Valentino Rossi: «Lorenzo war eine Plage für mich»
Rossi: «Möglicherweise ist Lorenzo schneller als ich»
Zum alten Eisen gehört der neunfache Weltmeister Valentino Rossi noch lange nicht, wie er mit seinem zweiten Platz bei den jüngsten IRTA-Tests in Jerez bewiesen hat. Der 34-Jährige verlor nur 0,014 Sekunden auf die Bestzeit von Cal Crutchlow auf der privaten Monster Yamaha Tech3.
«Ich kann kaum beschreiben wie glücklich ich bin, dass ich wieder für Yamaha fahre», schwärmte Valentino Rossi in Jerez zum wiederholten Mal. «Es sind noch viele Leute im Team, die ich von früher kenne. Es ist mir ein Vergnügen, dass ich die nächsten zwei Jahre für Yamaha fahre. Jorge Lorenzo und ich bilden ein großartiges Team.»
Rossi macht nach seinen zwei düsteren Jahren bei Ducati (nur drei Podestplätze, kein Sieg) zahlreiche Änderungen an der Yamaha M1 aus: «Das Motorrad hat jetzt nicht nur mehr Leistung, es ist auch einfacher zu fahren», sagte der Mann, der für Yamaha von 2004 bis 2009 vier WM-Titel absahnte. «Alle bei Yamaha haben gut gearbeitet und das Motorrad hervorragend entwickelt. In der Beschleunigungsphase arbeitet die Elektronik jetzt besser. Wir müssen in die gleiche Richtung weiterarbeiten. Unser Ziel ist, dass wir konkurrenzfähig sind und uns in jedem Rennen verbessern.»
«Ich war wütend auf Yamaha»
«Meine Jahre als Rennfahrer, die ich bei Yamaha verbracht habe, waren die besten», sagte Rosi zu SPEEDWEEK.com. Und das, obwohl er sich nach der Saison 2010 im Streit vom japanischen Hersteller trennte. «Ich war damals wütend auf Yamaha, nicht so arg auf Lorenzo. Nach allem was ich für Yamaha erreicht hatte, wollte ich Lorenzo nicht in meinem Team haben – er war eine Plage für mich. Wenn ich heute darüber nachdenke sehe ich ein, dass Yamaha getan hat, was sie tun mussten: Die Zukunft sichern. Als ich zu Yamaha zurückkehrte, behandelten sie mich gleich wie Jorge. Und er stellte diese Entscheidung nicht in Frage.»
Rossi, der in Rennen schon immer stärker war als im Training, meint zu seiner Standortbestimmung gegenüber Jorge Lorenzo sowie dem Honda-Duo Dani Pedrosa und Marc Márquez: «Die Rundenzeiten sagen, dass ich der Vierte dieser vier bin. Ich brauche noch etwas Zeit – und habe sie auch. Mir ist klar, dass ich möglicherweise die zweite Geige hinter Lorenzo spiele. Es besteht die Gefahr, dass er schneller ist als ich – warum auch nicht?»