Ducati: Den Motor zähmen
Rossi: 30 Sekunden Rückstand in Katar
Beim Saisonauftakt der MotoGP-Klasse in Katar errang Nicky Hayden den sechsten Rang, während sein Teamkollege Valentino Rossi sich auf Platz zehn abmühte. Neben dem chronischen Untersteuern stellt auch die aggressive Gasannahme der Desmosedici GP12 ein nicht unwesentliches Problem dar. Rossi verlor in Katar 30 Sekunden auf den Sieger Jorge Lorenzo.
Nach dem frustrierenden Jahr 2011, scheiterte auch ein guter Start des neunfachen Weltmeisters in die neue Saison an grundlegenden Problemen mit der Ducati. Die aggressive Gasannahme der GP12 könnte die Ursache für das so oft beklagte Untersteuern sein, welches es Rossi und Hayden schwer macht, die Linie zu halten, sobald sie das Gas aufdrehen. Hinzu kommt fehlender Grip am Hinterrad in der Beschleunigungsphase.
Teamchef Vittoriano Guareschi erklärte gegenüber «MCN»: «Wir versuchen den Auslöser des Untersteuerns zu verstehen. Das Problem beginnt in dem Moment, sobald Valentino den Gasgriff berührt. Der Motor muss sanfter werden. Vor allem die Gasannahme muss verbessert werden. Valentino verliert das Gefühl für den Vorderreifen, weil der Hinterreifen die Front nach vorne schiebt. Das ist keine leichte Aufgabe, aber dieses Problem hat Priorität.» Ob Ducati-Ingenieur Filippo Preziosi bereits für den eintägigen Test in Estoril am 7. Mai mit neuen Teilen für Hayden und Rossi rechnen kann, ist noch unklar.
Rossis erfahrener Crew-Chief Jeremy Burgess glaubt nicht, dass Ducati über neue Änderungen am Chassis nachdenken muss, um das Untersteuern zu bekämpfen. «Ich denke nicht, dass wir in Estoril einen neuen Rahmen testen, und bisher gab es auch noch kein Chattering-Problem. Wir haben noch Spielraum, um das Untersteuern zu beheben und die Gasannahme zu verbessern. Wir haben auch noch nicht die richtige Balance für das Bike gefunden. Also müssen wir erst sehen, wo wir nach einigen Rennen stehen.»