MotoGP: Überraschende Techniker-Transfers

Francesco Bagnaia plant die Revanche für den Japan-GP

Von Friedemann Kirn
Pecco Bagnaia tritt auch in Japan wieder mit einem Sonder-Design an

Pecco Bagnaia tritt auch in Japan wieder mit einem Sonder-Design an

Für den Japan-Grand Prix plant Francesco Bagnaia Revanche: Weil ihm die Motegi-Strecke ebenso gut liegt wie der Red Bull-Ring in Österreich, will er am Wochenende den Spieß gegen WM-Leader Jorge Martin umdrehen.

Viel wurde in den letzten Tagen anhand der Vorjahresergebnisse darüber spekuliert, wie der diesjährige Japan-Grand Prix ausgehen könnte. Jorge Martin hatte damals abgeräumt, mit der Pole-Position und Siegen sowohl im Sprint als auch beim Großen Preis am Sonntag.

Doch weil es in jenem Hauptrennen in Strömen geregnet hatte, hat dieses Resultat für die Neuauflage nur eingeschränkte Bedeutung. Francesco Bagnaia denkt lieber daran, wie überlegen er Jorge Martin beim Österreich-Grand Prix vor sechs Wochen davongefahren war und mehr als 3 Sekunden abgeknöpft hatte. «Ich mag die Motegi-Strecke. Sie liegt mir besser als Mandalika», verriet der 27-jährige Italiener. «Motegi hat mehr Punkte, wo du hart bremsen und hart beschleunigen musst, ähnlich wie der Red Bull-Ring, auf dem ich sehr gut zurechtkomme.»

Der WM-Kampf werde spannend bleiben, wahrscheinlich bis zum Finale, kündigte er deshalb auch an. «Neben Motegi sind es auch die Strecken in Thailand und in Malaysia, die uns entgegenkommen. In Australien dreht Jorge auf. Wir haben bis zum Saisonende in Valencia also 3 Pisten, wo wir stark sind, und eine, auf der Jorge stark ist. Das gibt uns die Chance, uns in der Punktewertung wieder heranzurobben.»

Allerdings macht «Pecco» auch keinen Hehl daraus, dass der «Martinator» derzeit insgesamt schneller unterwegs ist. «Es stimmt, er hat in Sachen Performance momentan ein bisschen die Nase vorn, während bei uns in den letzten Rennen etwas gefehlt hat. Jorge ist super stark», räumte Bagnaia ein.

Dass die WM sich von einem Vierkampf mit Enea Bastianini und Marc Marquez nach deren Ausfällen in Indonesien in einen Zweikampf verwandelt habe, wollte er nicht ganz so stehen lassen. «Jorge und ich machten schon ab dem Saisonbeginn den Unterschied gegenüber dem Rest des Feldes. Wir haben die Rennen und die Trainings über weite Strecken hin angeführt», untermauerte er eine Tatsache, an der auch die gelegentlichen Einzelerfolge von Bastianini und Marquez nichts ändern konnten.

Die #1 weiter: «Mathematisch ist es zwar möglich, dass einer der beiden doch noch in die WM-Entscheidung eingreifen könnte, zumal Fehler und Stürze immer im Bereich des Möglichen sind, wie sich in diesem Jahr schon oft gezeigt hat. Doch mein Tipp ist, dass die Titeljagd ein Duell bleiben wird.»

Dass sich manche der Fahrer mit ihren Prognosen bereits auf die eine oder andere Seite schlagen – Marc Marquez sieht Martin, Enea Bastianini sieht Bagnaia als WM-Favorit – kümmert Bagnaia wenig. «Spanier halten für Spanier die Fahnen hoch, Italiener für Italiener», lächelt er nur.

Moralisch wirkt Bagnaia stark, so, als sei die Niederlage in Indonesien spurlos an ihm vorübergegangen. Die Kommentare von Gigi Dall'Igna, die der Boss bei Ducati Corse nach dem Rennen dort abgegeben hatte, dürften sein Selbstvertrauen gestärkt haben. «Ein unbezwingbarer Pecco hat den Kampf um das Podium gut überstanden», hatte Dall'Igna  nach dem Mandalika-GP erklärt. «Er konnte den Schaden mit einem unerwarteten Ergebnis begrenzen, das er sich fünf Runden vor der Zielflagge buchstäblich mit Zähnen und Klauen erkämpft hat. Er gab alles, was er hatte, wie es ein echter Champion in den kritischsten Momenten zu tun pflegt, nur unterstützt durch seinen Kampfgeist in einem sehr hartnäckigen Comeback. Er ist gut drauf und bereit für Endspurt im Titelkampf!»

Beide Ducati-Piloten haben die Chance, Japan als WM-Spitzenreiter zu verlassen.

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