Gescheiterter Morbidelli: «Platz 5 wäre drin gewesen»
Franco Morbidelli verabschiedete sich bei Pramac mit Platz 8
Sein Teamkollege Jorge Martin feierte beim Saisonfinale den Weltmeisterschaftstitel in der Fahrerwertung, er selbst war den Grand Prix über nicht einmal in Reichweite der Podiumsplätze: Franco Morbidelli war, obwohl von Startplatz 5 unterwegs, sowohl im Sprint- als auch im Grand Prix lediglich am Ende der Top-10 zu finden. Platz 8 und 9, so die Ausbeute für den damit schlechtesten Fahrer der Ducati GP24.
Schützenhilfe im Titelkampf konnte der Italo-Brasilianer seinem spanischen Teamkollegen keine geben, doch die hatte der «Martinator» auch nicht nötig. Aufregend war für Morbidelli im Laufe des Rennens lediglich ein Dreikampf mit Brad Binder und Pedro Acosta zu Beginn des letzten Renndrittels. Die von «Morbido» auserkorenen Gegner waren da schon zu weit weg, denn der Pramac-Pilot hatte sich bei der Reifenwahl vor dem Rennen verzockt: «Ich wollte etwas riskieren, aber es war ein mühsames Rennen. Ich habe mich für den falschen Hinterreifen entschieden. Er hat ordentlich funktioniert, aber als ich seinen Vorteil hätte ausspielen können, waren die Fahrer vor mir schon zu weit weg. Ich habe erwartet, dass er das ganze Rennen über frisch bleibt. Stattdessen hat er zum gleichen Zeitpunkt Haftung verloren wie bei den Fahrern, die den weichen Reifen benutzt haben – allerdings von Beginn an mit weniger Haftung.»
Frustriert war der nächstjährige VR46-Pilot deshalb nicht und zog sein Saisonfazit: «Ich habe heute das Beste herausgeholt. Es war trotzdem ein großartiges Jahr für das Team und auch für mich persönlich. Wir haben zu Beginn des Jahres ein großartiges Comeback hingelegt.»
Er zielte dabei auf seine verpasste Saisonvorbereitung aufgrund einer Sturzverletzung ab, wegen der er sich erst im Laufe der Saison an sein Arbeitsgerät gewöhnen konnte. Die so begonnene Entwicklung will Morbidelli im kommenden Jahr beim Ducati-Kundenteam VR46 fortsetzen, wo er abermals auf einer Desmosedici GP24 sitzen wird: «Ich bin so nah an Topplatzierungen und ich freue mich darauf, den letzten Schritt zu machen.
Die GP24 ist ein großartiges Motorrad mit viel Potenzial und wir haben dieses Jahr bei Marc gesehen, dass man auch mit einem Vorjahresmotorrad dauerhaft großartige Ergebnisse einfahren kann. Dieses Jahr habe ich es leider noch nicht geschafft zu siegen und bin auch nur einmal in einem Sprintrennen aufs Podium gefahren. Ich habe also noch viel zu verbessern.»
Und was wäre ohne seine vor der Saison erlittene Verletzung möglich gewesen? Zumindest wesentlich mehr als der erreichte Rang 9, da ist sich der letztjährige Yamaha-Werkspilot sicher: «Ich habe immer das Gefühl, dass ich schnell genug bin, aber dass es mir im Rennen an Kleinigkeiten gefehlt hat. Ich glaube, dass ich im Kampf um Platz 5 in der Gesamtwertung hätte dabei sein können.»
Ergebnisse MotoGP Barcelona, Rennen (17. November):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 24 Runden in 40:24,740 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +1,474 sec
3. Jorge Martín (E), Ducati, +3,810
4. Alex Márquez (E), Ducati, +5,322
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,753
6. Brad Binder (ZA), KTM, +7,081
7. Enea Bastianini (I), Ducati, +7,393
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +8,709
9. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +10,484
10. Pedro Acosta (E), KTM, +10,618
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +10,756
12. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +13,464
13. Jack Miller (AUS), KTM, +14,560
14. Johann Zarco (F), Honda, +19,469
15. Maverick Viñales (E), Aprilia, +22,195
16. Luca Marini (I), Honda, +23,890
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +23,960
18. Raúl Fernández (E), Aprilia, +29,001
19. Augusto Fernandez (E), KTM, +29,145
20. Alex Rins (E), Yamaha, +30,138
21. Michele Pirro (I), Ducati, +37,295
22. Stefan Bradl (D), Honda, +47,654
– Joan Mir (E), Honda, 18 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP Barcelona, Sprint (16. November):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden in 20:03,173 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,942 sec
3. Jorge Martín (E), Ducati, +1,270
4. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +1,857
5. Alex Márquez (E), Ducati, +1,942
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,263
7. Marc Márquez (E), Ducati, +5,303
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +5,507
9. Brad Binder (ZA), KTM, +5,573
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +5,937
11. Johann Zarco (F), Honda, +7,413
12. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,344
13. Joan Mir (E), Honda, +9,387
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +9,652
15. Luca Marini (I), Honda, +11,838
16. Alex Rins (E), Yamaha, +13,217
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +17,017
18. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +17,746
19. Jack Miller (AUS), KTM, +18,533
20. Augusto Fernandez (E), KTM, +20,153
21. Michele Pirro (I), Ducati, +20,547
22. Stefan Bradl (D), Honda, +24,604
– Pedro Acosta (E), KTM, 12 Runden zurück
WM-Endstand nach 40 Rennen:
1. Martin, 508 Punkte. 2. Bagnaia 498. 3. Marc Márquez 392 4. Bastianini 386. 5. Binder 217. 6. Acosta 209. 7. Viñales 170. 8. Alex Márquez 173. 9. Morbidelli 173. 10. Di Giannantonio 165. 11. Aleix Espargaro 163. 12. Bezzecchi 153. 13. Quartararo 113. 14. Miller 87. 15. Oliveira 75. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 55. 18. Rins 31. 19. Nakagami 31. 20. A. Fernández 27. 21. Mir 21. 22 Marini 14. 23. Pol Espargaro 12. 24. Pedrosa 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 722 Punkte. 2. KTM 327. 3. Aprilia 302. 4. Yamaha 124. 5. Honda 75.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 884 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 681. 3. Gresini Racing 565. 4. Aprilia Racing 353. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 318. 6. Red Bull KTM Factory Racing 304. 7. Red Bull GASGAS Tech3 242. 8. Monster Energy Yamaha 144. 9. Trackhouse Racing 141. 10. LCR Honda 86. 11. Repsol Honda Team 35.