Fabio Quartararo (Yamaha): Schlaflos in Sepang
Fabio Quartararo wirkte am Donnerstagnachmittag nach dem dreitägigen Sepang-Test der MotoGP-Asse etwas nachdenklich. Der französische Nationalheld und Champion von 2021 packte wie einige seiner Kollegen etwas früher zusammen. «El Diablo» büßte mit der neuen Yamaha M1 0,8 Sekunden auf den schnellsten Mann, Weltmeister Pecco Bagnaia auf Ducati, ein.
«Es ist mehr oder weniger dasselbe wie nach dem Mittwoch», sagt der 24-Jährige. «Ich war happy, als ich die 1:57,5 gefahren bin. Aber das ist das Limit. Wir finden dieses Limit recht einfach. Ich bin vier Runden gefahren mit 1:57,5 oder 1:57,6. Es gibt aber keine Runde, die deutlich besser ist als die anderen. Das ist ein wenig schwer zu verstehen. Wir müssen uns da jedenfalls verbessern, aber die Frage lautet: Wie?»
Yamahas Masterplan für den letzten Test in Doha vor dem WM-Auftakt? «Ob wir da neue Teile bekommen werden, weiß ich noch nicht. Wir haben aber sicher neue Ideen. Heute habe ich einige Setups über einen einzigen Exit probiert. Wir haben dabei einige positive und einige negative Dinge gefunden. Für die Ingenieure wird es recht gut sein zu sehen, mit welchem Paket und welchen Ideen wir nach Katar kommen werden. Aber wir werden mehr brauchen als nur Setup-Änderungen.»
Die positiven Aspekte des Sepang-Tests: «Die Motorleistung ist definitiv viel besser. Der Topspeed ist super, der Motor fühlt sich viel besser an. Aber es geht darum, wie wir das nützen. Das Bike ist vom Drehmoment her ziemlich aggressiv. Fakt ist: Wir haben sicher eine bessere Aerodynamik und einen besseren Motor als früher. Aber wir brauchen noch Zeit um zu verstehen, wie es funktioniert und wir endlich wieder jenen mechanischen Grip aufbauen können, den wir seit 2019 vermissen.»
Quartararo sieht das Puzzle bei Yamaha als eine Kombination mehrerer Faktoren: «Es sind die Elektronik und auch Teile für den mechanischen Grip, die wir brauchen. Die Plätze 4 bis 8 sind hart umkämpft. Dort müssen wir hin. Wir sind von der Pace her wie auch 2023 recht gut. Aber wenn man von P10 oder P11 losfährt, dann bleibt man da kleben, egal wie stark die Renn-Pace ist.»
Aber der Franzose hofft: «Weil wir mehr Topspeed haben, wird es eventuell ein bisschen besser sein im Zweikampf. Aber ich will um die Top-Positionen fahren. Im Moment kann ich das nicht. Wir werden aber unseren Weg finden.» Welche Erwartungen hat er also? «Für mich war es wichtig zu sehen, wie die Techniker jetzt arbeiten. Ich wusste, dass zwischen November und Februar keine Revolution passieren wird. Die Art der Arbeit ist besser, aber wir sind immer noch zu weit weg. Im Moment sind wir zwei Zehntel von P6 entfernt. Diese zwei Zehntel sind eine Welt. Um die zu finden, bedarf es sehr viel Arbeit.»
Zu seiner Gemütslage sagt der Weltmeister von 2021: «Natürlich beginnt man zu grübeln, wenn man 1:57,5 fährt und nur Elfter ist. Ich habe vergangene Nacht nicht geschlafen, weil ich überlegt habe, was wir tun können. Wir brauchen Lösungen. Aber es ist nicht wirklich mein Job, die Lösung zu finden. Ich habe jedenfalls Vorschläge eingebracht. Ich will rausfinden, was passiert. Sie haben mir zum Beispiel den maximalen Grip gegeben und wir haben geschaut, wie das Bike darauf reagiert. Wir müssen alles unternehmen, um diese paar Zehntel zu finden.»
MotoGP-Test Sepang, kombinierte Zeiten (6. bis 8. Februar):
1. Bagnaia, Ducati, 1:56,682 min
2. Martin, Ducati, + 0,172 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,233
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,256
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,409
6. Marc Márquez, Ducati, + 0,588
7. Binder, KTM, + 0,625
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,661
9. Acosta, KTM, + 0,683
10. Mir, Honda, + 0,692
11. Quartararo, Yamaha, + 0,843
12. Viñales, Aprilia, + 0,846
13. Nakagami, Honda, + 1,083
14. Miller, KTM, + 1,169
15. Bezzecchi, Ducati, + 1,185
16. Rins, Yamaha, + 1,197
17. Zarco, Honda, + 1,260
18. Oliveira, Aprilia, + 1,318
19. Marini, Honda, + 1,326
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,991
21. Augusto Fernández, KTM, + 2,058
22. Savadori, Aprilia, + 2,132
23. Pirro, Ducati, + 2,183
MotoGP-Test Sepang, Donnerstag (8. Februar):
1. Bagnaia, Ducati, 1:56,682 min
2. Martin, Ducati, + 0,172 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,233
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,256
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,409
6. Marc Márquez, Ducati, + 0,588
7. Binder, KTM, + 0,625
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,661
9. Acosta, KTM, + 0,683
10. Mir, Honda, + 0,692
11. Quartararo, Yamaha, + 0,843
12. Viñales, Aprilia, + 0,846
13. Nakagami, Honda, + 1,083
14. Miller, KTM, + 1,169
15. Rins, Yamaha, + 1,197
16. Zarco, Honda, + 1,260
17. Bezzecchi, Ducati, + 1,313
18. Oliveira, Aprilia, + 1,318
19. Marini, Honda, + 1,326
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,991
21. Augusto Fernández, KTM, + 2,058
22. Savadori, Aprilia, + 2,132
23. Pirro, Ducati, + 2,183