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Aleix Espargaro: Abschied in der Heimat steht bevor

Von Thomas Kuttruf
Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaro wird am 17. November sein vorerst letztes Rennen bestreiten. Dank höheren Gewalten kommt der Katalane damit zu einem zweiten, finalen Abschied mit seinen Fans in Catalunya.

Aleix Espargaro und der Circuit de Catalunya, das steht für eine außergewöhnliche Verbindung. Auf der Piste im Norden von Barcelona und nur wenigen Minuten vom ursprünglichen Heimatort Granollers entfernt, feierte der heute 35-Jährige seine größten Karriereerfolge. Für die Moto2-Mannschaft von Sito Pons holte er hier sein erstes GP-Podest überhaupt. Unvergesslich 2023: In seiner besten GP-Saison und mittlerweile im MotoGP-Seniorenalter angekommen, gelang Espargaro beim Heim-GP das seltene Doppel aus Sprint- und GP-Triumph.

Nicht weniger ergreifend verlief der Große Preis von Katalonien im vergangenen Mai. Der von seinem Team zum «Capitano» ernannte Espargaro gab seine Rücktrittspläne in einer emotionalen Pressekonferenz vor der Veranstaltung bekannt, bevor er seine Aprilia am Freitag an die Spitze der Zeitenliste setzte und dann im Qualifying zum ersten Startplatz donnerte.

Aleix Espargaro feierte einen bewegenden Sieg im Sprint – den einzigen 2024 – bevor er sich mit einem vierten Platz  als bester Nicht-Ducati-Pilot des Barcelona-Grand-Prix von seinen Fans in der Heimat würdevoll verabschiedete. Niemand ahnte, dass es nur eine vorzeitige Trennung sein würde.

Für Aleix Espargaro hat sich durch die kurzfristige Verschiebung des Finales direkt vor der Haustür eine zweite Chance ergeben, sich bestmöglich in den Vorruhestand zu verabschieden. Der Pilot selbst zeigte sich vor dem Finale in doppelter Hinsicht zuversichtlich, ist aber zugleich mit dem Kopf auch in Valencia. Das Preisgeld stiftet der Werkspilot unabhängig vom Ergebnis an die Opfer der Flutkatastrophe.

Espargaro: «Ich bin ein wenig besorgt, denn das letzte Mal, als wir dort waren, war es ein unglaubliches Wochenende. Ich hätte mir nichts Besseres wünschen können. Das zu wiederholen wird nicht einfach, aber ich bin positiv und hoffe auf ein gutes Wochenende.»

Die Rahmenbedingungen sollten den Aprilia-Fahrern jedenfalls in die Hände spielen: «Es wird nicht so heiß sein, das ist der Punkt, der der Aprilia am meisten zu schaffen macht. Sicherlich werden wir in diesem Punkt besseres Gefühl haben.»

Vor dem Abschluss seiner langen Rennfahrer-Karriere – im Jahr 2004 gab der Katalane sein WM-Debüt – steht nun der direkte Kontakt mit seinen engsten Unterstützern: «Wenn es überhaupt etwas Positives zu der Verschiebung nach Barcelona zu sagen gibt, dann dass ich mich in meiner Heimat verabschieden kann. Es wird etwas Besonderes sein, mein letztes Mal mit Aprilia, mit meiner Familie und meinen Freunden ganz in der Nähe von zu Hause.»

Espargaro wird dann nach dem Saisonfinale ein neues Kapitel als HRC-Test- und Wildcard-Pilot aufschlagen. Seitens des neuen Arbeitgebers gab es noch keine Hinweise, ob der Katalane bereits am Dienstag seine ersten Eindrücke auf der Honda RC213V sammeln wird.

Am Abend des Rennsonntags in Barcelona wird es weitere Abschiedsszenen geben. Denn auch Maverick Vinales wird seinen letzten GP für die Rennabteilung aus Noale bestreiten. Als sicher gilt, dass der aktuell erfolgreichste Fahrer der RS-GP den offiziellen MotoGP-Test dann bereits auf der KTM RC16 in der Mannschaft von Hervé Poncharal absolvieren.

Der Auftritt in im Mai Catalunya blieb Espargaros bestes Wochenende in diesem Jahr. Denn mit Ausnahme des Sprints auf dem Red Bull Ring, den die #41 mit Platz 3 abschließen konnte, versackten die RS-GP in der zweiten Saisonhälfte im Mittelfeld. Seit der Runde in Österreich schaffte es kein Aprilia-Racer mehr unter die Top-3.

Der Traum-Abschluss mit einem finalen Heimsieg wäre dem Rennrad verrückten Espargaro zu wünschen. Ob die enteilten Ducati-Regenten, insbesondere Pecco Bagnaia, der in Barcelona nur auf Sieg setzen wird, den «Capitano» freiwillig beschenken werden – nein.

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