Der Yamaha-Star will erreichen, dass die MotoGP-Rennen wieder spannender werden. «Es stimmt nicht, dass die vielen Elektronik-Hilfen vor allem der Sicherheit dienen», sagt Rossi.
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Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta drohte während der Saison 2012 monatelang, man werde für die MotoGP-WM 2014 eine Einheits-Elektronik vorschreiben, wenn die Hersteller keine Abrüstung akzeptieren.
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Inzwischen wurde ein Kompromiss gefunden. Die Claiming-Rule-Teams können bereits 2013 eine kostenlose ECU von Magneti Marelli beziehen, die Dorna kommt für die Kosten auf. Die Werksteams erhalten 2014 die Hardware für die Elektronik von Magneti Marelli kostenlos, die Software dürfen sie weiterhin selber entwickeln.
Auch Valentino Rossi pflichtete Ezpeleta bei, denn der bald 34-jährige Italiener ist der Ansicht, die elektronischen Systeme seien in der MotoGP-Klasse zu einflussreich geworden.
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"Für mich ist das Produkt MotoGP viel weniger attraktiv als vor fünf, sechs Jahren", hält der zu Yamaha zurückgekehrte Italiener fest. "Es gab in den letzten Jahren oft sehr langweilige Rennen. Ich habe Verständnis, wenn die Werke viel Geld in die Elektronik und all diese Systeme für Strassenmaschinen investieren. Aber wenn die Werke spektakuläre Rennen gewährleisten wollen, müssen sie sich Gedanken machen, wie man wieder mehr Spannung erzeugen kann."
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"Es hilft vor allem der Rundenzeit"
Rossi lässt auch den Einwand nicht gelten, die elektronischen Fahrhilfen dienten in erster Linie der Sicherheit. "Für mich dienen 30 Prozent der Elektronik der Sicherheit, 70 Prozent dienen zur Verbesserung der Performance, also der Rundenzeit. Wir haben unterschiedliche Drehmomentkurven, unterschiedliche Stärken für die Motorbremse, Wheelie Control und Traktionskontrolle für jede einzelne Kurve. Das hilft alles in erster Linie der Rundenzeit. Heute ist es so, dass zwischen zwei Kurven nicht der Fahrer die Power kontrolliert, sondern das steht alles im Einfluss der Elektronik. Wenn heute zwei Motorräder nebeneinander fahren, kannst du als Fahrer wenig unternehmen. Denn das Motorrad hat kein durchdrehendes Hinterrad, es macht kein Wheelie, die Leistung wird elektronisch berechnet, je nach Schräglage. Alles ist zu perfekt." Rossi hätte nichts gegen eine Einheits-ECU für alle Piloten gehabt. "Dann wäre das Können des Fahrers wieder vermehrt ausschlaggebend", meint der neunfache Weltmeister. "Klar, die Fahrzeuge haben viel Power. Und die Sicherheit spielt eine wichtige Rolle. Aber wir müssen die richtige Balance zwischen Sicherheit und Spektakel finden."
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Die Bridgestone-Reifen würden viel zum geringen Spektakel beitragen, meint Rossi. "Die neueste Reifengeneration ist zu perfekt", meint er. "Wenn alles passt, kannst du vom Beginn bis zum Schluss des Rennens denselben Rhythmus fahren. Das ist der Show auch abträglich. Aber wir können den Bridgestone-Technikern natürlich nicht sagen: ‹Macht schlechtere Reifen.›
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