MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Lin Jarvis (Yamaha): Nachholbedarf in allen Bereichen

Von Günther Wiesinger
Fabio Quartararo macht bei Yamaha Druck. Wenn er im Februar in Sepang kein Sieger-Motorrad in der Box habe, werde er seinen Vertrag nicht verlängern, drohte er an. «Wir haben noch Arbeit vor uns», weiß Lin Jarvis.

Yamaha-Werkspilot Fabio Quartararo hat zwar in Indien und Indonesien am Sonntag zwei starke dritte Plätze erkämpft, dazu immerhin den respektablen sechsten Platz in Thailand. Doch es gab auch bei den Übersee-Rennen Einbrüche wie Platz 10 in Japan, und Rang 14 in Australien.

Der Weltmeister von 2021 und Vizeweltmeister von 2022 stellte immer wieder klar, dass ein Startplatz in den ersten zwei, drei Reihen für ihn extrem wichtig sei, weil er sonst in den Rennen wegen der mangelnden Motorleistung nicht weit genug nach vorne kommt. «El Diablo» merkte auch immer wieder an, die harte Michelin-Karkasse für die Hitzerennen wie in Indien und Indonesien komme der M1-Yamaha entgegen. «Weil dann die anderen Hersteller ihre Power nicht optimal auf die Fahrbahn bringen», stellte er fest.

Fabio Quartararo stellte aber auch deutlich fest, dass er nach dem Wintertest im Februar in Sepang schon recht genau wissen werde, ob die Yamaha 2024 schlagkräftiger sei und ob er deshalb über eine Vertragsverlängerung nachdenken werde.

Die Japaner hoffen deshalb, dass Motoren-Tuner Ing. Luca Marmorini gemeinsam mit den Yamaha-Ingenieuren für den Valencia-Test am 28. November eine neue «engine specification» abliefern werde, an der Fabio Gefallen findet.

Quartararo erzählte in Asien auch, er habe nach dem Montag-Test in Misano bei einem Technical Debrief mit rund 20 Technikern Klartext geredet und ihnen gesagt, im jetzigen Zustand sei die M1 noch kein Sieger-Motorrad.

«Ja, wir hatten am Ende des Montag-Tests in Misano ein Debrief-Meeting, es waren viele Leute anwesend», bestätigte Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Motor Racing, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es war im Büro unseres Teamtrailers. Fabio teilte uns seine Erfahrungen von diesem Test mit. Die Ingenieure stellten ihm viele Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven. Denn es waren Motoren-Ingenieure und Chassis-Ingenieure anwesend, dazu Elektronik-Ingenieure. Nicht alle 20 Personen waren Japaner, denn ich saß zum Beispiel auch in diesem Meeting. Denn ich war neugierig und wollte das exakte ‘Technical Feedback’ aus erster Hand hören.»

Fabio Quartararo tat also seine Eindrücke vom Test kund und sprach über die Fortschritte, die aus seiner Sicht zu erkennen waren.

Der Yamaha-Star hatte die sechstbeste Zeit erreicht, nachdem er am Samstag mit dem 2023-Motorrad im Q1 über Platz 3 und damit den 13. Startplatz (1,077 sec hinter Jorge Martin) nicht hinausgekommen war.

«Es ist nach dem Bericht von Fabio klar geworden, dass wir noch einige Arbeit vor uns haben, wenn wir die nächste Saison in einem richtig konkurrenzfähigen Zustand beginnen wollen», schilderte Lin Jarvis. «Der Nachholbedarf liegt in allen Bereichen. Wir haben bereits klare Fortschritte bei den Daten und Zeiten gesehen, denn es gab die nächste Ausbaustufe beim Motor. Aber das M1-Triebwerk fühlte sich nicht besonders kraftvoll an. Es gab keinen spürbaren ‘push’. Der Motor fühlt sich im unteren Drehzahlbereich sanfter an und verfügt dann über etwas mehr Spitzenleistung. Aber wir müssen berücksichtigen: Misano ist keine Piste, auf der du viel Spitzenleistung und Top-Speed brauchst.»

Montag-Test Misano, kombinierte Zeiten (11. September):

1. Marini, Ducati, 1:30,602 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,234 sec
3. Binder, KTM, + 0,552
4. Martin, Ducati, + 0,566
5. Miller, KTM, + 0,573
6. Quartararo, Yamaha, + 0,575
7. Oliveira, Aprilia, + 0,630
8. Morbidelli, Yamaha, + 0,699
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,735
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,760
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,779
12. Nakagami, Honda, + 0,832
13. Zarco, Ducati, + 0,890
14. Marc Márquez, Honda, + 0,973
15. Augusto Fernández, KTM, + 1,084
16. Mir, Honda, + 1,084
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,242
18. Bradl, Honda, + 1,544

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