Stefan Bradl: Assistent Oscar macht TV-Karriere
Stefan Bradl mit dem emsigen Oscar Haro
Oscar Haro ist ein viel beschäftigter Mann. Er ist im LCR-Honda-Team von Lucio Cecchinello für die persönliche Betreuung von Stefan Bradl zuständig. Er reinigt dessen AGV-Helmvisier, bringt das Lederkombi nach jedem Training und Rennen zum Reinigen und Trockenen zu Dainese, kümmert sich darum, dass immer Leder, Helm, Handschuhe, Rückenschutz und Stiefel vorhanden sind (und auch für die Überseerennen verfrachtet werden), er serviert manchmal das Mittagessen ins Motorhome, er transportiert den Fahrer am Roller zwischen Box und Motorhome hin und her, füllt den richtigen Energy Drink in die Trinkflasche an der Box, er ist für die richtige Beklebung der Rennmaschinen und Boxendekoration mit den Sponsoraufschriften verantwortlich und so weiter. Und er hält die LCR-Box vor ungebetenen Gästen leer.
«Ohne Oscar kann ich mir einen Grand Prix gar nicht mehr vorstellen», freut sich Stefan Bradl über sein «Mädchen für alles».
Wenn neue Handschuhe zu steif sind, muss sie Oscar zuerst einmal bei einem Grand Prix zwei Tage lang «eintragen».
Jetzt hat der fleissige Oscar noch eine verantwortungsvolle Aufgabe übernommen. Er ist in der Spanischen Motorrad-Meisterschaft CEV als TV-Moderator für den Sender Canal 5 unterwegs.
«Ich bin von denen 2012 für ein Rennen verpflichtet worden, Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta hat sich das angeschaut», erzählt Oscar Haro, der in seiner Jugend bei einer nicht völlig friedlichen Auseinandersetzung in einer Disco ein Auge eingebüsst hat. «Das hat ihm so gut gefallen, dass ich für dieses Jahr bei allen CEV-Rennen mit dem Mikrofon im Einsatz. Ich interviewe den Trainingsschnellsten in allen Klassen, am Sonntag mache ich die Interviews mit den ersten drei auf dem Siegerpodium.»
Die Sehbehinderung hindert Oscar auch nicht, bei LCR verantwortungsvollen Zusatzaufgaben wie der Auswahl von attraktiven Grid Girls gewissenhaft nachzukommen.
Der fröhliche und allseits beliebte Oscar (er ist mit etlichen spanischen Fussballstars befreundet) macht sich oft über sein fehlendes Auge lustig.
Und wenn irgendetwas nicht einwandfrei geklappt hat, kann man mit ihm getrost ein ernstes Wort sprechen – unter drei Augen.