Aleix Espargaró: «Jeder wird auf uns schauen»
Aleix Espargaró: Näher an die Werksteams?
Es ist immer nett, sich mit Aleix Espargaró auf ein Gespräch zu treffen, so geschehen kurz vor dem ersten Rennwochenende in Katar. Der Spanier, der 2013 seinen Claiming-Rule-Titel verteidigen will, ist glücklich, hochmotiviert und gespannt auf den Start der neuen Saison. Der Spanier aus dem Team Power Electronics Aspar weiß, dass mit dem Titelgewinn auch viel Verantwortung verbunden ist und ein gewisser Druck auf seinen Schultern lastet, doch dies spornt ihn umso mehr an. Bei den Testfahrten sah das neue ART-Aprilia-Bike gut aus, somit wird Espargaró auch dieses Jahr einer der heißen Kandidaten auf den Titel sein.
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Wie würdest du die Wintertests zusammenfassen?
Es war ein bisschen eigenartig und sehr stark vom schlechten Wetter beeinflusst. In Jerez konnten wir nur knapp 20 Runden in den drei Testtagen abspulen. Sepang hingegen verlief sehr gut und wir hatten die Möglichkeit, viele verschiedene Teile am Motorrad zu testen. Wir konnten einige gute Erfahrungen sammeln, die uns in Zukunft helfen sollten.
Bist du bereit für das erste Rennen der neuen Saison?
Ja! Trotz des schlechten Wetters waren wir konstant vorne dabei und das ist sehr wichtig. Es sieht so aus, als ob es eine lustige Saison werden wird. Das Feld scheint enger zusammengerückt zu sein.
Was würde Aleix Espargaró am Montagmorgen nach dem Katar-GP glücklich machen?
Als bestes CRT-Bike am Sonntag ins Ziel gefahren zu sein und den Abstand zu den Werksteams aufgeholt zu haben.
Wer sind die Favoriten auf den diesjährigen MotoGP-Titel?
Jorge Lorenzo hat gegenüber den anderen einen kleinen Vorteil, da er als aktueller Champion starten wird. Das gibt einem noch einmal extra Selbstvertrauen. Aber es ist auch klar, dass Pedrosa, Márquez und Rossi sehr stark sein werden, also denke ich, dass das Rennen sehr eng werden wird.
Wie würdest du die weiterentwickelte ART-Aprilia beschreiben?
Das Motorrad ist flinker als die letztjährige Version und es ist weicher zu fahren in den schnellen Kurven. Wir haben noch immer ein paar Vibrationen, die wir verbessern müssen. Aber ich glaube, dass das Motorrad, was die Leistung und die Beständigkeit angeht, einen Schritt vorwärts gemacht hat. Das Chassis, das schon 2012 sehr gut war, wurde noch besser.
Was sind die großen Unterschiede im Vergleich mit dem letztjährigen Bike?
Das neue Modell lässt sich leichter wenden, was sehr wichtig ist, weil unser einziger Vorteil gegenüber den Werksbikes darin besteht, ein besseres Chassis zu haben. In diesem Fall wurde es viel besser.
Was sind die Stärken und was sind die Schwächen des Motorrads?
Die Handhabung und die Flexibilität des Fahrwerks sind fantastisch. Das bringt uns viel Stabilität in der Mitte einer Kurve. Du kannst sagen, dass es mehr Raum für Fehler gibt. Auch haben wir weitere Parameter, in denen wir uns bewegen, wenn es um die Abstimmung geht. Aprilia hat alles getan, um das Bike weiterzuentwickeln. Ein bisschen mehr Leistung wäre nett.
Was ist dein Ziel für 2013?
Die guten Resultate des letzten Jahres zu wiederholen und die Saison als bester CRT-Fahrer zu beenden.
Du verteidigst den Titel des besten CRT-Fahrers – Wie fühlt sich die Favoritenrolle für diese Saison an?
Klar wird dieses Jahr jeder auf uns schauen, weil wir den Titel letzte Saison holen konnten, aber ich kann damit leben. Es motiviert mich, noch härter zu kämpfen, an der Spitze zu bleiben und alles zu verteidigen, was wir 2012 erarbeitet haben. Diese Saison wird es mehr Konkurrenz geben, also könnte es ziemlich spannend werden.
Wie stehst du zu dem neuen Qualifying-Format, das in Losail erstmals zum Einsatz kommt?
In der Theorie mag ich es, es sieht zumindest gut aus. Die Fahrer, die den ganzen Tag nach einem Abschleppseil Ausschau halten, werden Probleme bekommen. Ich denke, dass es eine gute Idee ist. Aus unserer Sicht können wir so entspannter arbeiten. Ich glaube auch, dass es für die Fans interessanter wird kürzere, aber intensivere Sessions anzusehen.
Welche Meinung hast du zu der neuen, weichen Reifenmischung, die den Claiming-Rule-Teams neu zur Verfügung stehen wird?
Uns könnte der Reifen zugutekommen. Zwar nicht soviel, als ich vor den Tests gedacht habe, aber es wird uns definitiv näher an die Werksteams heranbringen. Ich denke, dass alle Veränderungen, die bewirken sollen, dass das Feld enger zusammenkommt, positiv für die Fans sind. Rennfahren ist Unterhaltung, also glaube ich, dass es eine positive Veränderung ist.