MotoGP: Martin-Sieg, Highspeed-Crashs

Klarstellung von Andrea Iannone: Vorerst nur Blabla

Von Ivo Schützbach
Andrea Iannone ist für Gespräche offen

Andrea Iannone ist für Gespräche offen

Wer bekommt den Zuschlag als Ersatzfahrer für Fabio Di Giannantonio im MotoGP-Team VR46 Ducati? SPEEDWEEK.com sprach mit Andrea Iannone, Danilo Petrucci, Alvaro Bautista und Nicolo Bulega.

Nach dem Thailand-GP (25.–27. Oktober) wird sich Fabio Di Giannantonio an der Schulter operieren lassen, damit benötigt das Team VR46 Ducati für die letzten beiden Veranstaltungen in Sepang/Malaysia und Valencia/Spanien einen Ersatzfahrer.

Da Teameigentümer Valentino Rossi bereits eine Verpflichtung für ein Autorennen hat, scheidet das Comeback des 45-Jährigen aus. Neben Ducati-Testfahrer Michele Pirro kommen die Superbike-WM-Piloten Alvaro Bautista, Nicolo Bulega, Andrea Iannone und Danilo Petrucci in Frage.

Einige italienische Medien sind überzeugt, dass Iannone den Zuschlag bekommt. «Mein Telefon ist an, niemand hat mich angerufen», hielt der 35-Jährige beim Treffen mit SPEEDWEEK.com in Jerez am Freitagabend fest und zeigte zum Beweis seine Anruferliste. «Das ist alles nur Blabla. Ruft mich einer an, werde ich natürlich darüber nachdenken und mich dann entscheiden.»

Macht es Sinn, ohne einen Test auf eine MotoGP-Maschine zu steigen und damit ein Rennen zu bestreiten? «Ich weiß es nicht, ich habe noch nicht darüber nachgedacht», unterstrich Andrea. «Warum soll ich mir darüber einen Kopf machen, wenn nichts sicher ist? Ich weiß, dass es für jeden interessant wäre, wenn ich in die MotoGP zurückkomme. Aber ich rede mit niemandem – ehrlich. Wenn ich jetzt schon über alles nachdenke, dann macht mich das irre. Ich konzentriere mich lieber auf mein Rennwochenende.»

Nicolo Bulega stößt ins gleiche Horn. «Es würde mich sehr stolz machen, wenn Valentino Rossi anrufen würde», gab er zu. «Aber ich weiß nicht, ob ich annehmen würde. Die MotoGP ist auf einem anderen Level, das Bike ist komplett anders. Auch wenn du ein Spitzenpilot bist, kannst du nicht einfach davon ausgehen, dass du auf das MotoGP-Bike steigst und sofort mit den anderen 20 Löwen mithalten kannst.»

Ein solcher Einsatz käme für Bulega nur infrage, wenn er zuvor die Möglichkeit hätte, das MotoGP-Bike zu testen.

«Letztes Jahr war ich der beste der Ersatzfahrer und wurde Elfter in Le Mans», meinte Danilo Petrucci. «Ich holte Punkte und konnte ein paar Fahrer hinter mir lassen. Ich wäre glücklich, Diggia ersetzen zu dürfen – bis ich auf das Motorrad steige. Bei so einem Einsatz darfst du viele Interviews geben, das macht dich stolz und glücklich, weil du eine der besten Maschinen der Welt fahren darfst. Aber im FP1 fühlst du dich dann auf einmal ganz anders. Der Level ist so hoch, und Sepang ist eine schwierige Strecke mit niedrigem Griplevel. Einerseits denke ich mir, dass es schade ist, dass ich nicht in Malaysia fahren werde. Andererseits bin ich glücklich, weil es so hart ist, das Rennen zu Ende zu fahren – in Thailand, Indonesien und Malaysia siehst du Drachen in den letzten fünf Runden, das wünscht du keinem. Das ist echt mies und du kannst es nicht erwarten, dass es vorbei ist. Es liegt nicht in meiner Hand, ob ich dort fahre. Ich glaube, dass sie sich für Iannone entscheiden.»

Im Vorjahr hatte Alvaro Bautista in Sepang einen MotoGP-Wildcard-Start, war gesundheitlich aber nicht auf der Höhe. «Es wäre interessant, ihn zurück auf einem MotoGP-Bike zu sehen», meinte er zum kolportierten Iannone-Einsatz. «Ich hatte zuvor getestet, das Schwierigste waren für mich die Reifen. Das Motorrad ist gut, sehr konkurrenzfähig. Aber wird er die Reifen verstehen? Es ist lange her, dass er mit Michelin fuhr, sie haben sich sehr verändert. Das ist der Schlüssel. Versteht er die Reifen, kann er sich gut schlagen.»

Lassen sich die Reifen und Fahrhilfen mit drei Trainings verstehen, fragte SPEEDWEEK.com nach. «Nein», lautete die klare Antwort des Routiniers. «Das ist sehr schwierig. Hinzu kommt, dass es in Sepang sehr heiß ist, was die Herausforderung noch größer macht. Andrea hat viel Erfahrung. Aber als er letztmals MotoGP fuhr, gab es die ganzen Fahrhilfen noch nicht. Einfach würde es für ihn nicht. Ich kann aber nicht sagen, ob das für ihn eine gute oder eine schlechte Idee ist. Wäre ich der Teameigentümer, würde ich selbst fahre. Valentino auf der Ducati zu sehen, wäre keine schlechte Sache. Wobei es für ihn wahrscheinlich noch schwieriger wäre, sich an das Motorrad anzupassen, als für Andrea.»


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