Ducati: Mit deutscher Gründlichkeit an die Spitze
Andrea Dovizioso: Ein Glücksgriff für Ducati
Bei den ersten Sepang-Tests Anfang Februar erlebten wir bei Ducati Corse finstere Mienen. Seit dem Jerez-Test, bei dem Andrea Dovizioso mit Rang 5 und 6 aufhorchen liess, sehen die Italiener wieder Licht am Ende des Tunnels. Die Entsorgung von Konstrukteur Ing. Filippo Prezioso, der einen zweijährigen technischen Irrweg verschuldet hat, trägt erste Früchte. Am Freitag blieb Andrea Dovizioso nur 0,001 Sekunden hinter Rossi auf der Yamaha. Eine besondere Genugtuung für Ducati Corse und den neuen General Manager Bernhard Gobmeier.
Filippo Preziosi galt in Italien als Mythos. Seine Entlassung wurde von italienischen Fans und den Preziosi-treuen Medien im Januar mit Unmut quittiert und mit Stirnrunzeln zur Kenntnis genommen.
Inzwischen weint dem Top-Speed- und Power-Fanatiker keiner eine Träne nach.
Was Rossi und Preziosi in zwei Jahren nicht gelang, haben Dovizioso und Gobmeiers neue Truppe mit Technikern wie Marco Palmerini und Luca Canferini in wenigen Monaten geschafft – nämlich den Rückstand auf die Spitze zu verringern.
Wer hätte vor vier Wochen einen Cent darauf gewettet, dass «Dovi» in Katar nach drei freien Trainings 0,85 sec vor Dani Pedrosa liegen würde?
«Wir haben jetzt bei beiden Werkspiloten die neue Verkleidung drauf», schilderte Bernhard Gobmeier. «Das ist keine bahnbrechende Entwicklung, aber ein weiterer kleiner Schritt. Die Maschine ist dank dieser neuen Aerodynamik bei den Richtungswechseln handlicher geworden, und im Top-Speed haben wir nichts verloren. Unter Preziosi stand bei der Verkleidung immer der maximale Top-Speed im Vordergrund. Die Formgebung ist jetzt anders, die Verkleidung ist kürzer. Wir richten jetzt das Augenmerk stärker aufs Handling. Der Grip am Vorderrad ist damit auch besser geworden, sogar das Wheelie-Problem ist geringer geworden, weil wir jetzt nicht so viel Auftrieb haben.»
Gobeier und seine Mannschaft setzen bei der Weiterentwicklung der GP13 – wie angekündigt – auf die Politik der kleinen Schritte. «Wir bringen lieber der Reihe nach zehn Sachen, die jeweils eine Zehntelsekunde bringen», erklärt er, «statt nach dem nicht vorhandenen Wunderteil zu forschen, das eine Sekunde bringt. Das gibt’s nämlich nicht.»
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