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Pecco Bagnaia: Ducati ohne Flügel gefällt mir besser

Von Manuel Pecino
Pecco Bagnaia wünscht sich weniger Technik an den MotoGP-Bikes

Pecco Bagnaia wünscht sich weniger Technik an den MotoGP-Bikes

Weltmeister Pecco Bagnaia (Ducati) sprach im Interview mit SPEEDWEEK.com über die technischen Fortschritte der MotoGP und erklärte dabei, warum diese Entwicklungen den Wettbewerb nur bedingt beeinflussen.

Die MotoGP entwickelt sich ständig weiter. Einen Großteil der Entwicklung stecken Hersteller in die PS-starken Motorräder, die Jahr für Jahr schneller werden und die Leistungsdichte weiter erhöhen. So sollen Aerodynamik-Teile, Start-Devices und Elektronik-Raffinessen dazu beitragen, den Fahrern das bestmögliche Gesamtpaket zur Verfügung zu stellen.

Ducati-Werksfahrer Francesco Bagnaia erklärte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, warum er diese Entwicklungen nicht immer begrüßt und weshalb er ein Luftdruck-Limit für wenig zielführend hält.

Ist die MotoGP mit oder ohne Aerodynamik-Komponenten besser?

An der Ausgeglichenheit des Fahrerfeldes würde sich auch ohne Aero-Teile nichts ändern. Entgegen vieler Meinungen haben wir schon häufig gezeigt, dass auch mit der Aerodynamik das Überholen möglich ist. Wenn man schneller ist als der Fahrer vor einem, kann man überholen. Was die Sicherheit angeht, hilft die Aerodynamik.

Mir ist es egal, ob wir mit oder ohne Aero-Teile fahren, denn ich bin mit beidem schnell. Es würde sich nicht viel ändern. Aber wenn die Entwicklung der Aerodynamik dazu führt, dass wir immer besser werden, müssen wir sie weiterentwickeln und nutzen.

Bist du ein MotoGP-Bike jemals ohne Flügel gefahren?

Ja, bei meinem ersten MotoGP-Test in Katar habe ich darum gebeten, ein Motorrad ohne Flügel zu testen. Mir hat es gefallen, da es das Fahren erleichtert hat. Inzwischen muss man das Bike bis ans Limit bringen, um das Beste herauszuholen. Zuvor hat vor allem der Fahrer die Maschine kontrolliert. In den Kurven war es ohne die Flügel deutlich einfacher. Beim Beschleunigen musste man viel mehr die Hinterradbremse nutzen und mehr mit dem Gas spielen. Jetzt, mit all den Hilfsmitteln, muss man alles bis ans Limit ausreizen, um effektiv zu sein.

Heißt das, dass der Fahrer früher die Kontrolle über das Motorrad hatte, heute jedoch das Bike den Fahrer kontrolliert?

Nein, Aerodynamik hin oder her, es ist immer noch der Fahrer, der den Unterschied macht. Ich zum Beispiel mag es, viel Leistung zu haben und derjenige zu sein, der das Geschehen auf dem Bike kontrolliert. Ich werde die Elektronik nie anfassen, da ich es nicht mag, wenn sie sich einmischt. In der Vergangenheit hat der Fahrer alles selbst gesteuert, ganz ohne Elektronik. So mag ich es am liebsten.

Sind die MotoGP-Motorräder heutzutage zu schnell?
Für mich ist es nie zu schnell, ich möchte immer gern etwas schneller sein.

Also machst du dir keine Sorgen um Spitzengeschwindigkeiten von 380 / 400 km/h?

Unser Sport ist das Nonplusultra in der Motorradwelt, deshalb müssen wir immer weitergehen und versuchen, noch mehr zu erreichen. Ich wüsste nicht, warum wir langsamer werden sollten. Es ist normal, dass wir auf den Geraden und in den Kurven immer schneller werden. Die Strecken passen sich an die aktuelle Leistung an. Ich denke, dass sich alle Teile der MotoGP-Show verbessern und anpassen müssen, nicht nur die Motorräder.

Was findest du sinnvoller – einen frei wählbaren oder vorgegebenen Reifendruck?

Es gibt zwei Szenarien. Wenn man die ganze Zeit an der Spitze fährt, kann es sein, dass der Druck unter dem Limit liegt. Wenn man aber bei gleichem Startdruck lange hinter einem Fahrer fährt, steigt der Druck an und man stürzt entweder oder wird sehr langsam. Ich denke also, man sollte kein Limit vorschreiben.

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