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Nicky Hayden: Ersetzt ihn Crutchlow bei Ducati?

Von Günther Wiesinger
Nicky Hayden

Nicky Hayden

Nach fünf weitgehend erfolglosen Jahren dürfte die Uhr für Nicky Hayden bei Ducati ablaufen. Die Roten wollen den kompromisslosen Cal Crutchlow holen.

Die Startplätze 6 (Hayden) und 9 (Dovizioso), dann die Ränge 7 (Dovizioso) und 9 (Hayden) im Rennen und dazu die bittere Erkenntnis, dass das seit mehr als sechs Monaten aufwändig entwickelte «Lab Bike» wahrlich keine Errungenschaft ist – Ducati musste beim GP von Deutschland unweit der Heimat des neuen Eigentümers Audi eine empfindliche Niederlage einstecken.

Ducati Corse wird in der MotoGP-WM 2014 wieder mit Andrea Dovizioso antreten, der zweite Fahrerplatz ist noch nicht vergeben. Nicky Hayden, der seine elfte MotoGP-Saison bestreitet und erst drei Rennen gewonnen hat, zwei davon in Laguna Seca (2005 und 2006), kämpft noch um eine Vertragsverlängerung.

Gobmeier: «Jeder redet mit Crutchlow»

Schon vor einem Jahr hat Cal Crutchlow mit Ducati verhandelt, doch er entschied sich für einen Verbleib bei Tech3-Yamaha. Jetzt ist der draufgängerische Brite bei Ducati neuerlich im Gespräch. Sein Manager Bob Moore soll 1 Million Euro Gage fordern, war zu hören.

«Jeder redet mit Crutchlow», ist sich Bernhard Gobmeier bewusst, der General Manager von Ducati Corse. «Ja, das ganze Fahrerlager redet mit Crutchlow. Aber wir haben einen sehr motivierten zweiten Fahrer namens Nicky Hayden. Deshalb haben die Vertragsverhandlungen bei uns momentan keine Priorität.»

Das Gerücht, Hayden sei bereits letzten Freitag von Ducati informiert worden, sein Vertrag werde nach 2013 nicht verlängert, will bei Ducati bisher niemand bestätigen.

Verwunderlich wäre so eine Entlassung nicht. Nicky Hayden hat bei Ducati in viereinhalb Jahren drei Podestplätze eingefahren und nie ein Rennen gewonnen. Und der letzte Podestplatz stammt vom Jerez-GP im Mai 2011. Valentino Rossi erkämpfte 2012 zum Beispiel zwei zweite Ränge in Le Mans und Misano.

Wie wichtig ist der US-Markt für Ducati? «Sehr wichtig», nimmt Gobmeier dieses Thema dankbar auf. «Amerika ist unser grösster Einzelmarkt, 25 Prozent des gesamten Volumens wird in den USA verkauft. Nicky holt das Beste aus dem Material heraus. In Barcelona war er das ganze Wochenende gut dabei. Und er ist dort am Montag beim offiziellen Test auch wieder identische Zeiten gefahren.»

Ganz klar: Ducati will Hayden noch nicht schlechtreden. Wenn Crutchlow nicht kommt, könnte Hayden eine Alternative sein.

Steht ein deutscher Fahrer wie Stefan Bradl bei Ducati auf der Wunschliste? Immerhin ist Audi seit einem Jahr neuer Eigentümer von Ducati. Gobmeier: «Ducati ist ein internationales Untermehmen. Deshalb kommt grundsätzlich jeder schnelle Fahrer in Betracht. Dass ich schon in der Vergangenheit mit Stefan in Kontakt war, ist kein Geheimnis.»

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