Pecco Bagnaia: «Normal wäre es ein guter Vorsprung»
Pecco Bagnaia und Sepang-Sieger Enea Bastianini
Am vergangenen Sonntag setzte sich Francesco «Pecco» Bagnaia in Sepang im Zweikampf gegen seinen Titelrivalen Jorge Martin durch und baute seinen Vorsprung in der WM-Tabelle als Dritter wieder auf 14 Punkte aus. «Das Wichtigste war, vor Martin zu landen. Das war das erste Mal seit Österreich, dass ich ihn unter gleichen Voraussetzungen geschlagen habe. Darüber bin ich glücklich und es war wichtig, das vor Katar zu tun», unterstrich der 26-jährige Italiener anschließend.
Zwei Rennwochenenden vor Schluss weiß der Titelverteidiger: «14 Punkte sind sicherlich mehr als nichts – und besser als zurückzuliegen. Es ist aber auch nicht allzu viel. In einer normalen Saison mit einem Rennen [pro Wochenende] wäre es ein guter Vorsprung, den man managen kann. Mit den 37 Punkten, die es an jedem Wochenende gibt, ist es aber ein sehr kleiner Vorsprung.»
Die Rechnung ist klar: Bagnaia muss in Doha total 23 Punkte mehr sammeln als sein Herausforderer aus dem Prima Pramac Racing Team, um bereits vor dem Finale in Valencia (26. November) frühzeitig als neuer Weltmeister festzustehen.
«Es ist eine Strecke, auf der wir grundsätzlich immer konkurrenzfähig waren», meinte der WM-Leader mit Blick auf den Losail International Circuit. «Es wird aber auch für alle neu sein, mit dem neuen Asphalt.»
«In Malaysia ist es uns gelungen, endlich wieder von Freitag an schnell zu sein, und wir sind auf die Pole-Position zurückgekehrt, was uns seit Barcelona nicht mehr gelungen war. Es wird auch hier in Katar wichtig, es wieder genauso zu versuchen», ergänzte Bagnaia. «14 Punkte Vorsprung ist nicht viel, das Ziel wird also sein, den Vorsprung auf Jorge zu vergrößern.»
Einige Beobachter fragen sich, ob Enea Bastianini im Titelkampf das Zünglein an der Waage sein könnte. Der letztjährige WM-Dritte meldete sich mit seinem ersten Sieg als Werksfahrer am vergangenen Sonntag in Sepang eindrucksvoll an der Spitze zurück, nachdem er Tags zuvor im Sprint noch bewusst auf ein Manöver gegen seinen Teamkollegen verzichtet hatte.
«Ich arbeite für ein Team, ich arbeite für Ducati. Am Samstag war es für mich nicht wichtig, Pecco zu überholen. Ich habe es bevorzugt, hinter ihm zu bleiben – denn er kämpft um die WM, ich um nichts. Als ich aber am Sonntag gesehen habe, dass ich konkurrenzfähig war, um das Rennen zu gewinnen, habe ich nur daran gedacht», versicherte die «Bestia» nach dem Befreiungsschlag in Malaysia. «Ich bin hier, um schnell zu sein, aber manchmal auch, um für das Team zu arbeiten. Ich weiß nicht, was in Zukunft passiert, aber ich bin im Ducati Lenovo Team und ich arbeite auch für ihn.»
In den Katar-GP geht Bastianini als Vorjahressieger. «In Sepang ist eine Last von meinen Schultern gefallen, jetzt fühle ich mich freier. Ich habe wieder Spaß auf dem Motorrad und bin in der Folge auch schnell. In Katar bin ich in der Vergangenheit schnell gewesen, im Vorjahr habe ich hier mein erstes MotoGP-Rennen gewonnen. Ich weiß nicht, ob ich das wiederholen kann, aber ich will es mit Sicherheit probieren», kündigte der 25-Jährige aus Rimini an.
Ergebnis MotoGP-Rennen, Sepang (12.11.):
1. Enea Bastianini, Ducati, 20 Rdn in 39:59,137 min (= 166,3 km/h)
2. Alex Márquez, Ducati, + 1,535 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, + 3,562
4. Jorge Martin, Ducati, + 10,526
5. Fabio Quartararo, Yamaha, + 15,000
6. Marco Bezzecchi, Ducati, + 16,946
7. Franco Morbidelli, Yamaha, + 18,553
8. Jack Miller, KTM, + 19,204
9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 19,399
10. Luca Marini, Ducati, + 19,740
11. Maverick Viñales, Aprilia, + 21,189
12. Johann Zarco, Ducati, + 23,598
13. Marc Márquez, Honda, + 27,079
14. Augusto Fernández, KTM, + 28,940
15. Pol Espargaró, KTM, + 29,849
16. Iker Lecuona, Honda, + 50,960
17. Álvaro Bautista, Ducati, + 53,564
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 1:42,162 min
– Brad Binder, KTM, 9 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Raúl Fernández, Aprilia, 14 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 15 Runden zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück
Ergebnis MotoGP-Sprint, Sepang (11.11.):
1. Alex Márquez, Ducati, 10 Rdn in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594
MotoGP-WM-Stand nach 35 von 39 Rennen:
1. Bagnaia, 412 Punkte. 2. Martin 398. 3. Bezzecchi 323. 4. Binder 254. 5. Zarco 200. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Viñales 175. 8. Marini 171. 9. Quartararo 156. 10. Miller 156. 11. Alex Márquez 149. 12. Di Giannantonio 100. 13. Morbidelli 93. 14. Marc Márquez 84. 15. Bastianini 76. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 69. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 626 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 334. 3. Aprilia 292. 4. Yamaha 176. 5. Honda 169.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 598 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 498. 3. Mooney VR46 Racing 494. 4. Red Bull KTM Factory Racing 410. 5. Aprilia Racing 373. 6. Gresini Racing 249. 7. Monster Energy Yamaha 249. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 108. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 91.