Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Davide Tardozzi (Ducati) zu Bagnaia, Aldeguer & Co.

Von Simon Patterson
Davide Tardozzi (rechts) und Pecco Bagnaia werden aller Voraussicht nach noch länger zusammenarbeiten

Davide Tardozzi (rechts) und Pecco Bagnaia werden aller Voraussicht nach noch länger zusammenarbeiten

Weil ein Großteil der MotoGP-Fahrerverträge mit Saisonende auslaufen, werden hinter den Kulissen längst die Weichen für 2025 und darüber hinaus gestellt. Der Stand der Dinge im Ducati-Lager.

Seit zwei Jahren ist Ducati die absolute Referenz in der Königsklasse MotoGP. Auch wenn Testzeiten bekanntlich mit Vorsicht zu genießen sind, lässt der jüngste Sepang-Test mit vier Desmosedici-Piloten an der Spitze der Zeitenliste zumindest erahnen, dass der Hersteller aus Borgo Panigale der Konkurrenz die Aufgabe auch in Zukunft nicht einfacher machen wird.

Umso begehrter sind die Plätze im Werksteam der Roten und die Desmosedici-GP-Bikes generell. Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi nimmt im Interview zur aktuellen Situation auf dem Fahrermarkt und in Bezug auf die Ducati-Kundenteams Stellung.

Davide, es klingt danach, als wolle Ducati noch vor dem Saisonauftakt in Katar den ersten Fahrer über 2024 hinaus bestätigen. Wie ist der Stand der Dinge?

Wenn die Rede von Pecco ist, dann laufen die Gespräche mit seinem Management. Beide Seiten wollen zusammen weitermachen – Pecco will bei Ducati bleiben und Ducati will Pecco halten. Wie gesagt, wir verhandeln mit seinem Management und wir kommen einer Einigung immer näher. Ich glaube aber, dass keine Eile besteht. Ich weiß nicht, ob es vor oder nach Katar sein wird, wir nehmen uns jedenfalls die Zeit, um alles auszuarbeiten. Wir haben keine Eile.

Das gilt vermutlich noch viel mehr auf der anderen Seite der Ducati-Lenovo-Box – also im Hinblick auf den zweiten Platz im Werksteam, der aktuell von Enea Bastianini besetzt wird?

Absolut richtig, ja. Ich glaube, dass wir uns Zeit lassen werden, um eine Entscheidung für die Zukunft zu treffen. Es ist ja bekannt, dass alle Fahrerverträge am Ende des Jahres auslaufen. Wir werden erst nach einigen Rennen entscheiden – nicht zu früh, weil wir die richtige Entscheidung treffen wollen. Ich glaube daher nicht, dass es sehr früh der Fall sein wird. Wir nehmen uns da die Zeit.

Nicht nur viele MotoGP-Piloten sind 2024 auf dem Markt. Könnte sich vielleicht auch die Chance ergeben, Moto2-Ass Fermín Aldeguer frühzeitig unter Vertrag zu nehmen?

Aldeguer ist ein sehr interessanter Fahrer. Wir schauen ihn uns seit zwei Jahren an – wie jeder Hersteller, nehme ich an, denn spätestens nach dem Saisonfinale 2023 glaube ich, dass jeder ein Auge auf ihn geworfen hat. Es ist klar, dass wir uns etwas mit ihm oder besser seinem Management unterhalten. Noch ist aber nichts entschieden. Wir werden sehen, was er sich wünscht, vielleicht ist ihm eine Farbe lieber als eine andere. Diese Entscheidung wird aber bei ihm liegen. Wie gesagt: Vor uns liegt eine volle Saison. Ich glaube nicht, dass er diese Entscheidung noch vor dem ersten Rennen treffen wird. Ich weiß es aber nicht genau, weil nicht ich, sondern direkt Gigi [Dall’Igna] mit ihm spricht.

Gibt es eine Deadline, bis wann Ducati die Kundenteams für 2025 und darüber hinaus definiert haben möchte?

Mit Sicherheit vor Saisonmitte – ich glaube, dass wir im Mai oder Juni über die Satellitenteams entscheiden müssen, weil wir dann auch die entsprechenden Teile und alles organisieren müssen. Viele Zulieferer brauchen viel Zeit, um alles vorzubereiten. Ein vernünftiger Zeitpunkt für die Entscheidung wäre also Mai oder Juni.

Könnten wir ab 2025 weniger als acht Ducati-Motorräder im MotoGP-Feld sehen?

Für Ducati ist es eine Freude, viele Ducati im Feld zu haben – trotz dem Gemunkel, dass es zu viele seien. (Er schmunzelt.) Wenn wir möglichst viele Motorräder im Feld haben, bedeutet das, dass wir einen guten Job machen, unsere Bikes konkurrenzfähig sind und das Paket – das konkurrenzfähige Motorrad und der Preis – für Satellitenteams sehr attraktiv ist. Uns gefällt das und wir haben Satellitenteams, die Rennen gewinnen. Das ist alles. Wir müssen aber bis vor oder nach Mugello warten, das wird ungefähr der Zeitpunkt sein, [um die Kundenteams ab 2025 zu definieren].

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