Nach Starts mit KTM RC16: Plötzliches Aha für Vinales
Die Saison 2024 war ein Auf und Ab für Maverick Vinales. Während des Rennwochenendes auf dem Circuit Of The Americas in Texas dominierte er auf seiner Aprilia RS-GP, holte Siege im Sprintrennen und Grand Prix. Doch in der Folge war immer häufiger der Wurm drin für den Spanier, der sich immer öfter Teamkollege Aleix Espargaro geschlagen geben musste. In diese Zeit fiel seine Entscheidung, das Noaleser Werksteam zu verlassen und zurückzukehren zu dem Hersteller, mit dem er bereits die Moto3-Weltmeisterschaft gewonnen hat: KTM.
Zwar landete er beim Tech3-Satellitenteam, das in dieser Saison unter dem Namen GASGAS an den Start gegangen ist. Doch auch die Franzosen genießen die Werksunterstützung aus Österreich und stellen 2025 mit Vinales und dessen neuem Teamkollegen Enea Bastianini eines der erfahrensten Fahrerduos der MotoGP.
Am Dienstag, beim Abschlusstest der Saison in Barcelona, konnte der Katalane erstmals sein nächstjähriges Arbeitsgerät fahren. Um die Erprobung neuer Teile für die nächste Saison ging es dabei noch nicht: «Ich bin ohne Erwartungen in den Tag gestartet und wir haben auch noch nicht viel getestet. Ich habe das Motorrad mit Pedro Acostas Setup übernommen, mich draufgesetzt und bin losgefahren.»
Helfen sollte die Testeinheit bei der Umstellung Vinales’ von der Aprilia auf die RC16: «Ich muss Gewohnheiten von meinem alten Motorrad ablegen. Im Moment sehe ich noch keine Probleme, habe die Grenzen des Motorrads aber auch noch nicht ausgelotet. Die Art, wie ich es aus Kurven herausbeschleunigen kann, passt gut zu meinem Fahrstil. Womit ich noch Probleme habe, ist das Durchfahren schneller Kurven.»
Die Weiterentwicklung des Motorrads folge erst später für den ehemaligen Moto3-Weltmeister: «Ich muss erst ans Limit kommen, um zu verstehen, was dem Bike noch fehlt, um es besser zu machen. Ich habe mich mit Dani Pedrosa und Pol Espargaro ausgetauscht, um dazuzulernen, wie ich mit dem Motorrad umgehen muss. Das war eine wichtige Erfahrung.»
Die beiden größten Unterschiede zwischen seinem alten und seinem neuen Arbeitsgerät: Motorkraft und die Startvorrichtung.
«Was jetzt schon besser ist als bei Aprilia? Der Topspeed!», hielt Maverick fest. Der Spanier war am Dienstag mit 354 km/h der Schnellste auf der Strecke. Zudem übte er Starts. Die KTM gewann in der abgelaufenen Saison am meisten Positionen beim Start. Bei seinem ehemaligen Arbeitgeber Aprilia galten die Starts als größter Schwachpunkt: «Ich machte drei Probestarts und verstehe jetzt, wieso wir bei Aprilia immer so viele Positionen bei den Starts verloren haben!»
Dass «Top Gun», der in der MotoGP bislang ausschließlich für Werksteams an den Start ging (Suzuki, Yamaha, Aprilia), nun in einer Satellitenmannschaft gelandet ist, sei kein Nachteil: «Die Zusammenarbeit mit den Mechanikern ist sehr familiär. Wir können eine starke Gruppe bilden.» Zudem genießt Tech3 die volle Unterstützung des Werks aus Mattighofen. Am Ende des Testtags landete der 29-Jährige auf Rang 12, vier Plätze vor seinem neuen Teamkollegen Enea Bastianini, der aus dem Ducati-Werksteam kommt.
Ergebnisse MotoGP-Test Barcelona (19. November):
1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:38,803 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,396 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,595
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,651
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,668
6. Brad Binder (ZA), KTM, +0,705
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,762
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,765
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,768
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,813
11. Jorge Martín (E), Aprilia, +1,056
12. Maverick Viñales (E), KTM, +1,084
13. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,192
14. Aleix Espargaró (E), Honda, +1,204
15. Joan Mir (E), Honda, +1,267
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,279
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,335
18. Luca Marini (I), Honda, +1,429
19. Michele Pirro (I), Ducati, +1,683
20. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,761
21. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,143
22. Jack Miller (AUS), Yamaha, +2,222
23. Somkiat Chantra (TH), Honda, +2,492
24. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +8,793