Sachsenring-Kurve 11: Rossi will neues Layout
Sachsenring: Rossi (46) vor Bradl und Crutchlow
Nach den vielen Stürzen in Kurve 11 auf dem Sachsenring hagelte es von vielen Seiten Kritik an der deutschen GP-Rennstrecke.
Am schärfsten ging Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso mit der winkeligen Piste in Hohenstein-Ernstthal ins Gericht. «Versteht mich nicht falsch. Der Sachsenring ist zwar spektakulär, aber ich glaube, das ist keine Strecke, die für MotoGP geeignet ist.»
Viele Fahrer behaupten, die Kurve 11 zähle zu den gefährlichsten Kurven im GP-Kalender. Dovizioso: «Wenn wir sagen gefährlich, dann meinen wir das auf eine spezielle Weise. Wenn eine Kurve ihre Tücken hat und wenn von ihr wegen des Layouts Gefahr ausgeht, kannst du als Fahrer Massnahmen ergreifen. Aber diese Kurve 11 auf dem Sachsenring ist ein teuflischer Bastard.»
«Wir erreichen diese Rechtskurve nach vier Linkskurven. Der Reifen ist also auf der rechten Seite stark abgekühlt», betont Valentino Rossi, der an besagter Stelle 2011 gestürzt ist.
«Es ist eine heimtückische Kurve. Du fährst dort nie mit 100 Prozent deines Potenzials durch. Es sei denn, du bist auf deiner unweigerlich letzten schnellsten Runde», fügt Dovizioso an.
«Es ist eine merkwürdige Kurve», bemerkte Dani Pedrosa. «Du fährst fünfmal durch, und nichts passiert. Dann verpasst du mal die Ideallinie um ein paar Zentimeter – und du stürzt.»
Marc Márquez ist dort mit der Moto2-Maschine auch schon abgeflogen. «Oft blasen an dieser Stelle böige Winde», sagt der vierfache Sachsenring-GP-Sieger. Und manchmal ändert sich die Windrichtung schlagartig. Das reicht, um dich in Schwierigkeiten zu bringen.»
Die Kurve 11 schient besonders den Yamaha-Piloten Sorgen zu bereiten. «Wenn du mit der M1 dort das Hinterrad verlierst, wenn auch nur ein bisschen, kann das sofort zu einem Sturz führen», sagt Dovizioso.
Valentino Rossi: «Wir sollten dort das Streckenlayout ändern – in einer idealen Welt. In der Realität ist das nicht so einfach. Aber es wird nichts anderes übrig bleiben. Ich weiss, das wird schwierig, es wird nicht einfach gehen. Man kann nicht einfach eine Mauer verschieben oder ein grösseres Kiesbett anlegen. Wir sollten die Piste dort grundlegend ändern.»
Die Fahrer haben auch noch eine andere Idee. Bridgestone soll für 2014 Vorderreifen an den Sachsenring bringen, die vorne einen Dual-Compound haben, also rechts eine weichere Mischung als links. Solche Dual-Compound-Reifen gab es bisher nur für hinten.