MotoGP: Chance auf Rückkehr von Brünn

Dani Pedrosa: KTM würde ihm mehr Verantwortung geben

Von Johannes Orasche
KTM-Testfahrer Dani Pedrosa

KTM-Testfahrer Dani Pedrosa

MotoGP-Edeltester Dani Pedrosa hat wieder Blut geleckt und will in seiner Rolle gegen die Konkurrenz antreten. Firmenchef Stefan Pierer würde dem Spanier sogar mehr Verantwortung einräumen.

Bei KTM wurde im Rahmen des Heimrennens auf dem Red Bull Ring in Spielberg ohne Umschweife über die Zukunft diskutiert, die Gespräche wurden diese Woche im Hauptquartier in Mattighofen und Munderfing fortgeführt. Die Fahrer für die Zeit ab 2025 sind ja längst fixiert: Brad Binder, Pedro Acosta, Enea Bastianini und Maverick Vinales werden auf den vier RC16 sitzen.

Jetzt geht es nach dem Abschied des nicht unumstrittenen italienischen Technik-Chefs Fabiano Sterlacchini um die detaillierte Struktur des hauseigenen Projekts, mit dem die Mattighofener seit 2017 in der MotoGP-WM fix dabei sind. Im Bereich Technik agieren nun Kurt Trieb (Motor) und Wolfgang «Fewo» Felber (Fahrwerk) seit dem Sachsenring als Doppelspitze. Ihnen soll trotz der langen Zu-erledigen-Liste genügend Zeit zur Einarbeitung gegeben werden.

Firmenchef Stefan Pierer merkte in Spielberg bei einem informellen Abendessen der Verantwortlichen an, dass er Testfahrer Dani Pedrosa (38) gerne mehr einbinden würde. Pierer schätzt die Expertise des 54-fachen Grand-Prix-Siegers, der im April mit Wildcard im Sprint von Jerez aufs Podest gebraust ist. Er könne sich sogar vorstellen, dass Pedrosa mehr Kompetenz im MotoGP-Projekt erhält. Pedrosa ist bei der Test-Crew und bei sämtlichen Mitarbeitern des Projektes hoch angesehen. Der Katalane tritt sehr entschlossen auf, gibt klare Anweisungen und sorgt stets für eindeutige Vorgaben. All das wäre auch an Rennwochenenden wertvoll in der Box von Red Bull KTM.

Auf die Ideen selbst angesprochen sagte Pierer in Spielberg noch sehr entschlossen: «Dani ist der Boss! Er soll die Entwicklung machen und die Entscheidungen treffen. Die anderen sollen es dann fahren – keep it simple!» Ob Pedrosa eine neue Jobbeschreibung erhalten könnte? Pierer: «Er hat jetzt einen Titel!»

Nur: Pedrosa hatte schon nach dem Ende seiner Karriere als Stammfahrer mitgeteilt, dass es nicht sein Ziel sei, jedes Wochenende an der Rennstrecke zu verbringen – er ist zuletzt auch Vater geworden. Daher ist klar: In seiner Rolle bleibt vorerst alles wie es ist. Der Spanier hat aber auch mitgeteilt, dass er gern wieder eine Wildcard ziehen möchte.

«Dani ist wieder richtig motiviert und hat uns das auch signalisiert. Er glaubt, dass er ein Motorrad immer noch sehr gut abstimmen kann», berichtete KTM-Berater Heinz Kinigadner, der in die Meetings eingebunden war. Der Tiroler weiß: «Zuletzt war Dani nicht so an einer Wildcard interessiert. Das hat sich nun wieder geändert. Er hat nach den zwei Spielberg-Tests wieder richtig Lust. Er kommuniziert auch wieder mehr mit den Fahrern.»

Ein Schelm wer nicht denkt, dass die Personalie Sterlacchini dabei eine Rolle gespielt hat.


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