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Höhenflug, Kriechgang: Für Quartararo kein Warnsignal

Von Bernhard M. Höhne
Fabio Quartararo

Fabio Quartararo

Eine Saison zum Vergessen geht für MotoGP-Pilot Fabio Quartararo zu Ende. Um 2025 erfolgreicher zu gestalten, sind für den Yamaha-Piloten die Infos seiner neuen Fahrerkollegen besonders wichtig.

113 Punkte, kein Podiumsrang, in der Gesamtwertung nur Rang 13: Die Saison von Fabio Quartararo lief bescheiden. Selbst am Samstag das Q2 zu erreichen, war eher die Ausnahme als die Regel für den Franzosen. Beide Yamaha direkt in den zweiten Quali-Abschnitt zu bringen, gelang den Japanern nur einmal.

Es gibt also viel zu tun für Yamaha, um in der kommenden Saison weiter vorne mitzumischen. Einen ersten Ausblick lieferte Fabio Quartararo, der im Rahmen der Testfahrten zu Saisonabschluss am Dienstag in Barcelona von der Entwicklungsarbeit an seiner M1 erzählte.

Dass der Weltmeister von 2021 bei diesen Tests Zweitschnellster hinter Alex Marquez (Gresini Ducati) war, ist für ihn nur eine Randnotiz: «Zuletzt musste ich immer erst umblättern, um uns in der Zeitentabelle zu finden. Deshalb ist es gut, den eigenen Namen auch mal an der Spitze zu sehen. Aber es sind nur Testfahrten und es ist noch früh im Hinblick auf nächstes Jahr. Ich habe das Gefühl, dass wir schneller geworden sind. Ob wir dadurch auch näher an die anderen herangekommen sind, ist schwer einzuschätzen. Wir werden erst am letzten Tag des Thailand-Tests sehen, wo wir wirklich stehen.»

Wichtiger Baustein für Verbesserungen im Winter soll sein, dass 2025 vier Piloten mit Werksunterstützung Daten und Eindrücke für Motorradabstimmung und -entwicklung beisteuern. Auch Eindrücke von Personal, das an der Konstruktion der Konkurrenzmodelle beteiligt war, soll frischen Input bringen. «Es ist wichtig, mehrere Motorräder mit Werksunterstützung zu haben», betonte Quartararo. «Endlich Feedback von mehr als nur zwei Fahrern zu bekommen, wird uns helfen. Dass dazu zwei der Fahrer von anderen Herstellern zu uns gekommen sind, ist ebenso wichtig wie die Tatsache, dass auch Ingenieure das getan haben.»

Dass einer der neuen Fahrer, Pramac-Pilot Jack Miller, fast am Ende der Zeitentabelle landete, und sein Kriechgang im Widerspruch zum eigenen Höhenflug stand, ist für «El Diablo» kein Warnsignal: «Um unser Motorrad zu verstehen, reicht ein einziger Tag nicht aus.»

Auch das Feedback des Australiers sei wichtig für die Entwicklung der nächstjährigen M1. Es gelte dabei an den Schwächen des aktuellen Motorrads zu arbeiten und die Stärken zu konservieren oder auszubauen: «Unser Motorrad hat einige große Stärken, wie das Gefühl fürs Vorderrad. Wir haben dazu in einigen Bereichen am Hinterrad Fortschritte erzielt. Mehr Traktion haben wir aber noch nicht finden können.» Diese galt zuletzt als einer der Hauptkritikpunkte Quartararos.

Nennenswerte Entwicklungsschritte sollen im Laufe des Winters folgen: «Bei diesen Testfahrten haben wir eine neue Verkleidung und eine leichtere Schwinge erprobt und auch ein neuer Motor mitsamt neuem Chassis war dabei. Der Plan ist, dass wir bei den Tests in Malaysia etwas völlig anderes ausprobieren, was uns noch größere Schritte ermöglichen soll.»

Was sich Quartararo vom Weihnachtsmann wünscht, ist klar: «Power und Grip! Denn was die Haftung angeht, sind wir noch weit weg. Die brauchen wir aber, um schnell zu sein. Motorkraft hat mir der Weihnachtsmann schon früher in diesem Jahr geschenkt. Aber ich wünsche mir noch mehr!»

Ergebnisse MotoGP-Test Barcelona (19. November):

1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:38,803 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,396 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,595
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,651
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,668
6. Brad Binder (ZA), KTM, +0,705
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,762
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,765
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,768
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,813
11. Jorge Martín (E), Aprilia, +1,056
12. Maverick Viñales (E), KTM, +1,084
13. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,192
14. Aleix Espargaró (E), Honda, +1,204
15. Joan Mir (E), Honda, +1,267
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,279
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,335
18. Luca Marini (I), Honda, +1,429
19. Michele Pirro (I), Ducati, +1,683
20. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,761
21. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,143
22. Jack Miller (AUS), Yamaha, +2,222
23. Somkiat Chantra (TH), Honda, +2,492
24. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +8,793

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