Nach Bild-Spionage: Aprilia zieht Konsequenzen
Spielberg 2024: Davide Tardozzi stellt den Bilderjäger zur Rede
Wie SPEEDWEEK.com bereits berichtete, hatte nach dem Spielberg-GP ein Video aus dem Pitwalk vom Rennsonntag Aufsehen erregt, in dem ein Mann in Aprilia-Teamjacke mit einem Tablet-Computer um einige Motorräder anderer Hersteller schlich und scheinbar Videos anfertigte. Die Ducati-Crew fand heraus, dass dabei eine Scan-Software verwendet wurde, mit der umfangreiche Daten ausgelesen werden können.
Ducati-Teammanager Davide Tardozzi stellte den Mann zu Rede. «Ich habe ihm gesagt, dass er etwas tut, was nicht erlaubt ist». Im Video war zu sehen, dass der seltsame Spion kaum eine Reaktion auf die energische Zurechtweisung von Tardozzi zeigte und einfach weiterging. Der Vorfall sorgte für hohe Wellen im Paddock – denn es ging um den Bruch eines ungeschriebenen Gesetzes in der Boxengasse.
Mittlerweile sind Hintergründe bekannt. Bei dem im Aprilia-MotoGP-Outfit soll es sich um kein direktes Mitglied des MotoGP-Rennteams gehandelt haben. Der Mann war viel mehr ein freier Mitarbeiter der Italiener und am Spielberg-Wochenende als Gast auf dem Red Bull-Ring anwesend.
Auch Ducati-Teammanager Davide Tardozzi gab gegenüber SPEEDWEEK.com an, das Gesicht noch nie in der Box gesehen zu haben. Tardozzi betonte auch, dass er nicht hoffe, dass der Übertäter wegen seiner Aktion entlassen wird. Aprilia hatte sich bereits mehrfach bei ihm entschuldigt.
Mittlerweile scheint Aprilia dennoch durchgegriffen zu haben und den nicht fest angestellten Techniker von seinen Aufgaben entbunden. Offiziell wollen sich die Italiener zum Vorfall nicht mehr äußern, dies unterstrich in Aragon auch Pressechef Antonio Boselli gegenüber SPEEDWEEK.com.