MotoGP: Ducati vom V-Motor überzeugt

Fabio Quartararo (Yamaha): «Alles in kürzester Zeit»

Von Simon Patterson
Yamaha-Star Fabio Quartararo spricht im Interview über seinen neuen Teamkollegen Alex Rins, seine an die «concessions» geknüpften Erwartungen und die Bedeutung eines aktuell fehlenden Kundenteams.

Die Saison 2024 wird für Yamaha wegweisend, nicht zuletzt um ihren Superstar Fabio Quartararo, Weltmeister von 2021, in den eigenen Reihen zu halten. WM-Rang 10 entspricht nicht den Ansprüchen von «El Diablo», der eine Reaktion und Ergebnisse seines japanischen Arbeitgebers erwartet, um eine Vertragsverlängerung in Betracht zu ziehen.

Auf dem Weg zurück an die Spitze sollen Yamaha die gewährten Zugeständnisse helfen (keine Testbeschränkungen, mehr Testreifen, Motorenentwicklung während der Saison und mehr Triebwerke pro Saison und Fahrer, ein zusätzliches Aero-Update), dazu kommt mit Alex Rins ein neuer Fahrer, der beim Saisonfinale 2022 in Valencia – damals noch auf Suzuki – für den bisher letzten MotoGP-Sieg mit einem Reihenmotor gesorgt hat.

Fabio, was wird Alex ins Team bringen?

Erfahrung, besonders weil er bis 2022 die Suzuki gefahren ist, 2023 die Honda und jetzt 2024 die Yamaha. Ich glaube, dass es super-wichtig wird, auf seine Kommentare zu hören. Und dann ist Alex natürlich ein super-starker Fahrer. Ich glaube, dass wir uns gegenseitig pushen können, um schneller zu sein.

War es für Yamaha wichtig, einen Fahrer zu holen, der Erfahrung mit dem Vierzylinder-Reihenmotor hat?

Ich glaube schon, dass es wichtig ist, weil er über die Erfahrung damit verfügt. Für das Verständnis der Yamaha ist es eine gute Sache. Leider war er im Vorjahr verletzt, aber er bringt dennoch viel Erfahrung mit.

Werden die Zugeständnisse, die besonders Yamaha und Honda gewährt wurden, einen großen Unterschied machen?

Es kann einen großen Unterschied machen, aber Yamaha muss dafür testen. Mehr Motoren, mehr Tests, auch mit mir… Wir müssen clever sein und viele Dinge bringen. Das bedeutet, dass wir alles in kürzester Zeit bauen müssen. Nicht wie vorher, als wir mit den Dingen immer sechs Monate zu spät dran waren. Ich werde keinen Test absolvieren, wenn es nichts zum Testen gibt und ich glaube, das verstehen sie auch.

Die «concessions» werden nur helfen, solange Yamaha immer wieder Neues bringt.

Wir haben einen großen Schritt gemacht und wir müssen so weiterarbeiten. Wenn es im Rennsport etwas gibt, das funktioniert, dann brauchst du es am besten schon gestern. Du kannst nicht drei oder vier Monate warten und ich glaube, das ist ein Schritt, den Yamaha verstehen muss. Vielleicht ist es eine kleine Sache, aber viele kleine Dinge werden am Ende zu etwas Großem.

Wäre auch ein Kundenteam wichtig, das seit 2023 fehlt?

Das ist super-wichtig, wenn man ein Kundenteam richtig nutzt, um die Bikes zu verbssern. Es geht nicht nur darum, ihnen zwei Motorräder in die Hand zu geben und zu sagen: «Okay, hier sind die Motorräder, ihr könnt mit unserer Marke antreten.» Wir brauchen ein echtes Kundenteam, um unser Bike zu verbessern, mit Fahrern, die motiviert sind, meinen Platz im Werksteam zu übernehmen. So funktioniert es.

Als ich bei Petronas war, war die eine Sache, die ich unbedingt wollte, der Platz von Maverick oder Valentino. Denn ich wollte mehr und das ist es, was man in einem Kundenteam braucht. Junge, eifrige Fahrer, die meinen Platz im Werksteam übernehmen wollen. Das gefällt mir auch.

Das Yamaha VR46 Master Camp Team in der Moto2-Klasse ist immerhin ein Anfang?

Ich hoffe und ich glaube, dass es für 2025 – wenn die Dinge einmal funktionieren und verbessert worden sind – wichtig sein wird, ein MotoGP-Kundenteam zu haben. Was mich anbelangt, will ich zunächst sehen, dass das 2024er-Projekt funktioniert, und ich will das 2025er-Projekt analysieren, ehe wir irgendeinen Schritt setzen werden.

Hast du einen Zeitplan im Kopf, bis wann eine Entscheidung über deine MotoGP-Zukunft fallen wird?

Nein. Es wird vielleicht April, Mai, Juni, Juli. Grob wird das der Zeitraum sein, um eine Entscheidung zu treffen, aber ich werde auch Zeit brauchen, um zu sehen, wie sich das Projekt gestaltet und wie Yamaha arbeitet – und wie die «concessions» funktionieren. Wenn du mit den «concessions» investierst, muss es normalerweise schnell gehen, damit man auch bald Verbesserungen sieht. Es sind viele Faktoren und ich glaube, es wird wichtig, alle zu beachten.

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