Honda: 2014 gibt es fünf Production-Racer
Pedrosa-Honda: Basis für Production-Racer
Seit der NSR 500V (sie wurden bis 2001 angeboten) hat die Honda Racing Corporation keine Production-Racer für die Königsklasse verkauft. Das waren damals noch 500-ccm-Zweitakt-V2-Maschinen, welche die Privatteams zu überschaubaren Kosten einsetzen konnten.
Bis 1989 bot HRC noch die 500-ccm-Dreizylinder-Production-Racer feil, deren Original Freddie Spencer 1983 zum 500-ccm-WM-Titel geführt hatte.
2014 wird HRC wieder fünf Production-Racer für die MotoGP-WM anbieten, erstmals wird es sich um Vierzylinder handeln. Sie werden auf der RC213V des Jahrgangs 2013 basieren. Unter anderen, um mit der Entwicklung dieser käuflichen Rennmaschinen rechzeitig beginnen zu können, hat Honda die nächstjährige RC213V bereits im Sommer an die Repsol-Honda-Piloten Casey Stoner und Dani Pedrosa herausgerückt.
Im Gespräch mit www.speedweek.com verriet HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto erstmals Details über diesen Production-Racer, den der Japaner Ryuichi Kiyonari ab Sommer nächsten Jahres in der MotoGP-WM als zweiten Pilot (neben Bautista) des Gresini-Honda-Teams einsetzen soll.
Der Preis für ein Paket für zwei solche RC213V-Replica soll zwischen 1 und 1,2 Millionen Euro liegen. Wichtig: Das ist ein Kaufpreis, keine Leasinggebühr, die beiden Maschinen bleiben also am Saisonende im Besitz der Teams.
In diesem Betrag sollen alle Kosten für die Saison enthalten sein, auch die Motorrevisionen. Nakamoto: «Aber es werden keine Ersatzteile für Bremsen dabei sein und auch keine Ersatzräder. Sonst werden die Teile aber für die Saison ausreichen, auch für maximal vier oder fünf Stürze.»
Über die genaue Motorleistung hüllt sich Nakamoto in Schweigen. «Einigen wir uns darauf, dass die 1000-ccm-Werksmotoren von Dani und Casey in diesem Jahr mehr als 250 PS hatten», sagte Nakamoto. «Selbst wenn der Production-Racer schliesslich 10 PS weniger haben sollte, wird sich das im Top Speed höchstens im Bereich von 2 bis 3 km/h auswirken.»
Die production-Ravcer werden aber nicht unter das Prototypen-Reglement fallen. Das heisst: Sie dürfen in der Saison 2014 im Rennen 24 statt 20 Liter Sprit verbrauchen. «Dadurch wird de Lücken zwischen den Werksmaschinen und den Production-Racern in den Rennen kleiner sein als im Training und im Qualifying», ist Nakamoto überzeugt.
Das HRC-Angebot wird den Markt für die Claiming-Rule-Bikes von Suter-BMW, ART-Aprilia, FTR-Kawasaki und FTR-Honda vermutlich auf Null reduzieren.
Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta rechnet für 2014 auch ohne CR-Teams mit 23 MotoGP-Teilnehmern. Denn Honda wird zwei Repsol-Honda und zwei Prototypen bei LCR und Gresini einsetzen, dazu fünf Production-Racer unter die Leute bringen. Yamaha plant zwei Werksmaschinen für Lorenzo und Rossi ein, dazu zwei Kundenmotorräder bei Tech3-Yamaha, ausserdem werden vier YZR-M1-Motoren an Kundenteams verleast. Ducati wird das Werksteam ausrüsten und zwei Fahrer im Pramac-Team. Ausserdem kommt das Suzuki-Werk 2014 nach zwei Jahren Pause mit zwei Fahrern in die MotoGP-WM zurück.