Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Trotz Bestzeit: Bastianini (1.) mit Respekt vor Q2

Von Thomas Kuttruf
Beeindruckte erstmals auch am Freitag mit der Bestzeit: Enea Bastianini

Beeindruckte erstmals auch am Freitag mit der Bestzeit: Enea Bastianini

Nach einem unscheinbaren neunten Rang im FP1, schien im Zeittraining ein anderer Bastianini auf der Werks-Ducati zu sitzen. Der Italiener legte zwei Sekunden nach und holte sich Bestzeit wie Streckenrekord.

Für Ducati-Werkspilot Enea Bastianini war ein im positiven Sinne ungewöhnlicher Trainingstag. Denn anstatt der fast typischen Bastianini-Trainings-Schwäche fuhr der Italiener im wichtigen Zeittraining konstant an der Spitze mit.

Zwar legten alle Piloten im Vergleich zum freien Training nach, doch Bastianini fand nach Platz 9 in der Früh gleich zwei Sekunden auf der 4,3 km langen Strecke von Mandalika. Entsprechend äußerte sich Bastianini auch zum Zustand der Piste: «Meiner Meinung war es vor allem sehr vergleichbar. Ich denke sogar, dieses Jahr war die Piste von Beginn etwas besser. Im Zeittraining war der Zustand konstant gut.»

Während Teamkollege Bagnaia erst im Finale des einstündigen Zeittrainings noch ins Q2-Geschäft kam, war die Position von «La Bestia» zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Gemeinsam mit Jorge Martin und dessen Teamkollege Franco Morbidelli gab die #23 den Ton an. Kaum war WM-Spitzenreiter Jorge Martin den 1:27er-Bereich eingetaucht, legte Bastianini gleich mehrfach nach. Mit der Bestzeit ging auch der neue Streckenrekord erst einmal an den zukünftigen KTM-Tech3-Athleten.

Komplett begeistert von der eigenen Leistung war der Trainings schnellste dennoch nicht: «Auch wenn ich mit dem Tag und dem Resultat happy bin, macht mir der zweite Sektor noch Sorgen. Ich habe dort immer ein bis zwei Zehntel verloren – und bis jetzt noch keine Antwort gefunden. Daran muss ich morgen weiter arbeiten.»

Trotz Tagesbestzeit, von einer Dominanz kann keine Rede sein. Neben den weiteren Piloten einer Ducati GP24 büßte selbst Yamaha-Ass Quartararo als Sechster nur zwei Zehntel die Bestzeit ein.

Fast unglaublich: Alle vier Desmosedici des aktuellen Jahrgangs umrundeten den Circuit mit einer Gesamtdifferenz von 0,082 Sekunden. Dem Italiener ist sich bewusst, dass die Leistungsdichte den weiteren Ausgang schwer vorhersehbar macht. Bastianini nach dem hitzigen Zeittraining: «Das Quali wird dennoch sehr schwierig, denn es sind so viele Piloten sehr schnell und es muss absolut alles passen. Wir werden morgen unbedingt die perfekte Runde brauchen.»

In Hinblick auf den GP am Sonntag ist sich Bastianini bereits sicher, dass es für ihn keine großen Experimente geben wird. «Der Medium-Hinterreifen ist eine sehr gute Wahl. Der braucht am Anfang länger, was mehr Risiko bedeutet. Am Vorderrad war ich einer der Piloten mit dem harten Reifen – und ich war sehr glücklich damit. Weil die Bedingungen sehr ähnlich sind und ich letztes Jahr damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe, ist meine Entscheidung eigentlich schon gefallen.»

Damit war klar, Bastianini sieht das Qualifying als größere Hürde als das Rennen selbst. Gelingt dem Teamkollegen eine Replik der Leistung am ersten Trainingstag, dann gilt Enea Bastianini früh als Favorit für den Sonntag.

Ergebnisse MotoGP Mandalika, Zeittraining (27. September):

1. Enea Bastianini (I) Ducati, 1:29,630 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +0,040 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,079
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,082
5. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,140
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,214
7. Marc Marquez (E), Ducati, +0,255
8. Pedro Acosta (E), KTM, +0,331
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati ,+0,356
10. Maverick Vinales (E), Aprilia, +0,370
11. Johann Zarco (F), Honda, +0,456
12. Luca Marini (I), Honda, +0,466
13. Alex Rins (E), Yamaha, +0,559
14. Brad Binder (ZA), KTM, +0,573
15. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +0,675
16. Jack Miller (AUS) KTM, +0,781
17. Takaaki Nakagami (J), Honda,+0,813
18. Raul Fernandez (E), Aprilia, +0,977
19. Joan Mir (E), Honda, +1,162
20. Augusto Fernandez (E), KTM, +1,265
21. Alex Marquez (E), Ducati, +1,368
DNS: Miguel Oliveira (P), Aprilia

Ergebnisse MotoGP Mandalika, FP1 (27. September):

1. Franco Morbidelli (I), Ducati, 1:30,689 min
2. Maverick Vinales (E), Aprilia, +0,221 sec
3. Jorge Martin (E), Ducati, +0,529
4. Pedro Acosta (E), KTM, +0,582
5. Johann Zarco (F), Honda, +0,767
6. Marc Marquez (E), Ducati, +0,815
7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,829
8. Enea Bastianini (I) Ducati, +0,940
9. Luca Marini (I), Honda, +1,014
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati ,+1,037
11. Takaaki Nakagami (J), Honda,+1,078
12. Alex Marquez (E), Ducati, +1,087
13. Brad Binder (ZA), KTM, +1,095
14. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,105
15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,168
16. Alex Rins (E), Yamaha, +1,317
17. Jack Miller (AUS) KTM, +1,337
18. Joan Mir (E), Honda, +1,338
19. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +1,505
20. Raul Fernandez (E), Aprilia, +1,565
21. Augusto Fernandez (E), KTM, +1,784
22. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +1,953

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