Stefan Bradl: Am letzten Tag will er angreifen

Im LCR-Honda-Team von Lucio Cecchinello stand an den ersten Testaten in Sepang wie schon vor drei Wochen nicht eine schnelle Rundenzeit im Vordergrund. Crew-Chief Christophe «Beefy» Bourguignon will Stefan Bradl Fahrkönnen mit gebrauchten Reifen verbessern, ein gutes Basis-Set-up finden und die durchschnittliche Rundenzeiten senken. «Stefans Zeiten sind 2012 manchmal im letzten Renndrittel zu stark gesunken», weiss der Belgier.

Das lag damals manchmal an den Beschwerden im rechten Unterarm, der im November erfolgreich operiert wurde. Ausserdem fehlte die Erfahrung beim Sliden mit stark abgenützten Reifen, was eine Änderung des Fahrstils und der Linien erfordert. Und manchmal hatten die alten Hasen wie Hayden, Crutchlow und Dovizioso in den letzten Rennrunden noch ein paar Trümpfe im Ärmel.

Auf diesem Gebiet will sich Stefan Bradl 2013 gehörig steigern. Nicht zuletzt deshalb wurde auch die körperliche Vorbereitung unter Anleitung von Trainer Egon Gulich weiter ausgebaut.

Auch die um einen Tag frühere Anreise hat sich bewährt. «Ich bin am Samstag in Kuala Lumpur eingetroffen und habe die Zeitverschiebung bis Dienstag tadellos bewältigt», schilderte Bradl. «Ich habe immer durchgeschlafen und keine Schlaftabletten gebraucht.»

Aber starke Rundenzeiten tun dem Selbstvertrauen gut, deshalb will Stefan Bradl (23) am morgigen Donnerstag noch näher an die Spitze heranrücken und die Strategie ändern. «Ich bin an den bisher insgesamt fünf Testtagen hier im Februar sehr viel mit gebrauchten Reifen gefahren», hält Bradl fest. «Wir haben auch heute wieder sehr viel für die Rennpace gemacht. Und als ich weiche Reifen drauf hatte, sind mir zu viele Fehler unterlaufen. Aber die Konstanz ist inzwischen schon besser geworden.»

Am Donnerstag soll jetzt noch das Sahnehäubchen über die bisher schon recht ansehnlichen Leistungen (Platz 4 am Dienstag, nur 0,3 sec hinter Pedrosa) gestülpt werden. «Bisher hat mich das Team am Anfang um 10 Uhr meistens mit gebrauchten Reifen losgeschickt», schildert Bradl. «Aber meistens vermittelt ein neuer Reifen gleich am Anfang ein gutes Gefühl. Deshalb fahre ich morgen wahrscheinlich gleich mal mit weichen Reifen los, bevor die Asphalttemperatur für Spitzenzeiten wieder zu heiss wird. Mal schauen, was morgen geht.»

Übrigens: Honda-Markenkollege Marc Márquez schaffte seine beste Zeit am Mittwoch (2:00,992 min) gleich in der neunten von insgesamt 64 Runden.

MotoGP Sepang-Test, Zeiten Tag 1 und 2: