Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Weltmeister Bagnaia: Pirelli harmoniert mit Michelin

Von Werner Jessner
Pecco Bagnaia: Mit Pedro Acosta einen schnellen Lerner im Rücken.

Pecco Bagnaia: Mit Pedro Acosta einen schnellen Lerner im Rücken.

Analytischer Pecco Bagnaia: Dass die Moto3 und Moto2 von Dunlop- auf Pirelli-Reifen gewechselt haben, beeinflusst auch die MotoGP, hat er rausgefunden. Und er war entschieden dafür, das freitägliche FP2 nicht zu werten.

Pecco Bagnaia, als Weltmeister nach dem ersten Tag der Saison in beiden Time-Sheets unter «ferner liefen» begraben, ließ sich demonstrativ keine grauen Haare wachsen. «Mein Gefühl auf dem Bike war so wie beim Pre-Season-Test, aber in der ersten Session waren wir mit technischen Problemen konfrontiert, dir wir so nicht erwarten konnten. Darum haben wir auch darauf verzichtet, mit neuen Reifen rauszugehen. Die Troubles sind jetzt gelöst, aber wir konnten nicht zeigen, wie schnell wir sind, weil es am Abend zu regnen begonnen hat. In der Theorie kennen wir unser Potenzial. Das sollte alles kein großes Thema sein.» Das größte Problem aus dem durchwachsenen Freitag ist für Bagnaia, «dass wir im Vergleich zur Konkurrenz Zeit verloren haben – wertvolle Zeit.»

Es ist kein Geheimnis, dass Ducati darauf drängte, das FP2 vom verregneten Freitag auf Samstag zu verlegen. Pecco: «Man konnte nicht sehen, wie viel Wasser auf der Strecke steht. Dazu kam der Sand, der sich zusätzlich aufs Visier gelegt hat. Die Sicht war echt mies. Ich bin nur drei Runden lang hinter einem anderen Fahrer gefahren, und schon war die Sicht gleich Null. Wir müssen auch an die Fahrer weiter hinten im Pulk denken. Ein Rennen unter diesen Bedingungen? Keine gute Idee – außer jeder hat 15 Tear-Off-Visiere wie im Motocross.» Bagnaia betont, dass es ihm dabei einzig um die Sicht ging, nicht um den Grip auf der Strecke: «Der war trotz allem okay, eigentlich recht gut sogar.» Wie fühlt sich die Ducati Desmosedici 2024 im Regen an? Pecco schüttelt den Kopf: «Da müssen wir noch arbeiten. Mein Gefühl auf der Bremse ist noch weit weg von optimal.»

Da es das restliche Wochenende vermutlich trocken bleiben wird, fühlt sich Pecco trotz des verlorenen Freitags gut gerüstet für den heutigen Sprint und den morgigen Grand Prix: «Wir haben auf dieser Strecke zwei Tage lang getestet. Das sollte reichen.»

Entscheidende Beobachtung: Die nun verwendeten Pirelli-Reifen von Moto3 und Moto2 macht die MotoGP schneller. Bagnaia: «Ich habe mir die Zeiten angesehen und mit jenen aus dem Vorjahr verglichen. In unserem ersten Outing waren wir um fast 4 Sekunden schneller als im ersten Outing letzte Saison. Das lässt den Schluss zu, dass der Pirelli und der Michelin recht ähnlich sind und sich der Abrieb ergänzt, während der Dunlop unseren Michelin-Gummi auf der Strecke eher ausradiert hat, und wir in jeder Session von Neuem beginnen mussten. Das ist auf jeden Fall etwas, das wir zukünftig im Auge behalten müssen.»

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