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Jorge Martin: Buh-Rufe für Marc sind nicht akzeptabel

Von Thomas Kuttruf
WM-Spitzenreiter Jorge Martin vor dem GP der Emilia Romagna

WM-Spitzenreiter Jorge Martin vor dem GP der Emilia Romagna

WM-Spitzenreiter Jorge Martin lässt sich nicht verrückt machen von Runde II in Misano Adriatico. Der Pramac-Ducati-Frontmann sieht sich weiterhin in der besten Ausgangslage im Kampf um MotoGP-Krone 2024.

Bevor sich Pramac-Star Jorge Martin nochmals mit den Geschehnissen in Misano vor weniger als zwei Wochen auseinandersetzen musste, meldete sich der Madrilene mit bewegter Stimme zu Wort um der Familie von Luca Salvadori, der am vergangenen Samstag auf dem Frohburger Dreieck im Osten Deutschlands auf einem Ducati-Superbike zu Tode stürzte, vor laufenden Kameras sein Mitgefühl auszusprechen. Jorge Martin: «Es ist so ein großer Verlust. Luca war ein großartiger Rennfahrer und ein Typ, der uns alle mitgerissen hat, mit seiner Begeisterung für den Sport und seiner Liebe für Motorräder.»

Zurück im Tagesgeschäft schloss Jorge Martin final mit dem aus seiner Sicht fatal verlaufenden San Marino-GP ab: «Es ist passiert. Ich habe ganz klar im Rennen die falsche Entscheidung getroffen und meine Gegner die Richtige. Aus Fehlern lernt man. Und für Meisterschaft ist es wenigstens spannend.»

Mit Selbstironie fügte der «Martinator» an: «Es ist wohl so, immer wenn ich mir wieder ein Vorsprung erarbeitet habe, mache ich einen Fehler und wir sind wieder zusammen.»

Da der Spanier auf der Kunden-Ducati immer noch mit sieben Punkten Vorsprung führt, bleibt die Stimmung oben: «Die Ausgangslage ist für mich wesentlich besser als vor einem Jahr. Damals lag ich über 35 Zähler hinter Pecco, jetzt bin ich vorne und wir haben die besten Möglichkeiten. Wir haben den Speed und sind sehr konstant.»

Wenig Befindlichkeiten verspürt der WM-Spitzenreiter in Hinblick auf die Doppelrunde auf der Piste von Misano: «Ich sehe weder große Vorteile noch Nachteile. Zwar haben jetzt alle bereits eine Abstimmung definiert und die Erfahrung, aber am Ende geht es um die Bedingungen bei den Rennen und die sind für alle gleich.»

Vor dem Ende der Auftakt-Pressekonferenz zur 14. Station der MotoGP, wurde der Spanier auch zu seiner Sicht auf die negativen Reaktionen der italienischen Fans gegenüber GP-Sieger Marc Márquez befragt. Die Antwort der #89 fiel knapp, aber bestimmt aus: «Auch wenn ich nicht selbst auf dem Podest stand, kann ich sagen, dass es eine Frage des Respekts ist. Wir sind alle zu 100 Prozent Profi-Rennfahrer, es ist kein Spiel und daher ist so eine Reaktion nicht tragbar.»

Am morgigen Freitag geht es nach bekanntem Schema in das GP-Wochenende. Bereits am Nachmittag fällt die Entscheidung, welche 10 Piloten direkt ins wichtige Q2 einziehen. Nach intensiven Regenfällen und einem deutlichen Temperaturabfall gibt es derzeit keine klare Prognose zu den Verhältnissen auf der Piste, die bereits vor zwei Wochen ein Chaosrennen mit hohem Unterhaltungswert und schlechtem Ausgang mit nur einem WM-Punkt für Jorge Martin bot. 

WM-Stand nach 26 von 42 Rennen:

1. Martin, 312 Punkte. 2. Bagnaia 305. 3. Marc Márquez 259. 4. Bastianini 250. 5. Binder 161. 6. Acosta 152. 7. Viñales 139.. 8. Di Giannantonio 119. 9. Aleix Espargaró 119. 10. Alex Márquez 114. 11. Bezzecchi 93. 12. Morbidelli 90. 13. Oliveira 65. 14. Quartararo 61. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 46. 17. Nakagami 21. 18. Zarco 17. 19. A. Fernández 20. 20. Rins 15. 21. Mir 15. 22. Pol Espargaró 12. 23. Pedrosa 7. 23. 24. Bradl 2. Marini 1. 25. 26. Gardner 0. 27. Lorenzo Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 463 Punkte. 2. KTM 234. 3. Aprilia 224. 4. Yamaha 72. Honda 37.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 555 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 402. 3. Gresini Racing 373. 4. Aprilia Racing 258. 5. Red Bull KTM Factory Racing 219. 6. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 212. 7. Red Bull GASGAS Tech3 172. 8. Trackhouse Racing 111. 9. Monster Energy Yamaha 74. 10. LCR Honda 42. 11. Repsol Honda Team 16.

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