Cal Crutchlow: Ducati scheint die logische Wahl
Shuhei Nakamoto (li.) gratuliert Crutchlow in Le Mans
Stefan Bradl dient momentan das zweite Jahr seines Zwei-Jahres-Vertrags mit LCR-Honda ab. Für nächstes Jahr soll eine neue Vereinbarung geschlossen werden, diesmal will ihn die Honda Racing Corporation gleich selber unter Vertrag nehmen, wie es 2011 bei Marco Simoncelli der Fall war, als der schnelle Italiener bei San-Carlo-Gresini-Honda mit Werksunterstützung fuhr.
HRC hatte eine Option auf Bradl, die aber nicht eingelöst wurde. «Wir wollen Stefans Leistungen noch ein paar weitere Rennen lang beobachten», sagt Repsol-Honda-Teamprinzipal Livio Suppo gegenüber SPEEDWEEK.com. «Stefan hat in Deutschland ein gutes Rennen gezeigt. Es war ein Vergnügen, ihn in den ersten Runden an der Spitze zu sehen. Insgesamt sind wir mit seiner Leistung zufrieden. Leider war er nicht in der Lage, den Speed bis zum Schluss durchzuhalten. Wir hätten ihn bei seinem Heim-GP so gerne auf dem Podest gesehen. Wie auch immer, Stefan zeigt eine Aufwärtstendenz. Und das ist positiv.»
Crutchlow hat ein Angebot von Honda
Vor vier Wochen versicherte HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto, Honda werde die vier Fahrer in der MotoGP-WM für 2014 unverändert lassen. Livio Suppo, Teamprinzipal von Repsol-Honda und rechte Hand von Nakamoto, erklärte beim Assen-GP: «Zu 99,9 Prozent fährt Stefan Bradl auch 2014 bei LCR-Honda.»
Auf dem Sachsenring erklärten die beiden HRC-Manager, Stefan Bradl sei für den Platz bei LCR-Honda erste Priorität.
Inzwischen dürfen sich aber weder Alvaro Bautista (Gresini-Honda) noch Stefan Bradl (LCR-Honda) ihrer Plätze für 2014 hundertprozentig sicher sein. Nakamoto hat Crutchlow ein lukratives Angebot gemacht. Das Management des Briten tendiert aber Richtung Ducati, weil dort mehr Geld winkt, ausserdem wäre Crutchlow endlich in einem Werksteam. Bei Honda ist das Repsol-Werksteam mit Marc Márquez und wohl auch Dani Pedrosa voraussichtlich auch nach 2014 noch besetzt. Ein ähnliches Szenario findet Crutchlow bei Yamaha vor: Dort sind ihm Lorenzo, Rossi und bald auch noch Pol Espargaró ím Weg.
Cal Crutchlow überlässt die Verhandlungen seinem Manager Bob Moore. «Wir reden mit allen drei Herstellern», betont Crutchlow. «Aber es hat sich nichts geändert. Bisher habe ich für 2014 keinen Job. Ich kann in der Zwischenzeit nichts anderes tun, als möglichst schnell Motorrad zu fahren.»