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Johann Zarco (LCR Honda): Top-10 als Ziel

Von Antti Ruhonen
Johann Zarco: Nach Yamaha, KTM und Ducati nun in Honda-Farben.

Johann Zarco: Nach Yamaha, KTM und Ducati nun in Honda-Farben.

Der Franzose geht selbstkritisch und mit realistischen Einstellungen in die Saison 2024. Was er sich mehr wünscht als alles andere: Genügend Zeit, um sich an die Eigenarten der Honda gewöhnen zu können.

Den letzten Tag des Katar-Tests am 20. Februar beendete Johann Zarco auf Rang 17 mit 1,2 Sekunden Rückstand auf den Tagesseschnellsten Pecco Bagnaia – und war dabei schnellster Honda-Fahrer. Dementsprechend gut gelaunt tauchte der Franzose im Fahrerlager auf: «Ich bin sehr motiviert. Das Feeling am Bike ist ziemlich gut. Ich glaube, wir können schneller sein als bei den bisherigen Tests. Da haben wir viele Sachen aussortiert. Jetzt sollten wir eine stabile Basis haben, auf der wir aufbauen können. Der nächste Schritt wird sein, mit dem Setup zu spielen, um das fraglos vorhandene Potenzial auszunutzen.»

Was war der Grund für seinen Crash gegen Ende des Katar-Tests vor zwei Wochen? «Ich habe gepusht und einen Fehler gemacht, so einfach. Es war mein Fehler, nicht jener des Bikes.» Wie schätzt er das Potenzial der LCR-Honda hier in Katar ein? «Wenn alles gut geht, sollten wir an den Top-10 kratzen. Das wäre schon mal ein guter erster Schritt. Ich weiß, dass das möglich ist, aber dazu muss auch meine persönliche Leistung stimmen.»

Und er gibt zu, dass es einer mentalen Umstellung bedarf, wenn man bisher ein Top-5-Fahrer mit Siegeschancen war und jetzt die ersten Zehn als Ziel definieren muss: «Ja, es ist anders. Schon in den Tests war ich happy mit der Arbeit, die wir gemacht haben. Der Frust kam eher von anderen Dingen: Nicht genügend Zeit zu haben, um Dingen komplett auf den Grund zu gehen oder mich an Änderungen gewöhnen zu können. Natürlich bin ich nicht happy, wenn ich mich in den Ergebnislisten auf Platz 17 wiederfinde, aber ich bin bereit, es zu akzeptieren. Diesen mentalen Schalter habe ich längst umgelegt.» Und er sieht auch Positives an der Situation: «Ich will gute Resultate einfahren, aber ich fühle den Druck nicht so stark wie in den vergangenen Jahren. Das macht mein Leben gewissermaßen einfacher.»

Wird der GP also zur Testfahrt unter verschärften Bedingungen? Zarco verneint: «Nicht zu Saisonbeginn. Aber während der Saison könnte es passieren, dass wir Rennen dazu benutzen, um verschiedene Dinge zu verifizieren.» Und er verweist auf die Arbeit des Test-Teams und die Entwicklung neuer Teile, die in der Pipeline sind, um das aktuelle Paket im Saisonverlauf stärker zu machen. «Stefan Bradl hat eine lange Liste abzuarbeiten.»

Den Unterschied in der Arbeit an der Strecke zwischen seinem alten Team Pramac und dem neuen LCR empfindet der Franzose als minimal: «Ich würde sagen, auch LCR hat einen sehr europäischen Zugang. Der ist mehr oder weniger bei allen Teams ähnlich, ganz egal ob das Tech3 war, KTM oder auch in der Moto2. Anders ist hauptsächlich die Arbeitsweise der Japaner: Wie Dinge getestet werden.»

Selbstverständlich verspricht sich auch Zarco viel von den concessions, allerdings nicht bloß aus technischer Sicht: «Für mich sehe ich den größten Vorteil darin, mehr Zeit auf dem Bike verbringen zu können und Runden ohne Druck zu fahren, mit dem Bike spielen zu können.» Doch er zerstört sämtliche Illusionen bezüglich endloser Testzeit: «Der limitierende Faktor sind die Reifen. Es ist schwierig genug, vier Fahrer zufrieden zu stellen und fair zu behandeln, was die Anzahl der Tests betrifft. Unter dem Strich reden wir von zwei, vielleicht drei Tagen mehr, die ich auf der RC213V verbringen werde, nicht von zehn.»

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