Pecco Bagnaia: «Größter Fehler meiner Karriere»
Pecco Bagnaia mit Jorge Martinez 2015 in der Moto3-WM
Mit dem MotoGP-Titelgewinn 2022 erreichte Pecco Bagnaia den bis dato höchsten Punkt seiner Rennfahrerkarriere. Doch der Weg dorthin war für den 26-Jährigen nicht immer einfach. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com verriet er, weshalb er zwischenzeitlich sogar ans Aufgeben dachte.
Bagnaia startete seine Karriere 2012 in der spanischen CEV-Repsol-Moto3-Meisterschaft, die er hinter Alex Márquez und dem deutschen Luca Amato als Gesamtdritter beendete. «Ich kämpfte dort gegen Rins und Márquez immer an der Spitze. Aber ich habe damals gemerkt, dass ich noch nicht für die Weltmeisterschaft bereit bin, weshalb ich ein weiteres Jahr in der spanischen Meisterschaft bleiben wollte.»
Doch die Pläne des Italieners änderten sich, als er 2013 auf einer FTR-Honda neben Romano Fenati im Team Italia sein Moto3-GP-Debüt gab. Später stellte Bagnaia fest: «Das war der größte Fehler meiner Karriere. Ich war ein Fahrer der Dorna und sie wollten mich in der WM haben. Daher kam dieser verfrühte Schritt.»
Die Saison verlief enttäuschend. In 17 Rennen schaffte es Bagnaia nicht einmal unter die Top-15. «Diese Erfahrungen helfen mir heute dabei, schwierige Situationen zu meistern. Denn damals habe ich gelernt, nie aufzugeben», blickt er inzwischen gelassen auf diese Zeit zurück.
Für die Saison 2015 wechselte der Ducati-Star ins Mahindra-Werksteam von Jorge «Aspar» Martinez, wo sich allmählich die ersten Erfolge einstellten. Auf den ersten Moto3-Podestplatz in Le Mans folgten 2016 zwei Siege, vier weitere Top-3-Ränge sowie WM-Platz 4.
Durch seine Zeit in der spanischen Meisterschaft sowie im spanischen Aspar-Moto3-Team spricht der 25-fache GP-Sieger sehr gut Spanisch und besucht auch heute noch manchmal die Mannschaft, denen er seinen damaligen Erfolg zu verdanken hat. «Genau, ich schaue hin und wieder bei Jorge Martinez und dem Team vorbei», bestätigte Pecco. «Sie haben mir damals wieder die Motivation gegeben, um zurück an die Spitze zu gelangen. Dafür bin ich ihnen dankbar.»
Das Aspar-Team ist seit vielen Jahren eine feste Größe im GP-Fahrerlager und hat bereits zahlreichen Fahrern in der Moto3- und Moto2-Klasse zum Erfolg verholfen. Von 2010 bis 2018 startete Aspar zudem in der MotoGP-Klasse auf Ducati, Aprilia und Honda.
In der Vergangenheit bescherten dem Team Fahrer wie Mattia Pasini, Alvaro Bautista, Nicolás Terol, Jonas Folger oder auch Jorge Martin unzählige Erfolge, darunter vier WM-Titel in der 125-ccm-WM sowie mit Albert Arenas (2020) und Izan Guevara (2022) zwei WM-Titel in der Moto3-Klasse. In der Moto3-Junioren-WM triumphierte das Aspar-Team 2018 mit Raúl Fernández, 2020 Izan Guevara (beide auf KTM) und 2021 Dani Holgado (GASGAS).
In der Moto2 feierte Martinez zuletzt in Assen Jake Dixons ersten GP-Sieg.