Stefan Bradl: «Das war ein rätselhafter Sturz»
Stefan Bradl
«Ich bin nicht einmal sauer auf mich, weil ich keinen Fehler bei mir sehe. Ich habe mir nichts vorzuwerfen», erklärte Stefan Bradl, im Vorjahr in Katar Achter. «Das Vorderrad drohte in jeder Kurve wegzurutschen. Ich dachte, wenn ich so weiterfahre, wird es auch nichts, ich will ja nicht unbedingt Siebter oder Achter werden. Ein rätselhafter Sturz. Ich weiss nicht, ob es an den niedrigeren Temperaturen lag. Wir haben jedenfalls am Set-up nichts verändert... Und ich bin in dieser Kurve nicht schneller gefahren als vorher. Anfangs dachte ich, es liegt am vollen Tank. Aber wir sind erstens auch im Warm-up mit vollem Tank gefahren, da gab es dieses Problem nicht. Und das Problem wurde auch nicht geringer, als der Sprit weniger wurde...»
LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello nahm seinen Fahrer in Schutz. «Ich habe Crew-Chief Beefy Bourguignon gesagt, er soll checken, wie es mit der Reifentemperatur aussah. Man hat bei Stefan von weitem gesehen, dass er vorne gravierende Probleme hatte. Ausserdem: Wir fahren mit den fünf Besten mit, das ist das positive Resümee dieses Wochenendes. Wir haben in zwei Wochen in Texas die nächste Chance.»
In der achten Runde wurde Bradl von Rossi überholt und auf Platz 6 verdrängt, eine Runde später rutschte Stefan übers Vorderrad weg. «Ich habe gesehen, dass die Jungs vor mir wegfahren und ich einige Jungs hinter mir habe», berichtete Bradl. «Ich habe eingangs jeder Kurve gehört, Rossis Motor kommt näher, am Ausgang ist es besser geworden. Aber ich habe so viel Zeit verloren. Mir ist dauernd das Vorderrad weggegangen. Wie gesagt: Ich bin mir keiner Schuld bewusst.»
Auch beim Überholmanöver von Marc Márquez fühlte sich Bradl wehrlos. «Ich habe das Gefühl gehabt, ich kann nicht pushen über das Vorderrad. Das war tödlich für mich. Komisch. Im Warm-up hat noch alles tadellos geklappt.»
Fakt ist: Das Warm-up begann um 18 Uhr, das Rennen um 22 Uhr Ortszeit. Die Temperaturen sanken bis dahin um rund 10 Grad.