MotoGP: Bittere Pille für Stefan Bradl

Augusto Fernández (KTM): «Alles muss zusammenpassen»

Von Manuel Pecino
Augusto Fernández

Augusto Fernández

Im zweiten Teil des Interviews spricht Augusto Fernández über die Bedeutung einer Verbindung und von Verständnis in der Garage. Und er erklärt, warum in dieser Saison bei Tech3 eben nicht alles zusammenkam.

Augusto Fernández (26) verliert zum Ende der Saison seinen Platz bei Tech3, seine Zukunft in der MotoGP ist ungewiss.

Teil 1 des Interviews, in dem er unter anderem verrät, wann er von seinem Aus erfuhr und über Leistungsklauseln spricht, lesen Sie hier.

Letztes Jahr hast du mit denselben Leuten gearbeitet, und die Ergebnisse waren ziemlich anständig, nicht wahr?

«Es hat vier Rennen lang funktioniert. Wenn man meine Saison analysiert, gab es einige sehr gute Rennen, die sogar noch besser hätten sein können. Das ist das Fazit, das ich ziehe, wenn ich die Situation analysiere, denn ich habe mir auch gesagt, Wow, letztes Jahr war besser als dieses Jahr. Aber in Wirklichkeit gab es vier oder drei Rennen, in denen es gut lief, aber dann sind wir wieder auf P18 zurückgefallen und waren 40 Sekunden vom Sieger entfernt. Da ich mir dieser Situation bewusst war, trug ich das an KTM weiter, denn wir konnten nicht weiter P15, P14 holen. Ich will damit nicht sagen, dass sie es nicht versucht haben, dass sie es nicht weiter versuchen, aber es fehlt die Verbindung.»

Ohne eine Verbindung mit dem Techniker neben an deiner Seite ist es schwer...

«Jeder Fahrer braucht seinen Techniker. Wenn man sich die Top-Fahrer anschaut, haben sie alle ihren Techniker und sie nehmen ihn überall hin mit. Das ist sehr wichtig, denn heutzutage ist in der MotoGP alles sehr eng ist und jedes Zehntel zählt. Ich habe das in der Moto2 erlebt. In der Moto2 hatte ich ein anderes Team, von dem wir dachten, dass es besser werden würde. Aber bei Mark VdS habe ich die Leute nicht verstanden und es war ein Desaster. Und dann habe ich wieder das Team gewechselt, traf Maximo Branchini, und wir wurden Weltmeister! Von einem Jahr zum anderen.»

Ist das mit deiner heutigen Situation vergleichbar?

«Ich mache gerade ein bisschen das Gleiche durch. Ich versuche alles, denn es stimmt, dass wir verschiedene Dinge ausprobieren, aber es geht um Strategie, es geht um die Details. In der MotoGP liegt man heutzutage acht Zehntel zurück und schon bist du ein Niemand. Mit einer halben Sekunde bist du außerhalb der Top 10 und außerhalb der Top 10 bist du ein Niemand. Es gibt eine Menge Details zu beachten und wir kriegen es nicht richtig hin.»

Die MotoGP ist grausam. Eine halbe Sekunde geteilt durch 20 Kurven ist nicht einmal nicht einmal eine Zehntelsekunde pro Kurve.

«Deshalb muss alles zusammenpassen. Ich bin nicht der einzige, der einen Techniker braucht, der mich mit versteht. Pecco (Bagnaia, Anm.), zum Beispiel, wie viele Jahre arbeitet er schon mit seinem zusammen? Jorge (Martin, Anm.) genauso. Jack (Miller, Anm.) hat seinen Techniker von Ducati mitgebracht, und jetzt werden Maverick und Enea (Viñales und Bastianini, Anm.) ihre Techniker mitbringen. In der MotoGP sind alle Fahrer sehr talentiert und die besten Techniker sind hier. Es geht um die Details, um die berühmten Details.»

Du hast gesagt, dass du irgendwann KTM um Hilfe gebeten hast, wie lautete die Antwort?

«Ja, sie haben mir gegenüber zugegeben, dass sie sich des Mangels an Verständnis, oder wie auch immer man es nennen will, bewusst sind. Aber bevor ich die Sache in die Hand nehmen konnte, haben sie mich gefeuert. Jetzt wird es auf dieser Seite keine Änderung geben. Ich habe mit der zuständigen technischen Abteilung von KTM gesprochen, damit sie damit sie verstehen, was passiert ist, aber es wurde nichts unternommen. Das hätte bedeutet, dass man einen Teil des Personals in meiner Garage hätte austauschen müssen. Aber schauen wir nach vorne.»

Den dritten und letzten Teil lesen Sie morgen.

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