rechte den Veranstaltern und TV-Stationen aus vertraglichen Gründen keine halbleeren MotoGP-Startfelder vorsetzen.

Zur Erinnerung: In Argentinien gingen am Sonntag nur noch 17 Fahrer der 22 Stammfahrer an den Start. Pol Espargáro, Marc Márquez, Oliveira und Bastianini hatten sich in Portugal verletzt. Ein Ersatzfahrer muss aber erst beim übernächsten Rennen nominiert werden. Und Repsol-Honda-Werkspilot hatte sich in Argentinien am Samstag im Sprint weh getan.

Trotzdem plädieren die Verantwortlichen der Pierer-Gruppe für eine Änderung des Freitag-Programms. «Ich kämpfe für ein freies Training Freitagfrüh, das nicht über den Einzug ins Q2 entscheidet», betont Pit Beirer, der Motorsport-Direktor der Pierer Mobility AG mit den Marken KTM, GASGAS und Husqvarna, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Man stelle sich vor: Am Freitag ist das erste Training frei, das zweite zählt, von dort kommen die Top-Ten direkt ins Qualifying-2. Du hast Druck, du hast Show, du hast Leistung und Rundenzeiten. Am Samstag gehen wir dann in ein ordentliches Qualifying, nachher in den Sprint, am Sonntag findet der Grand Prix statt. Das Wochenende steigert sich also von Training zu Training und von Tag zu Tag an Druck und Qualität. Momentan bedeutet das erste Training Freitagfrüh Strom und puren Stress für alle Beteiligten.»

«Abgesehen davon», betont Beirer, «finden wir das neue Format gut. Den Samstag mit einem Rennen zu beenden, macht uns allen Spaß.»


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