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Viñales (Aprilia): «Die Bremse ist unser Problem»

Von Stephan Moosbrugger
Maverick Viñales

Maverick Viñales

Maverick Viñales erzielte beim MotoGP-Test in Misano die neuntschnellste Zeit. Nach dem miserablen Rennwochenende hat die Aprilia-Mannschafft den Fokus beim Test auf das Hauptproblem der RS-GP gelegt: das Bremsverhalten.

Am ersten Rennwochenende auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli erreichte Aprilia-Pilot Maverick Viñales nur die Ränge 11 im Sprint und 16 im Grand Prix, womit er punktelos blieb. In der Gesamtwertung liegt der 29-Jährige mit 139 Punkten nur noch auf der siebten Position. Den anderen Aprilia-Fahrern erging es nicht besser – Miguel Oliveira konnte als Elfter im Grand Prix als einziger in die Punkteränge fahren. Für das Werk aus Noale waren die Heimrennen an der italienischen Adria ein Desaster.

Dementsprechend hatte die Aprilia-Mannschaft beim eintägigen Test in Misano am Montag viel Arbeit vor sich. «Der Plan war, das Gefühl vom Rennwochenende zu verbessern. Wir versuchten, uns auf der Bremse zu verbessern – das ist derzeit unsere Priorität», meinte Viñales. «Beschleunigung und Kurvengeschwindigkeit sind gut, aber das Verhalten beim Bremsen ist derzeit schwierig. Wir haben uns den gesamten Test damit beschäftigt, an der Elektronik gearbeitet und verschiedene Setups ausprobiert. Aber am Morgen konnte ich eine Verbesserung erzielen und das ist fantastisch.»

In der Zeitentabelle landete Viñales auf dem neunten Rang – mit 0,625 sec Rückstand auf die Bestzeit von Pecco Bagnaia (Ducati). Bei der Beschreibung des Hauptproblems mit der RS-GP wurde er dann konkreter. «Die Motorbremse ändert sich, je nachdem wie du bremst. Wir versuchen bei diesem Punkt konstanter zu werden», betonte der Spanier. «Es geht nicht darum, fünf Meter früher oder später zu bremsen, sondern darum, immer dieselbe Charakteristik bei der Motorbremse zu erzielen. Zum Beispiel, wenn ich auf Zeitenjagd gehen möchte und das Bike dafür anpasse, bin ich nicht dazu in der Lage, eine schnelle Zeit zu fahren. Das ist das Problem, weshalb wir derzeit im Vergleich zum Beginn der Saison nicht so konkurrenzfähig sind. Am Anfang des Jahres konnte ich das Bike besser stoppen – das Verhalten ist jetzt anders und wir versuchen, den Charakter der Motorbremse, wie er zu Beginn der Saison war, zu reproduzieren.»

Ist das Bremsverhalten der einzige Bereich, wo Aprilia derzeit zu kämpfen hat? «Wenn du das Bike nicht gut stoppen kannst und dann in die Kurve einfährst, bist du in der falschen Position im Vergleich zu unseren Konkurrenten. Wenn ich ans Gas gehe, muss ich eine komplett andere Linie fahren, wie zum Beispiel hier in Misano. Aber sobald wir uns ein wenig verbessern können, so wie beim Test am Montag, bin ich sofort eine halbe Sekunde schneller», war Viñales überzeugt.

Das neue Audio-System, bei dem der Fahrer mit seinem Team in der Box verbunden ist, hat Viñales zwar nicht getestet, der Spanier kann diesem aber durchaus Positives abgewinnen. «Für die Sicherheit kann es sehr gut sein, wenn ich an gewisse Situationen denke – wenn zum Beispiel bei der Bergabfahrt in Portimão jemand stürzt, ist zu wenig Zeit, um zu reagieren, trotz den gelben Flaggen. Wenn wir über Funk die Info bekommen, dass sich ein Fahrer auf der Strecke befindet, dann können wir schnell reagieren. Oder auch hier in Misano, als wir die Flag-to-Flag-Situation hatten – du kannst dann mit dem Team mehr kommunizieren», so Viñales.

Ergebnisse MotoGP-Test Misano (9. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1:30,619 min
2. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,161 sec
3. Enea Bastianini (I) Ducati, +0,336
4. Pedro Acosta (E), KTM, +0,433
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,444
6. Jorge Martín (E), Ducati, +0,492
7. Marc Márquez (E), Ducati, +0,511
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,514
9. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,625
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,786
11.Brad Binder (ZA), KTM, +0,807
12. Alex Márquez (E), Ducati, +0,836
13. Dani Pedrosa (E), KTM, +0,920
14. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +1,064
15. Jack Miller (AUS), KTM, +1,221
16. Alex Rins (E), Yamaha, +1,332
17. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +1,354
18. Johann Zarco (F), Honda, +1,490
19. Takaaki Nakagami (J), Honda,+1,686
20. Luca Marini (I), Honda, +1,883
21. Joan Mir (E), Honda, +1,968
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia,+2,683
23. Stefan Bradl (D), Honda, +3,466

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