MotoGP: Stefan Bradl fährt sein letztes Rennen

Pecco Bagnaia: Jorge Martin ist «ziemlich nervös»

Von Silja Rulle
Gruß und Kuss gen Himmel: Mit seinem Sieg im Sprint trug Pecco Bagnaia den WM-Kampf ins letzte Rennen

Gruß und Kuss gen Himmel: Mit seinem Sieg im Sprint trug Pecco Bagnaia den WM-Kampf ins letzte Rennen

Der Titelkampf in der MotoGP geht in die letzte Etappe. Erst im Grand Prix am Sonntag fällt die Entscheidung. Der Druck ist enorm. Herausforderer Francesco Bagnaia glaubt, bei Leader Jorge Martin Nervosität zu erkennen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Mit seinem Sieg in Sprint von Barcelona hat Francesco «Pecco» Bagnaia (Ducati) die Hoffnung auf seinen nächsten WM-Titel aufrechterhalten. Fünf Punkte hat er auf seinen WM-Konkurrenten Jorge Martín (Pramac Ducati) gutgemacht. Die Lücke beträgt vor dem finalen Rennen 19 Punkte für Martín. Bedeutet: Bagnaia muss am Sonntag siegen oder Zweiter werden, Martín entsprechend weit hinten im Feld über die Ziellinie kommen oder ausfallen. Bagnaia hält zwar den WM-Kampf offen – braucht aber am Sonntag ein Wunder. Der große Showdown also erst im Grand Prix und auf den letzten Metern der Saison.

Bagnaia: «Was auch immer passiert, wird passieren. Ich erwarte ein Rennen wie heute. Mit Jorge, der cruist und kein Risiko eingeht. Er hat auch sehr viel Spielraum. Wenn ich gewinne, kann er auf Platz 9 ins Ziel kommen. Es ist also eine sehr schwierige Situation.»

Bagnaia hat mit seinem Startplatz von der Pole-Position drei Positionen Vorsprung auf Martín, der von Rang 4 ins Rennen geht. Martín darf maximal Neunter werden, damit Bagnaia als Sieger überhaupt eine Titelchance hat.

Auf die Frage, ob man in so einer Position zu viel nachdenkt, um Kontakt zu vermeiden und möglichst keine Fehler zu machen, sagt Bagnaia: «Für mich ist das nicht so. In Jorges Situation ja. Ich glaube, Jorge leidet ein wenig unter dem Druck, aber das ist normal. Ich habe das Wochenende über gesehen, dass er ziemlich nervös ist, aber so ist das eben. Ich glaube, im Rennen kommt er mit der Situation sehr gut zurecht, er hat im Sprint und auch mit seinem Qualifying einen guten Job gemacht.»

Nach dem Start gingen die Top-3 Bagnaia, Martin und Bastianini beinahe zeitgleich in die erste Kurve, doch Bagnaia setzte sich durch und schnappte sich die Führung. Der Ducati-Pilot: «Ich habe etwas zu viel Raum gelassen und beide sind an mir vorbeigezogen. Aber als ich das gesehen habe, bin ich an ihnen vorbei in Führung, konnte die Lücke ausbauen und habe einfach den Moment genossen.»

Mit seinem Sieg im Barcelona-Sprint hat er die Chance auf den WM-Titel am Leben erhalten. Bagnaia: «Für das Rennen werden wir wohl den Hinterreifen wechseln, weil der Soft zu weich ist. Ich hatte auf den letzten Runden ein paar Probleme. Aber abgesehen davon habe ich getan, was nötig ist: Pole-Position und den Sprint gewinnen. Ich hatte nur gehofft, dass mehr Fahrer vorne mit im Rennen sein würden.»

Im Sprint half ihm sein Teamkollege Enea Bastianini. Er fuhr auf Platz 2, nahm Martin so zwei Punkte ab. Bagnaia: «Enea hat einen sehr guten Job gemacht.»

Könnte er auch Schützenhilfe von Aleix Espargaró bekommen, der sich als Zweiter qualifiziert hat? Bagnaia: «Er ist mit Jorge mehr als nur befreundet. Jorge geht nächstes Jahr zu Aprilia. Ich glaube also nicht, dass er Jorge angreift. Das muss ich wissen. Also schauen wir mal.»

Ergebnisse MotoGP Barcelona, Sprint (16. November):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden in 20:03,173 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,942 sec
3. Jorge Martín (E), Ducati, +1,270
4. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +1,857
5. Alex Márquez (E), Ducati, +1,942
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,263
7. Marc Márquez (E), Ducati, +5,303
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +5,507
9. Brad Binder (ZA), KTM, +5,573
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +5,937
11. Johann Zarco (F), Honda, +7,413
12. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,344
13. Joan Mir (E), Honda, +9,387
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +9,652
15. Luca Marini (I), Honda, +11,838
16. Alex Rins (E), Yamaha, +13,217
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +17,017
18. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +17,746
19. Jack Miller (AUS), KTM, +18,533
20. Augusto Fernandez (E), KTM, +20,153
21. Michele Pirro (I), Ducati, +20,547
22. Stefan Bradl (D), Honda, +24,604
– Pedro Acosta (E), KTM, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 39 von 40 Rennen:

1. Martin, 492 Punkte. 2. Bagnaia 473. 3. Bastianini 377. 4. Marc Márquez 372. 5. Acosta 209. 6. Binder 207. 67. Viñales 189. 8. Di Giannantonio 165. 9. Morbidelli 165. 10. Alex Márquez 160. 11. Aleix Espargaro 152. 12. Bezzecchi 146. 13. Quartararo 108. 14. Miller 84. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 53. 18. Rins 31. 19. Nakagami 31. 20. A. Fernández 27. 21. Mir 21. 22 Marini 14. 23. Pol Espargaro 12. 24. Pedrosa 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 697 Punkte. 2. KTM 317. 3. Aprilia 291. 4. Yamaha 119. 5. Honda 73.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team, 850 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 657. 3. Gresini Racing 532. 4. Aprilia Racing 341. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 311. 6. Red Bull KTM Factory Racing 291. 7. Red Bull GASGAS Tech3 236. 8. Monster Energy Yamaha 139. 9. Trackhouse Racing 137. 10. LCR Honda 84. 11. Repsol Honda Team 36.

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