Miller (KTM/10.): «Wie Monster über mich hergefallen»
Jack Miller in Motegi
Normalerweise komme er ja ganz gut aus den Startlöchern, meinte Jack Miller nach dem Rennen. Doch das Feuerwerk, das er nach dem Start des Japan-Grand Prix abbrannte, war selbst für den wagemutigen Aussie eine neue Erfahrung.
KTM-Pilot Miller: «Ich hatte beim Losfahren anständig Schub und in den ersten Kurven ein gutes Gespür dafür, die beste Linie zu finden. Ich war immer wieder zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Fleck, und zwar ganz innen in der Kurve. Immer, wenn sich außen das Chaos anbahnte, blieb ich auf einer schön engen Linie entlang der Kerbs und vermied es, zum Darsteller in den verschiedenen Dramen zu werden, die sich da draußen abspielten.»
Und als er auf der berühmten Bergab-Gegengeraden von Motegi an Marc Márquez vorbeiglühte, realisierte er, dass er nur noch vier andere Fahrer vor sich hatte. «Ich dachte: Holy Shit, jetzt bin ich in den Top 5», grinste der 29-jährige.
Allerdings sollte sich Millers furioser Start als Strohfeuer herausstellen. Der erste Gegner, der Miller von hinten drangsalierte, war Ducati-Werkspilot Enea Bastianini. In Runde 4 zwängte sich der Italiener vorbei und verwies Miller auf Rang 6.
Prompt geriet er dort unter Druck von Franco Morbidelli und Marco Bezzecchi. In Runde acht erlahmte Millers Widerstand gegen den Pramac-Ducati-Piloten, in Runde neun huschte auch Bezzecchi vorbei. Miller war Achter. Und wo Bezzecchi schon so erfolgreich Boden gutmachte, wollte auch Fabio di Giannantonio nicht hintanstehen und verdrängte Miller zwei weitere Runden später auf Platz 9.
Den letzten Treffer musste Miller einstecken, als sich Aleix Espargaró von hinten anpirschte und in der 20. von 24 Runden ebenfalls eine Lücke fand.
Miller: «Wir haben im Training gute Fortschritte erzielt, doch meine Pace war nicht da. Ich drehte ein paar Runden um die 1:45 Minuten, doch ich habe eigentlich mehr erwartet. Von Kurvenmitte bis zum Kurvenausgang sind die anderen wie Monster über mich hergefallen. Letztlich hatte ich im Kurvenscheitelpunkt zu wenig Speed, und immer, wenn ich versuchte, mit mehr Tempo durch die Kurve zu fahren, keilte das Hinterrad aus», so Miller weiter.
«Wenigstens war die Front stabil, ich konnte am Vorderrad den nötigen Druck aufbauen. Insgesamt war es ein solides Rennen, doch wir haben noch einige Arbeit vor uns, hinten genügend Stabilität und Grip zu finden.»
Als Nächstes steht sein Heimspiel auf Phillip Island am Südzipfel von Australien auf dem Programm. «Nächste Woche kehren wir auf die Insel zurück, auf eine Strecke, die einen ganz anderen Charakter hat. Schauen wir, wie es dort läuft!»
Ergebnisse MotoGP Motegi, Rennen (6. Oktober):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 24 Runden in 42:09,790 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +1,189 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +3,822
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +4,358
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +17,940
6. Brad Binder (ZA), KTM, +18,502
7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +19,371
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +20,199
9. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +30,442
10. Jack Miller (AUS), KTM, +31,184
11. Johann Zarco (F), Honda, +31,567
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +32,299
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +33,003
14. Luca Marini (I), Honda, +35,974
15. Raul Fernandez (E), Aprilia, +39,321
16. Alex Rins (E), Yamaha, +40,839
17. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +59,547
– Pedro Acosta (E), KTM, 12 Runden zurück
– Maverick Vinales (E), Aprilia, 13 Runden zurück
– Augusto Fernandez (E), KTM, 18 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 23 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 24 Runden zurück
– Alex Marquez (E), Ducati, 24 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP Motegi, Sprint (5. Oktober):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden in 21:01,074 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,181 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +0,349
4. Jorge Martin (E), Ducati, +2,498
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +4,326
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,446
7. Alex Marquez (E), Ducati, +11,444
8. Jack Miller (AUS), KTM, +11,875
9. Maverick Vinales (E), Aprilia, +11,947
10.Marco Bezzecchi (I), Ducati, +12,299
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +14,559
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,645
13. Luca Marini (I), Honda, +15,886
14. Johann Zarco (F), Honda, +16,170
15. Augusto Fernandez (E), KTM, +20,522
16. Alex Rins (E), Yamaha, +24,415
17. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +25,482
18. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +32,620
– Joan Mir (E), Honda, 1 Runde zurück
– Aleix Espargaro (E), Aprilia, 3 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 4 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 8 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 10 Runden zurück
WM-Stand nach 32 von 40 Rennen:
1. Martin, 392 Punkte. 2. Bagnaia 382. 3. Bastianini 313. 4. Marc Márquez 311. 5. Binder 183. 6. Acosta 181. 7. Viñales 163. 8. Morbidelli 136. 9. Bezzecchi 134. 10. Di Giannantonio 134. 11. Aleix Espargaro 134. 12. Alex Márquez 124. 13. Quartararo 86. 14. Oliveira 71. 15. Miller 66. 16. R. Fernández 56. 17. Zarco 36. 18. Nakagami 28. 19. Rins 20. 20. Mir 20. 21. A. Fernández 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 574 Punkte. 2. KTM 275. 3. Aprilia 255. 4. Yamaha 97. 5. Honda 56.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 695 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 528. 3. Gresini Racing 435. 4. Aprilia Racing 297. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 268. 6. Red Bull KTM Factory Racing 249. 7. Red Bull GASGAS Tech3 201. 8. Trackhouse Racing 127. 9. Monster Energy Yamaha 106. 10. LCR Honda 64. 11. Repsol Honda Team 27.