Weltmeister Jorge Martin: «Musste an alles denken»
Jorge Martin feiert seinen ersten MotoGP-Titel
Der letzte MotoGP-Lauf der Saison als Blaupause des ersten Titelgewinns. Ein sichtlich gereifter Jorge Martin ließ sich weder vom Tempo Pecco Bagnaia noch vom wie immer aggressiven Marc Marquez beirren. Der Spanier verabschiedet sich von Ducati und Pramac Racing mit dem super beeindruckenden 32. Podestplatz der Saison und dem souveränen Titelgewinn.
Trotz einer fehlerfreien Fahrt des neuen Champions der Königsklasse war es eine Zitterpartie über 24 Runden. Größte Spannung herrschte naturgemäß in der heißen Startphase – doch als die #89 das erste Nadelöhr und den forschen Marc Marquez überstanden hatte, gelang es dem «Martinator» schnell einen Rhythmus zu finden. Stets in Sichtweite der Spitzenreiter Bagnaia und Marquez gelang es Martin, ein kleines Polster zwischen sich und die weiteren Verfolger zu legen.
Als der Pilot direkt hinter ihm den Namen Espargaro trug, kam weitere Ruhe auf. Mit 3,8 Sekunden auf den verdienten Rennsieger Pecco Bagnaia erreichte Martin als neuer Champion den Zielstreich. Nach einer exzessiven Auslaufrunde und Jubelorgien gelang es dem Pramac-Helden erste Worte zu finden.
«Was für eine Emotion. Ich habe so lange darauf gewartet, meinen Namen auf der großen Trophäe zu sehen. Die letzten sieben Runden waren schon sehr anstrengend – ich habe so sehr versucht, die Konzentration zu behalten. Obwohl mir während dieser Runden alles durch den Kopf gegangen ist – ich musste an mein Team denken, meine Freundin, sogar daran, wie meine Mama mir Pasta gemacht hat als ich auf dem Mini-Bike unterwegs war. Doch irgendwie habe ich es geschafft, mich weiter im Rhythmus zu halten.»
Der neue Weltmeister weiter: «Ich freue mich unfassbar, aber am allermeisten für die Menschen, die mich auf dem Weg hierhin zu unterstützen haben. Das bedeutet mir am meisten, dass wir es gemeinsam geschafft haben.»
An seinem letzten Arbeitstag für die dominierende Marke aus Bologna unterstrich Jorge Martin auch die Bedeutung von Ducati: «Es ist mir sehr wichtig, mich bei Ducati zu bedanken. Ducati hat es mir erst möglich, in die MotoGP zu kommen, und ich hatte vom ersten Tag eine riesige Unterstützung. Als ich um den Titel gefahren bin, dann immer mit dem besten Material.»
Jorge Martin machte auch keinen Hehl aus einer gewissen Nervosität vor dem Start: «Was mir am meisten Sorgen gemacht, war die Reifenwahl. Es gab etliche Optionen und ich dachte bei dem sehr hohen Level der MotoGP, kann es schnell passieren, dass du auch mal nur Zehnter. Wir haben uns dann für die konservativste Lösung entschieden – und es hat funktioniert.»
Mit einem großen Grinsen sagte der «Martinator»: «Heute ist der Tag zu feiern und alles zu genießen. Und dann schauen wir, welche Startnummer ich am Dienstag auf meinem neuen Motorrad fahren werde. Ich freue mich auch sehr auf das nächste Kapitel. Abgesehen davon – fehlen wir immer noch die Worte für das, was heute passiert ist.»
Ergebnisse MotoGP Barcelona, Rennen (17. November):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 24 Runden in 40:24,740 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +1,474 sec
3. Jorge Martín (E), Ducati, +3,810
4. Alex Márquez (E), Ducati, +5,322
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,753
6. Brad Binder (ZA), KTM, +7,081
7. Enea Bastianini (I), Ducati, +7,393
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +8,709
9. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +10,484
10. Pedro Acosta (E), KTM, +10,618
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +10,756
12. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +13,464
13. Jack Miller (AUS), KTM, +14,560
14. Johann Zarco (F), Honda, +19,469
15. Maverick Viñales (E), Aprilia, +22,195
16. Luca Marini (I), Honda, +23,890
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +23,960
18. Raúl Fernández (E), Aprilia, +29,001
19. Augusto Fernandez (E), KTM, +29,145
20. Alex Rins (E), Yamaha, +30,138
21. Michele Pirro (I), Ducati, +37,295
22. Stefan Bradl (D), Honda, +47,654
– Joan Mir (E), Honda, 18 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP Barcelona, Sprint (16. November):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden in 20:03,173 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,942 sec
3. Jorge Martín (E), Ducati, +1,270
4. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +1,857
5. Alex Márquez (E), Ducati, +1,942
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,263
7. Marc Márquez (E), Ducati, +5,303
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +5,507
9. Brad Binder (ZA), KTM, +5,573
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +5,937
11. Johann Zarco (F), Honda, +7,413
12. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,344
13. Joan Mir (E), Honda, +9,387
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +9,652
15. Luca Marini (I), Honda, +11,838
16. Alex Rins (E), Yamaha, +13,217
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +17,017
18. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +17,746
19. Jack Miller (AUS), KTM, +18,533
20. Augusto Fernandez (E), KTM, +20,153
21. Michele Pirro (I), Ducati, +20,547
22. Stefan Bradl (D), Honda, +24,604
– Pedro Acosta (E), KTM, 12 Runden zurück
WM-Endstand nach 40 Rennen:
1. Martin, 508 Punkte. 2. Bagnaia 498. 3. Marc Márquez 392 4. Bastianini 386. 5. Binder 217. 6. Acosta 209. 7. Viñales 170. 8. Alex Márquez 173. 9. Morbidelli 173. 10. Di Giannantonio 165. 11. Aleix Espargaro 163. 12. Bezzecchi 153. 13. Quartararo 113. 14. Miller 87. 15. Oliveira 75. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 55. 18. Rins 31. 19. Nakagami 31. 20. A. Fernández 27. 21. Mir 21. 22 Marini 14. 23. Pol Espargaro 12. 24. Pedrosa 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 722 Punkte. 2. KTM 327. 3. Aprilia 302. 4. Yamaha 124. 5. Honda 75.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 884 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 681. 3. Gresini Racing 565. 4. Aprilia Racing 353. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 318. 6. Red Bull KTM Factory Racing 304. 7. Red Bull GASGAS Tech3 242. 8. Monster Energy Yamaha 144. 9. Trackhouse Racing 141. 10. LCR Honda 86. 11. Repsol Honda Team 35.