MotoGP: Neue Aprilia für den Weltmeister

Gresini Racing: Weiter mit viel Herzblut und Hoffnung

Von Bernhard M. Höhne
Mit großem Herzen und warmen Worten gab die MotoGP-Mannschaft von Gresini-Racing in Imola den Startschuss zur Saison 2025 ab. Sicher ist, das Team von Nadia Padovani steht vor einer großen Herausforderung.

Verteidigungsschlacht. So der kriegerische Überbegriff für die Aufgabe der nächsten 10 Monate für das Rennteam von Nadia Padovani – der Witwe des charismatischen und erfolgreichen Teamgründers Fausto Gresini.

Verteidigung deshalb, weil rein nach Faktenlage beurteilt, kam die Mannschaft aus Faenza im Transfergeschehen 2024/2025 von allen elf Teams am schlechtesten weg. Der achtfache Weltmeister Marc Marquez ging – Fermin Aldeguer kam als Fünfter der Moto2-WM mit viel Talent, aber leeren Ergebnis-Taschen. Alex Marquez blieb als WM-Achter.

Die Rolle des Pressebeauftragten dürfte eine Wendung erfahren. Während dessen Aufgabe 2024 meist darin bestand, den Super-Athleten Marquez sicher durch die Menschenmengen zu bringen, erledigte das PR-Juwel mit der #93 den Job selbst. 2025 wird aktive Pressearbeit gefordert sein, um den Rookie Fermin Aldeguer medial in Szene zu setzen.

Die erste Aufgabe meisterte Gresini Racing. Bei der heutigen Teampräsentation in Imola herrschte riesiger Andrang. Wie bei der Werksmannschaft von Aprilia hatte sich auch das Gresini-Management zu einem Live-Event in der Heimat entschieden.

Als die Chefin von Gresini Racing vor mehreren hundert geladenen Gästen auf der Event-Bühne erschien, zeigt sich das, wofür der Rennsport in Italien steht – Leidenschaft. Bereits in der Vergangenheit war Gresini Vorreiter, wenn es darum ging, Partner und Fans bestmöglich mit in das Lebensgefühl «MotoGP» hineinzuziehen. Entsprechend groß ist Netzwerk des beliebten Teams. Selbst Einzelpersonen können als Sponsor bei Gresini in Aktion treten.

Die Kernbotschaft der kämpferischen Einheit bleibt unverändert. Nadia Padovani berief sich zunächst auf die bewegte Vergangenheit: «Wir können nicht über 2025 reden, ohne 2024 zu berühren. Mit Alex und Marc war jedes Wochenende magisch. Die Siege in Aragon und dann der Triumph von Marc im Design von Fausto in Italien, das waren unvergessliche Momente für alle von uns.»

Dann ging der Blick der selbstbewussten Teaminhaberin nach vorne: «Wir haben großes Vertrauen in Alex. Um es direkt zu sagen – ich sehe ihn weiter vorne und hoffe, dass er jedes Wochenende unter den Top-4 landen kann. Sehr große Freude und Zuversicht haben wir auch bei Fermin. Aber als Rookie wird er mehr Zeit brauchen. Dennoch glauben wir, dass auch er schon 2025 seine Markierungen setzen wird.»

Teammanager Michele Masini fügte bei der Zielsetzung hinzu: «Was Alex angeht, wir wissen was er leisten kann und es wird für uns als Team darum gehen, mehr Konstanz zu erzeugen. Wir bauen hierbei auch auf Ducati. Wir gehen in die vierte gemeinsame Saison, sie haben uns bereits viel geholfen und sie werden es weiter tun.»

Nach der Enthüllung der MotoGP-Prototyppen war klar: Auch optisch gibt es keine große Überraschung: Gresini bleibt Gresini. Die beiden Renngeräte des Typs Ducati Desmosedici GP24 für Alex Marquez und Fermin Aldeguer werden weiterhin von dem speziellen Baby-Blau dominiert. Da die Technik der GP24 mehr als etabliert ist und dem Stand des Siegerbikes von Jorge Martin entspricht, gab es in Imola aus technischer Sicht keine Neuerungen.

Ohne Schwarzmalerei: Auch weil Ducati Gresini Racing weiterhin kein aktuelles Werksmaterial zur Verfügung stellt, wird es schwer, den mit Marc Marquez erkämpften dritten Platz in der Fahrer- und Team-WM zu halten. Größte Hoffnung bleibt, dass Alex Marquez auf der GP24 eine zumindest vergleichbares Feuerwerk wie Bruder Marc in der letzten Saison darbieten kann. Das Talent Aldeguers ist unbestritten – einzelne Höhepunkte sind dem jüngsten der drei MotoGP-Rookies zuzutrauen. Nicht nur den Pressemann bei Gresini würde es freuen.

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