Pierer Mobility: 6 MotoGP-Slots als Wunschszenario
Die Pierer Mobility AG unternimmt vorläufig keine Anstrengungen mehr, für 2025 ein zweites Kundenteam zu überzeugen, um dann mit sechs MotoGP-Piloten in die Saison starten zu können. «Nach dieser Saison liegt zuerst einmal unser ganzer Fokus auf der Saison 2024», hält Pit Beirer fest, der Motorsport-Direktor von KTM, GASGAS und Husqvarna.
Denn es muss nicht nur das neue Material für die zwei Teams Red Bull KTM (mit Binder und Miller) sowie GASGAS Tech3 (mit Augusto Fernández und Acosta) für den Sepang-Test Anfang Februar vorbereitet werden, wobei inzwischen auch für die GASGAS-Tech3-Mannschaft Karbon-Chassis zugesagt wurden.
«Die Fertigstellung des neuen Materials und dazu Pedro Acosta in die MotoGP-WM zu bringen, das hat jetzt einmal Priorität», ergänzte Beirer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir wollen uns in den ersten drei Monaten im neuen Jahr dann final entscheiden, ob wir überhaupt noch ein drittes MotoGP-Team anstreben. Wenn du mich heute fragst, dann antworte ich: ‘Ja, ich wünsche mir ein drittes Team.’ Denn es gibt einfach Vorteile bei sechs statt vier Fahrern. Du hast bei den Grand Prix mehr Streckenzeit, du kannst mehr Daten vergleichen, du hast mehr Spielraum für Startplätze neben den vier Toppiloten, wenn wieder ein junges, neues, aufstrebendes Talent stark unterwegs ist. Du hast dann die Möglichkeit zu reagieren und das Talent in der KTM-Familie zu halten. Für unser Projekt wären zwei zusätzliche MotoGP-Plätze extrem hilfreich. Deshalb werden wir mit allen Kundenteams, bei denen die Verträge mit der Motorradfirma auslaufen, Gespräche für 2025 führen.»
Die Auswahl wird aber sehr überschaubar sein. Denn Trackhouse wird die Zusammenarbeit mit Aprilia länger als ein Jahr planen, Rossis VR46-Team hat sich offenbar bereits mit Yamaha geeinigt, Gresini hat den Ducati-Vertrag bis Ende 2025 verlängert, nur LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello hat bisher keinen neuen Vertrag für 2025.
Die Pierer-Verantwortlichen stärken jetzt allen vier aktuellen MotoGP-Fahrern den Rücken, sie vertrauen ihnen voll und statten sie mit identischem Material aus.
Gleichzeitig werden aber alle verfügbaren Topfahrer beobachtet – von Quartararo über Marc Márquez bis zu Oliveira oder Bastianini.
«Ich bin jetzt mal hypothetisch unterwegs und sage, es könnte sein, dass wir für 2025 ein drittes MotoGP-Team bekommen. Dann brauchen wir noch einmal zwei Fahrer und können an allen vier Fahrern festhalten, die wir jetzt haben. Das ist eigentlich mein Wunschszenario», verriet Pit Beirer.