Stefan Bradl: Jetzt nimmt er Rossi ins Visier
Stefan Bradl: Drift beim ersten Sepang-Test
Stefan Bradl ist einen Tag früher zum MotoGP-Test in Sepang angereist als üblich, denn er hatte schon 2012 teilweise arge Probleme mit der Sieben-Stunden-Zeitverschiebung und am 6. Februar erst zu Mittag fahren können, weil er erst um 4 Uhr eingeschlafen war – nach Einnahme einer Schlaftablette.
Der deutsche LCR-Honda-Pilot traf also mit einer Maschine von Emirates bereits am Samstag 15 Uhr Ortszeit auf dem Kuala Lumpur Airport ein und hat dadurch fast drei Tage Zeit, um sich an das heisse Klima und die Zeitzone zu gewöhnen.
Beim ersten 2013-Wintertest gelang Stefan Bradl mit 2:01,003 min der sechste Platz. Er büsste 0,9 Sekunden auf Dani Pedrosa ein.
Beim dreitägigen Test von Dienstag bis Donnerstag will Stefan Bradl den Rückstand auf die Spitze verringern und vor allem näher an Rossi (3. Platz) und Márquez (4. Platz) heranrücken, die anfangs Februar 0,5 und 0,4 Sekunden schneller waren.
«Die Zeit vor drei Wochen war nicht schlecht. Aber diesmal will ich unbedingt erstmals unter 2:01 fahren und am liebsten nahe an die 2:00-min-Marke kommen», hat sich der letztjährige WM-Achte vorgenommen. «Vielleicht lässt sich die 2-min-Barriere knacken...»
Aber gemeinsam mit Crew-Chief Christophe «Beefy» Bourguignon wurde festgelegt, bei den Tests in erster Linie auf eine Verbesserung der Renn-Performance zu achten. «Dass Stefan schnelle einzelne Runden fahren kann, wissen wir», erklärte der Belgier.
«Wir werden also am zweiten oder dritten Tag wieder einen Long-Run über mindestens 16 Runden machen», ahnt Bradl. «Beim Long-Run Anfang Februar sind wir in der ärgsten Mittagshitze gefahren. Wenn wir etwas später zur Rennsimulation starten und optimale Bedingungen herrschen, möchte ich im Schnitt 0,5 Sekunden schneller fahren. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, die durchschnittliche Rundenzeit deutlich zu verbessern. Was wir an neuen Teilen zu testen haben, erfahre ich von Beefy erst am Montag, denke ich.»
Bradl wird von 12. bis 14. März gemeinsam mit Repsol-Honda noch in Austin/Texas fahren und dann von 23. bis 25. März drei weitere Tage in Jerez. «Wir werden wahrscheinlich auch in Texas einen Long-Run probieren», ist sich der Moto2-Weltmeister von 2011 bewusst.
An der körperlichen Fitness gab es schon vor drei Wochen nichts mehr auszusetzen. «Seither habe ich mit Trainer Egon Gulich weiter sechsmal pro Woche trainiert. Egon war beim ersten Test mit Teamchef Lucio Cecchinello mehrmals draussen an der Strecke. Es hat dann gemeint, dass wir die Muskeln im Schulterbereich, im Rücken und in den Oberschenkeln noch speziell trainieren sollten. Darum haben wir uns seither noch intensiver als früher gekümmert.»