Marco Bezzecchi: «Ich möchte einen Schritt machen»
Marco Bezzecchi (24)
Auch wenn Marco Bezzecchi nach den Plätzen 7 und 4 auf dem Sachsenring hinter Deutschland-GP-Sieger Jorge Martin auf den dritten WM-Rang zurückgefallen ist, zählt der letztjährige «Rookie of The Year» mit seinem zwei Siegen in Las Termas und Le Mans definitiv zu den Aufsteigern der ersten Saisonhälfte.
Mit seiner eigenen Entwicklung und Herangehensweise ist der 24-jährige Italiener selbst zufrieden – mit einer kleinen Ausnahme. «Ich gebe wirklich alles und glaube, dass ich ziemlich zufrieden sein kann», betonte der Rossi-Schüler. «In einigen Rennen habe ich nicht ganz das erreicht, was ich erreichen wollte, aber es ist wichtig, immer etwas nach Hause zu bringen.»
«Wenn ich mir eines vorwerfen kann, ist es Jerez, weil ich dort gestürzt bin», räumte Bezzecchi ein. «Der Spanien-GP war aber auch ein wirklich unglückliches Wochenende – ich wurde zweimal abgeschossen, ein Motor ist kaputt gegangen, ich habe ein Durcheinander veranstaltet und bin weit hinten losgefahren… Es waren also einige Dinge, die nicht richtig zusammengepasst haben. Der Fehler im Rennen war dennoch unnötig, das ist also vielleicht die einzige Sache, die ich mir vorwerfen kann. Abgesehen davon glaube ich, dass ich gut dabei bin. Klar, man kann es immer noch besser machen, ich habe aber immer mein Maximum gegeben.»
Jetzt geht es zum Abschluss des GP-Triples im Juni zurück nach Assen, wo «Bez» im Vorjahr den ersten MotoGP-Podestplatz seiner Karriere gefeiert hat. «Ich hoffe, dass ich in Assen auf Anhieb konkurrenzfähig sein werde. Ich habe dort im Vorjahr einen der bedeutendsten Tage meiner Rennfahrerkarriere erlebt. Der TT Circuit zählt ohnehin zu meinen Lieblingsstrecken. Man darf nur nicht den Fehler machen und Assen für eine einfache Strecke halten – sie ist schnell, ja, aber auch technisch ungemein anspruchsvoll.»
Auf Assen folgt dann eine fünfwöchige Sommerpause. Erfahrungsgemäß häufig der Moment, in dem die Weichen für die nächste Saison gestellt werden. Bei Bez zeichnet sich ein weiteres Jahr im Mooney VR46 Racing Team ab.
Zu seiner Zukunft befragt meinte der zweifache Saisonsieger nach dem Sachsenring-GP: «Ich weiß im Moment noch nichts. Ich würde sehr gerne mit Ducati weitermachen, weil das Paket sehr konkurrenzfähig ist und ich auch zu den Ingenieuren ein gutes Verhältnis habe. Ich würde aber auch gerne einen Schritt machen. Mein Ziel – und ich glaube, das Ziel jeden Fahrers ist es, in ein Werksteam zu kommen. Wenn es Ducati ist, natürlich noch besser. Das ist für nächstes Jahr aber schwierig», weiß auch Bezzecchi.
«Es ist jetzt noch früh, um mehr zu sagen, aber das sind im Großen und Ganzen meine Pläne. Ich habe nicht die Absicht, ein neues Leben zu beginnen und zu Moto Guzzi zu wechseln», schob der Italiener mit einem Grinsen nach.
Tatsächlich betonte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti im Interview mit SPEEDWEEK.com am Sonntag einmal mehr: «Bei Lenovo werden zu 100 Prozent Bagnaia und Bastianini weiterfahren.» Und VR46-Teamdirektor Alessio «Uccio» Salucci wünscht sich Werksunterstützung für seinen schnellen Schützling im Rossi-Team.
Bezzecchi, der im Moment eine letztjährige GP22 steuert, bekräftigte: «Ich würde gerne so mit Ducati weitermachen.» Mit einem aktuellen Werksmotorrad? «Das wär’s! Das wäre natürlich wunderbar.»
Ergebnisse MotoGP Sachsenring (18. Juni):
1. Jorge Martin, Ducati, 30 Runden in 40:52,449 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +0,064 sec
3. Johann Zarco, Ducati, +7,013
4. Marco Bezzecchi, Ducati, +8,430
5. Luca Marini, Ducati, +11,679
6. Jack Miller, KTM, +11,904
7. Alex Márquez, Ducati, +14,040
8. Enea Bastianini, Ducati, +14,859
9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +17,061
10. Miguel Oliveira, Aprilia, +19,648
11. Augusto Fernández, KTM, +19,997
12. Franco Morbidelli, Yamaha, +22,949
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +25,117
14. Takaaki Nakagami, Honda, +25,327
15. Raúl Fernández, Aprilia, +25,503
16. Aleix Espargaró, Aprilia, +28,543
17. Jonas Folger, KTM, +48,962
– Brad Binder, KTM, 12 Runden zurück
– Maverick Viñales, Aprilia, 22 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP-Sprint Sachsenring (17. Juni):
1. Jorge Martin, Ducati, 15 Rdn in 20:21,871 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +2,468 sec
3. Jack Miller, KTM, +3,287
4. Luca Marini, Ducati, +5,487
5. Johann Zarco, Ducati, +5,538
6. Brad Binder, KTM, +6,289
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +6,956
8. Alex Márquez, Ducati, +9,261
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,691
10. Enea Bastianini, Ducati, +9,715
11. Marc Márquez, Honda, +10,828
12. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,905
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,366
14. Augusto Fernández, KTM, +12,593
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +12,905
16. Miguel Oliveira, Aprilia, +13,837
17. Takaaki Nakagami, Honda, +14,505
18. Raúl Fernández, Arilia, +28,959
– Maverick Viñales, Aprilia, 4 Runden zurück
– Jonas Folger, KTM, 9 Runden zurück
WM-Stand nach 14 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 160 Punkte. 2. Martin 144. 3. Bezzecchi 126. 4. Zarco 109. 5. Binder 96. 6. Marini 89. 7. Miller 79. 8. Quartararo 57. 9. Aleix Espargaró 55. 10. Viñales 53. 11. Alex Márquez 52. 12. Morbidelli 50. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 36. 15. Di Giannantonio 34. 16. Oliveira 27. 17. Nakagami 26. 18. Bastianini 16. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 3. 27. Stefan Bradl 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 248 Punkte. 2. KTM 135. 3. Aprilia 99. 4. Honda 81. 5. Yamaha 68.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 253 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 215. 3. Ducati Lenovo Team 186. 4. Red Bull KTM Factory Racing 175. 5. Aprilia Racing 108. 6. Monster Energy Yamaha 107. 7. Gresini Racing 86. 8. LCR Honda 73. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 43. 10. CryptoDATA RNF 35. 11. Repsol Honda 20.